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Neues Kanzleigebäude

Das von Georg Moller 1825 erbaute Amtsgebäude

steht aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen unter Denkmalschutz. An der Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse.

Ein Zugang ist über den Eingang in das Kollegiengebäude, der sich am Luisenplatz befindet, möglich.

Neues Kanzleigebäude — Das Neue Kollegiengebäude an der Südseite des Mathildenplatzes

Baugeschichte

1825/26 entwarf Georg Moller an der Südseite des Mathildenplatzes das viergeschossige „Neue Kanzleigebäude.“

Er verlieh mit den Rundbogenfenstern und dem Rundbogenportal im Erdgeschoss, den mit Sandstein gerahmten Rechteckfenstern im 1. und 2. Obergeschoss, den kleinen, einfachen Fenstern im 3. Obergeschoss und dem flachen Dach über dem auskragenden Kranzgesims seinem Bau das Aussehen eines florentinischen Palastes.

Der zentrale Eingang führt in die aus neun Jochen gebildete quadratische Erdgeschosshalle, die mit korinthischen Säulen und Kreuzgewölben ausgestattet ist.

Wie auf dem Grundriss gut zu erkennen, schließt an die Eingangshalle das kunstvolle Treppenhaus an: im Wechsel ein- und zweiläufig und überwölbt von einem kassettierten Tonnengewölbe. Vom mittig liegenden Treppenhaus aus werden über Mittelgänge die Amtsräume erschlossen.

Der zeitgenössische Schnitt durch das Gebäude verdeutlicht die räumliche Situation.

Die auf 1828 datierte Zeichnung von H. Bosse zeigt den oberen Abschnitt des Treppenhauses und gibt zugleich einen Eindruck des damaligen Büroalltages.

Auf der Gebäuderückseite tritt das Treppenhaus als giebelbekrönter Risalt hervor, mit Rundbogenfenstern und einem Thermenfenster, flankiert von kleinen Fenstern, hinter denen sich die Toiletten verbergen.
1845 wurden der westliche und 1889 der östliche Flügel angefügt, die Mollers Bau mit dem Regierungspräsidium verbinden und einen quadratischen Innenhof bilden.
Mollers Bau wurde in der Brandnacht im September 1944 zerstört und zwischen 1949 und 1952 vom Staatsbauamt wieder aufgebaut. Dabei wurde im Obergeschoss ein Sitzungssaal eingebaut.

Das Kollegienhaus am Luisenplatz war 1777 vom Hanauer Oberbaudirektor Franz Ludwig von Cancrin für die Landesverwaltung gebaut worden. Nachdem 1806 die Landgrafschaft zum Großherzogtum Hessen Darmstadt aufgestiegen war, genügte Cancrins Kollegienhaus den durch Gebiets- und Bevölkerungszuwächsen stark zugenommenen Verwaltungsaufgaben nicht mehr - mit Mollers Neuem Kanzleigebebäude wurde zusätzlicher Verwaltungsraum geschaffen.

Die Sanierung 2021

Im Zuge der 2019 bis 2021 durchgeführten Dach- und Fassadensanierung wurde das Dachtragwerk der Neuen Kanzlei erhöht und somit die geometrisch schlichte Originalform wiederhergestellt. Der Dachstuhl aus den fünfziger Jahren blieb darunter erhalten.

Des Weiteren wurden im Zuge der Sanierung Sandsteingesimse und Gewände mit insgesamt 600 und dem Austausch ganzer Werksteine überarbeitet.

Außerdem wurde die Farbfassung aus der Zeit des Wiederaufbaus wiederhergestellt.