Ernst Schleiermacher
Ernst Schleiermacher (1755-1844)
1 Mauer 152
Ernst Christian Friedrich Adam Schleiermacher wurde am 18. Januar 1755 als Sohn des Dr. med. Carl Schleiermacher und dessen Frau Sophia in Alsfeld geboren.
Ernst Schleiermacher gelang nach Darmstadt, wohin sein Vater als Leibarzt an den Hof des Landgrafen zu Hessen-Darmstadt berufen worden war. Schleiermacher besuchte ab 1766 das Pädagog und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Gießen, interessierte sich aber besonders für Naturwissenschaften.
Nach seinem Wechsel an die Universität zu Göttingen 1777 kam Schleiermacher neben dem Jurastudium in Kontakt zu seinem Landsmann Georg Christoph Lichtenberg.
Noch vor Abschluss seines Studiums wurde Schleiermacher Ende 1779 zum Kabinettssekretär des Erbprinzen Ludwig X., des späteren Landgrafen und Großherzogs Ludewig I. berufen.
Schleiermacher machte sich besonders um die landgräfliche Kunst- und Naturaliensammlung verdient. Gemeinsam mit Landgraf Ludwig X. erweiterte er nach dessen Regierungsübernahme die Sammlungen systematisch, auch indem er komplette Sammlungen erwarb. Er galt schon in zeitgenössischen Berichten als treibende Kraft des Museums, dessen erster Direktor er war und bis 1835 bleiben sollte.
Das Großherzogliche Museum trug seine Handschrift und entwickelte quantitativ wie qualitativ rasch überregionale Bedeutung.
In seiner Funktion als Kabinettssekretär war Schleiermacher auch aktiv an der Umsetzung der Großherzoglichen Kunst- und Kulturpolitik beteiligt. Er gilt als Förderer und väterlicher Freund unter anderem von Georg Moller und Justus Liebig. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Schleiermacher, Ehrendoktor der Universität Gießen, 1821 zum Geheimen Staatsrat ernannt. Als Wirklicher Geheimer Rat wurde er 1830 im Alter von 75 Jahren in den Ruhestand entlassen.
Schleiermacher beschäftigte sich noch in hohem Alter mit aktuellen wissenschaftlichen Themen. Am 20. April 1844 starb Ernst Schleiermacher in Darmstadt. In Darmstadt erinnert die Schleiermacherstraße westlich des Hessischen Landesmuseums an ihn.