Die städtebaulich-historische Entwicklung Wixhausens
Im alten Ortskern Wixhausens, rund um die im Kern mittelalterliche und barock umgebaute evangelische Kirche von 1776, zeugen Fachwerkhäuser und Hofreiten von der ländlich-dörflichen Vergangenheit des Stadtteils. Eine ringförmige Weiterentwicklung mit historischem Ortskern im Zentrum gab es hier jedoch nicht, stattdessen öffnete sich Wixhausen immer wieder Einflüssen von außen. Diese neuen Orientierungspunkte spiegeln die jeweils neuesten Fortschritte in der Verkehrsentwicklung und Arbeitswelt wieder.
Mühlen prägten das Ortsbild
Für viele Jahrhunderte war die Nutzung der Wasserkraft von größter Bedeutung in Wixhausen. Die Landschafts- und Freiflächen Wixhausens haben ringsum einen Bachauencharakter, generell handelt es sich um ein von Gewässern geprägtes Gebiet. Der Mühlbach trieb hier auf nur ca. 2,5 km Laufstrecke drei Mühlen an. Sechs weitere Mühlen an Ruthsenbach und Silz können nachgewiesen werden.
Eisenbahnanschluss verändert Wixhausen
1846 mit der in Betriebnahme der Main-Neckar-Bahnstrecke, ergab sich eine verkehrstechnisch vorteilhafte Anbindung, jedoch durch die städtebauliche Weiterentwicklung im Osten der Bahntrasse eine nunmehr unveränderbare Zweiteilung von Wixhausen.
Der Trennung der Stadtteilhälften Wixhausen-West und Wixhausen-Ost versuchte man im Jahr 1975 durch die Aufhebung der beschrankten Bahnübergänge und den Bau des Unterführungsbauwerkes Hindemithstraße entgegen zu wirken.
Seit 1977 Darmstädter Stadtteil
Abhängig von den jeweiligen zeitbedingten Vorstellungen und Leitbildern hat sich Wixhausen im Laufe der Ortsgeschichte maßgeblich gewandelt. Erst seit der hessischen Gebietsreform von 1977 gehört Wixhausen zu Darmstadt, zuvor gab es engere Verbindung zu den Nachbargemeinden Gräfenhausen und Erzhausen. Daraus resultierten z.B. Projekte wie die Hessenwaldschule im Wald zwischen den 3 Gemeinden gelegen.
Straßen, Wege und Verkehr
Frühere direkte Wegebeziehungen zwischen den Orten Gräfenhausen und Arheilgen über die Felder entfielen nach der landgräflich verfügten „Chaussierungen“ der Hauptverkehrsstraßen. Das alte, radial auf Ortsmitten ausgerichtete Wegesystem wurde zugunsten von neuen Achsen des überörtlichen Verkehrs aufgegeben.
Durch den Bau der B3 ergab sich ein Nord-Süd-Durchgangsverkehr mit einer Entfernung von nur 20 km bis Frankfurt am Main, jedoch dadurch eine weitere Zerschneidung der Ortsstruktur. Es entstand jedoch auch ein Vorzug des Wohnstandorts Wixhausen: Die verkehrsgünstige Lage zwischen den Arbeitsplatzschwerpunkten Darmstadt und Frankfurt. Über die B 3, die A 5 und die A 661 sowie durch den S-Bahn-Anschluss ist der Stadtteil verkehrsmäßig hervorragend in die Region eingebunden.
Wixhausen als Forschungsstandort
In Wixhausen findet man hochmoderne Anlagen zur Energiegewinnung und wissenschaftliche Forschungseinrichtungen auf höchstem Niveau. Auch wenn die GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH auf Arheilger Gemarkung liegt, so begann die Entwicklung dieser international bedeutenden Forschungseinrichtung in Wixhausen. Das Forschungsspektrum reicht von Kern- und Atomphysik über Plasma- und Materialforschung bis hin zur Biophysik und Medizin.
Link zur GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH
Hessens erste Biogasanlage
Im Bereich der regenerativen Energien kann Wixhausen mit Hessens erster Biogasanlage ebenfalls als sehr fortschrittlich eingestuft werden. Durch die Einspeisung ins Erdgasnetz von Jährlich rund 12.000 Tonen organischer Stoffe können ca. 650 Einfamilienhäuser eines Neubaugebietes versorgt werden.