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Darmstadt Aktuell

Gedenken an Friedrich Pützer

(DK) – Mittwoch, 21.07.2021

Wissenschaftsstadt Darmstadt gedenkt Friedrich Pützer anlässlich seines 150. Geburtstags mit stiller Kranzniederlegung am 25. Juli auf dem Waldfriedhof

Waldfriedhof © Sibel Öz

Zum Gedenken an Friedrich Pützer wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt anlässlich seines 150. Geburtstages am 25. Juli an seinem Ehrengrab auf dem Darmstädter Waldfriedhof eine Blumenschale niederlegen lassen.

„Friedrich Pützer war eine bedeutende Persönlichkeit, hat in Darmstadt gelehrt, gewirkt und zahlreiche herausragende architektonische Spuren in unserer Stadt hinterlassen“, erläutert dazu Oberbürgermeister Jochen Partsch. „So gestaltete er Teile des Hauptsitzes der Merck KGaA an der Frankfurter Straße, den Pützerturm in der Hochschulstraße oder auch das Paulusviertel mit Paulusplatz und der evangelischen Pauluskirche. Am kommenden Sonntag würdigen wir daher seine Verdienste rund um unsere Stadt anlässlich seines 150. Geburtstages mit einer Kranzniederlegung.“

Friedrich Pützer wurde am 25. Juli 1871 als Sohn des Direktors der Städtischen Gewerbeschule, Regierungsrat Johann Mathias Joseph Pützer, und dessen Ehefrau Elisabeth Pützer, geb. Zander, in Aachen geboren. Er absolvierte 1889 die Realschule und studierte anschließend an der Technischen Hochschule Aachen. Von 1894 bis 1896 war er wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Oberrealschule in Aachen. 1897 kam er – vermutlich auf Betreiben von Georg Wickop – nach Darmstadt, wo er zuerst als Assistent bei Karl Hofmann, Erwin Marx und Georg Wickop an der Technischen Hochschule Darmstadt tätig war. Bereits 1898 habilitierte er sich und wurde 1900 außerordentlicher Professor. 1902 wurde er an der Technischen Hochschule Darmstadt zum ordentlichen Professor für Städtebau, Kirchenbau, Perspektive und Stegreifentwurf berufen. Pützer gilt damit als Begründer des Darmstädter Städtebaulehrstuhls. Im selben Jahr übernahm er das Amt des Denkmalpflegers für die hessische Provinz Starkenburg. 1908 folgte die Ernennung zum Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Hessen. Zu seinen Aufgaben gehörte die Begutachtung und Korrektur von Neubauplänen für evangelische Kirchen im Bereich der Landeskirche.

1914 wurde Pützer in der Nachfolge von Georg Wickop Baureferent der Technischen Hochschule Darmstadt und gestaltete auf der Kölner Werkbundausstellung einen evangelischen Kirchenraum mit Taufbecken und Sakristei. Der Beginn des Ersten Weltkrieges verhinderte eine größere Bautätigkeit an der Hochschule, im Studienjahr 1918/1919 amtierte er als Rektor.

Pützer entwarf zahlreiche Neu- oder Umbauten von Kirchen im Rhein-Main-Gebiet. Besonders prägend war seine Tätigkeit in Darmstadt, wo er viele Spuren hinterließ. Bei seiner Planung orientierte Pützer sich an den Prinzipien des künstlerischen Städtebaus, der auf den Architekten, Städteplaner und bildenden Künstler Camillo Sitte zurückgeht. Sitte hatte 1889 mit dem Buch „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ einen ‚Bestseller‘ geschrieben, welcher eine ganze Generation von Planern beeinflusste.

Das Paulusviertel ist mit dem Paulusplatz und der evangelischen Pauluskirche (1907), die Pützer ebenfalls entwarf, eine der bedeutendsten bestehenden Anlagen des künstlerischen Städtebaus in Deutschland. Auch das erste Hochhaus Deutschlands, der 1915/16 entstandene Bau 15 der Carl Zeiss AG in Jena, wurde nach seinen Plänen errichtet. Es hat mit 11 Geschossen eine Höhe von 43 Metern.

Friedrich Pützer lehrte an der Technischen Hochschule Darmstadt bis zu seinem Tod; er starb am 31. Januar 1922 mit 50 Jahren in Frankfurt/M. nach eineinhalbjähriger Krankheit. Pützer war mit Elisabeth geb. Selck verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Das Grab Pützers, seiner Frau und seiner Söhne befindet sich auf dem Waldfriedhof Darmstadt (Grabstelle: L 8a 51). Das Grabmal gestaltete der Bildhauer Augusto Varnesi, Professor für dekorative Plastik an der Architekturabteilung der Darmstädter Hochschule.

Friedrich Pützer erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise: die preußische Staatsmedaille (1900), Ehrende Anerkennung der Akademie der Künste in Berlin (1901), den preußischen Roten Adlerorden 4. Klasse (1905), das hessische Ritterkreuz 1. Klasse Philipps des Großmütigen (1905), die Krone hierzu (1908), den preußischen Kronenorden 3. Klasse (1912), die Ernennung zum Geheimen Baurat (1913) und die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Aachen (als Dr.-Ing. E. h.).

Nach Pützer sind eine Straße im Frankfurter Stadtteil Praunheim sowie eine Straße in Darmstadt benannt.

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