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Wohnanlage Rhönring - Spessartring


Entlang der ehemaligen Trasse der Odenwaldbahn, die am nördlichen (im Foto rechten) Rand des Martinsviertels verlief, entstanden in den 1920er Jahren soziale Wohnungsbauten nach den Entwürfen des städtischen Hochbauamtes unter der Leitung von August Buxbaum und Georg Hoffmann.

Die Wohnungsnot in Darmstadt war nach dem ersten Weltkrieg dramatisch. Zur Linderung entwickelte die Stadt eine bis dahin beispiellose Lösung: Entlang der aufgelassenen Bahntrasse baute sie zwischen Frankfurter- und Dieburger Straße eine 1500 Meter lange Häuserzeile, gegliedert in unterschiedlich lange, drei- und viergeschossige Blocks, mit Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen. In den insgesamt 25 Gebäuden entstanden 480 Wohnungen, die besonders kinderreichen Familien eine gesunde Wohnstätte bieten sollten.


 


Dank der Sozialpolitk der Weimarer Republik entstand eine Wohnanlage in traditionellen Bauformen, die sich geschlossen und einheitlich zeigt. Aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen steht sie als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.


 


Zwischen 2016 und 2020 wurde die Wohnanlage instandgesetzt, die Gesamtkosten belaufen sich dafür auf 50 Millionen Euro. 

In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde die ursprüngliche Qualität der Gebäudezeile wieder sichtbar gemacht. Auch die energetische Dachsanierung erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Die Dachflächen wurden gedämmt und bekamen eine neue Biberschwanzdeckung. Sämtliche Gebäude wurden an die Fernwärme angeschlossen, um den Klimaschutzzielen der Stadt Darmstadt zu entsprechen.


 


Vor und während der Sanierungsmaßnahmen wurden restauratorische Bauuntersuchungen durchgeführt. Sämtliche Bauteile wie Fassaden, Klappläden und Hauseingstüren wurden hinsichtlich ihrer ursprünglichen Farbigkeit und ihres Materials untersucht. Entsprechend konnte ein authentisches Gesamtbild der bauzeitlichen Farb- und Putzgestaltung nachempfunden werden. Bauzeitliche Klappläden, deren Aufarbeitung nicht mehr möglich war, wurden in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde originalgetreu ersetzt. Auch die metallenen Kloben und Feststeller der Klappläden wurden ausgetauscht.


 


Dort, wo das Einverständnis der Mietparteien vorlag, wurden die alten Verglasungen der Loggien, die im Laufe der Zeit durch die Mietparteien selbst eingebaut worden sind, zurückgebaut und ebenfalls denkmalgerecht saniert.


 


Bei den vorgefundenen Bestandsfenstern handelte es sich hauptsächlich um moderne Isolierglasfenstern mit Kunststoffrahmen aus den 1980-er Jahren. Diese wurden gegen Holzsprossenfenster mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht, detailliert abgestimmt mit der Denkmalschutzbehörde. Der Bruchsteinsockel wurde gereinigt und neu verfugt.


 


Gewände, Gesimse, Sohlbänke und Balkonbrüstungen wurden von dem vorgefundenen Ölanstrich befreit und in ihren ursprünglichen, betonsichtigen Zustand versetzt.


 


Abschließend wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Historische und erhaltenswerte Teppichklopfstangen sowie Zaunpfosten werden integriert, die ursprünglichen Bestandspflaster der Zuwegungen werden wiederaufgenommen.


 


Vorhandene Pergolen wurden optisch und hinsichtlich ihrer Standsicherheit überarbeitet. Das Holz der Pergolen wurde durch eine verzinkte und vorbewitterte Stahlkonstruktion neu interpretiert. Ein Beleuchtungskonzept sieht unter anderem eine indirekte Beleuchtung der Pergolen vor, um diese zu akzentuieren. In Teilbereichen wurden Kinderspielplätze angelegt. Notwendige Mülleinhausungen und Fahrradabstellplätze wurden sensibel in das Gesamtkonzept aufgenommen.


 

Die vorbildlichen Sanierungsarbeiten wurden 2020 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.


 


Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre "Denkmalschutz in Darmstadt. Hessischer Denkmalschutzpreis 2020. Die 1920er Jahre in Darmstadt", zum downlowd (3,8 MB)oder kostenfrei bei der Denkmalschutzbehörde der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Wichtige Mitteilung
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