Eberstadt
Beliebter Stadtteil im Süden Darmstadts

Am Fuße von Odenwald und Bergstraße liegt Eberstadt – im Volksmund „Ewwerscht“ genannt – Darmstadt südlichster Stadtteil. Ebenso wie Arheilgen wurde Eberstadt 1937 eingemeindet.

Die Wohngebiete Eberstadts spiegeln nahezu alle bedeutenden Epochen der Stadtentwicklung der vergangenen Jahrhunderte wider: Den Kern des Stadtteils, Alt-Eberstadt, bilden Häuser des 18. Jahrhunderts. Im Norden des Stadtteils grenzt Eberstadt mit einer Villenkolonie aus der Jahrhundertwende an Bessungen. Moderne Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kennzeichnen das westliche und Hochhäuser das südliche Eberstadt. Am Rande der Streuobstwiesen entstand in jüngster Zeit ein attraktives Einfamilienhausgebiet.
Eberstadt verfügt über 2 reine Kinderkrippen, 8 Kindergärten + 1 Waldkindergarten, 7 Kindertagesstätten (U3 + Ü3) und 6 Horte dazu 4 Grundschulen, eine Gesamtschule, eine Waldorfschule sowie eine Förderschule.

Die in den 1970ern entstandene Großwohnsiedlung Eberstadt-Süd ist aufgrund ihrer günstigen Lage zur Stadt und zum Naturraum Bergstraße ein interessanter Wohnstandort. Jedoch hat die Verschärfung sozialer und ökonomischer Probleme im Viertel zu einem Imageverlust geführt. So wurde Eberstadt-Süd 1999 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen, um es durch gezielte Förderung einer nachhaltigen Stadterneuerung wieder zu einem Stadtteilbereich mit positiver Zukunftsperspektive zu entwickeln.
Standort international agierender Firmen

Als attraktiver Wirtschaftstandort beherbergt Eberstadt international renommierte Unternehmen: Die Kao Germany GmbH – seit 1989 Muttergesellschaft der Goldwell GmbH – betreibt seit Mitte der Neunziger Jahre sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Darmstadt-Eberstadt. Die ISRA VISION AG und die Software AG haben hier ihren Firmensitz.
Burg Frankenstein
Die monumentale Burg Frankenstein im Süden befindet sich zwar nicht auf Darmstädter Grund, doch gilt sie als das heimliche Wahrzeichen des Stadtteils. Noch heute zeugt sie von der Herrschaft des gleichnamigen Adelsgeschlechts, das im 13. Jahrhundert in Eberstadt ansiedelte.
Um die Burg ranken zahlreiche Märchen und Sagen – nicht zuletzt wegen Mary Shelleys gleichnamigen Romans. Inspiriert von diesen Mythen initiierten amerikanische Soldaten 1970 ein Halloween-Festival, das heute als größtes seiner Art in Deutschland gilt: An drei Wochenenden im Oktober und November lockt das Spektakel alljährlich Tausende Besucher auf das Gelände der Burgruine.
www.frankenstein-halloween.de
Schützenswerte Landschaftsräume

Die „Eberstädter Düne“ am südwestlichen Stadtrand stellt mit ihren trockenen Flugsandböden mit Kiefernbestand eine naturräumliche Besonderheit dar. Seit 1938 ist sie als Naturdenkmal in Teilen geschützt, seit 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Kulturlandschaft der Streuobstwiesen im Osten beherbergt unzählige Tier- und Pflanzenarten und kennzeichnet Eberstadt als Teil der Bergstraße.
Den Osten Eberstadts prägen das Modautal und die nördlichen Ausläufer des Odenwaldes. Bereits im Mittelalter gab es hier aufgrund der günstigen Lage an der Modau, einem Nebenfluss des Rheins, ein bedeutendes Mühlengewerbe. Von einst 11 Mühlen befinden sich noch heute neun Mühlen auf Eberstädter Gemarkung.
Alle Fotos: Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung, Beck
Kontakt
Eberstadt in Zahlen
Größe: 1.809,9 ha
Einwohner: 23.386 (Stand 31.12.2021) - damit ist Eberstadt der einwohnerstärkste der vier Darmstädter Außenbezirke.