Oskar Werling
Oskar Werling (1889-1969)
3 K 60 a
Robert Oskar Werling wurde am 24. April 1889 in Brendlorenzen im Landkreis Bad-Neustadt geboren.
Bereits in den 1920er Jahren war Oskar Werling als Friedhofsgärtner des Jüdischen Friedhofs in der Seekatzstraße tätig.
In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Jüdische Gemeinde Darmstadt Oskar Werling entlassen, da Juden allgemein die Beschäftigung von „Ariern“ untersagt war. Obwohl ihm die Arbeit verboten war und er keine Bezahlung mehr erhielt, kümmerte sich Werling weiterhin um „seinen“ Jüdischen Friedhof, pflegte und hütete das Areal. Einmal verteidigte er den Ort gar gegen einen anti-semitisch motivierten Übergriff. Entgegen einem entsprechenden Verbot bestattete er Urnen mit der Asche von in Konzentrationslagern verbrannten Juden aus Darmstadt auf einem über den Jüdischen Friedhof führenden Fußweg, wo sie sich bis heute befinden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Werling in Diensten einer Gärtnerei und übernahm Aufgaben als Friedhofsgärtner auf dem Jüdischen Friedhof.
An der neuen Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof erinnert heute eine kleine Gedenktafel an Oskar Werlings „Akt ungeheurer Zivilcourage“,.
Oskar Werling starb am 26. März 1969 in Darmstadt.