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Otto Roquette

Otto Roquette (1824-1896)
1 B 110

Otto Roquette wurde am 19. April 1824 als Sohn des Landrichters Louis Jean Roquette und dessen Gattin Marie Antoinette in Krotoschin geboren.

1840 studierte er Geschichte, Philosophie und Philologie in Berlin, Heidelberg und Halle. Aufgrund revolutionärer Unsicherheiten zog es ihn wieder nach Berlin und schließlich weiter nach Halle an der Saale, wo er 1851 mit einer Arbeit über die Geschichte des deutschen Dramas promoviert wurde.

1853 bis 1856 arbeitet er als Lehrer für Geschichte und Deutsch an einer Gymnasial-Erziehungsanstalt in Dresden. Wieder in Berlin wurde er 1862 Dozent für Literaturgeschichte an der Königlich Preußischen Kriegsakademie. Von 1867 an hielt er Vorlesungen zu deutscher Literatur an der Königlichen Gewerbeakademie zu Berlin.

Im Frühjahr 1869 zog es Roquette nach Darmstadt, wo er am Polytechnikum eine Professur für deutsche Literatur und Sprache erhielt. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit im Rahmen seines Lehrstuhls wirkte er lange Jahre als Bibliothekar und verwaltete die Hauptbücherei.

Bekannt geworden war Roquette als Schriftsteller, vor allem als Lyriker. Bereits 1851 erschien „Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen“.

Neben lyrischen Texten verfasste Roquette zahlreiche Dramen und Romane. Dabei blieb Roquettes Dichtung stark dem Zeitgeschmack verhaftet. Aus der Zeit des Kriegs 1870/71 stammen patriotische Texte und Lieder. Einige seiner Dramen wurden am Darmstädter Hoftheater aufgeführt.

1875 erhielt Roquette von Großherzog Ludwig IV. die Goldene Verdienstmedaille für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Landwirtschaft, 1893 wurde er zum Geheimen Hofrat ernannt.

Am 18. März 1896 starb Otto Roquette in Darmstadt und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt. In der Stadt seines langjährigen Wirkens erinnert der Roquetteweg an den Literaturhistoriker und Schriftsteller.

 

 

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