Kranichstein
Erst 1968 wurde der Grundstein für den ersten Wohnblock Kranichsteins gelegt. Namensgeber ist das nahegelegene Jagdschloss, die ehemalige Sommerresidenz der Darmstädter Landgrafen und Großherzoge. Heute ist Kranichstein ein multikultureller Stadtteil, der eine Sprachen- und Kulturvielfalt besitzt, die kaum ein anderer Teil Darmstadts aufzuweisen hat: Aus über 80 Nationen stammen die rund 20% der Einwohner mit ausländischer Herkunft.
Multikulturelles Leben im jüngsten Stadtteil Darmstadts
Zwar birgt die multikulturelle Identität des Stadtteils auch gesellschaftliche Probleme, diese werden jedoch in vielfältigen Initiativen und mit Hilfe engagierter Bürger aller Nationen angegangen werden. Durch die Aufnahme in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ entstanden zahlreiche Projekte zur Verbesserung des Lebensumfeldes, in deren Entwicklung und Realisierung die Bewohner einbezogen wurden. Durch engagierte Stadtteilarbeit hat sich Kranichstein zu einem lebendigen, urbanen Stadtteil entwickelt. Mehr zu "Soziale Stadt"
Die Bürgerumfrage 2009 ergab: Die positivste Meinung zur Veränderung der Lebensqualität in den nächsten 5 Jahren haben die Kranichsteinerinnen und Kranichsteiner. Von allen neun Stadtteilen Darmstadts ist hier der Optimismus, dass sich die Lebensqualität verbessern wird, mit deutlichem Abstand am Größten.
Kranichstein verfügt über eine Stadtteilbibliothek, vier Kindergärten, einen Waldkindergarten, zwei Kindertagesstätten und einen Kinderhort. Die Erich-Kästner-Schule, 1969 als Grundschule gegründet, fungiert seit 1996 als integrierte Gesamtschule und bietet den Schülern so die Möglichkeit von der ersten bis zur zehnten Klasse nur eine Schule zu besuchen.
Moderne Bauten und Seen dominieren das Stadtbild
Wie das Datum der Grundsteinlegung vermuten lässt, ist das Stadtbild Kranichsteins von moderner Bebauung aus dem vergangenen Jahrhundert geprägt. Am südlichen und westlichen Stadtteilrand gibt es außerdem Wohngebiete mit modellhaften Baukomplexen und Reihenhäusern in Niedrigenergie- und Passivhausbauweise. Dr. Wolfgang Feist errichtete 1991 hier das erste Passivhaus Deutschlands.
Zahlreiche Teiche bilden den Kern des Stadtteils. Auf dem vergleichsweise kleinen Wohngebiet des Zentrums breiten sich Seen aus. Der Brentanosee und der Kästnersee liegen in der Bachaue des Ruthsenbaches, einst als Rückhaltebecken bei Überschwemmungen angelegt. Den Schlossteich ließ Landgraf Georg I. 1579 graben, er diente zur Fischzucht und Entenjagd und später der Repräsentation. Einst aus nützlichen Gründen geschaffen, sind die Wasserflächen heute wichtige Orte der Erholung und der Freizeitbeschäftigung.
Jagdschloss Kranichstein
Das Jagdschloss Kranichstein wurde unter Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt zwischen 1578 und 1580 errichtet. Die dreiflügelige Renaissanceanlage ist einer der wenigen erhaltenen barocken Jägerhöfe in Deutschland.
Museum Jagdschloss Kranichstein
Der letzte Großherzog Ernst-Ludwig ließ 1917 im Jagdschloss ein Jagdmuseum errichten. Nach der umfassenden Renovierung von 1988 bis 1996 ist die originalgetreue Renaissancefassung im Erdgeschoß wiedererstanden.
bioversum – Museum biologischer Vielfalt
Im Zeughaus des Jagdschloss Kranichstein gilt es seit 2008 im Erlebnismuseum bioversum die Vielfalt der Natur kennen und schätzen zu lernen und zu verstehen, wie Menschen sie beeinflussen und verändern.
www.jagdschloss-kranichstein.de
Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein
Auf dem ehemaligen Bahnbetriebswerk Darmstadt-Kranichstein befindet sich das größte Eisenbahnmuseum Hessens. Seit 1976 präsentiert es mit über 40 Triebfahrzeuge und mehr als 150 Wagen sowie einer Vielzahl von interessanten Sammlungen aus dem Eisenbahnwesen eindrucksvoll die Geschichte der Branche.
www.museumsbahn.de
Kontakt
Kranichstein in Zahlen
Größe: 655,5 ha
Einwohner: 11.857 Einwohner (Stand 30.06.2023)