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Artist-in-Science-Residence 2023 // 187 Bewerbungen aus 45 Ländern
Im Rahmen des »Artist-in-Science-Residence«-Programms (AiSR) von »Kultur einer Digitalstadt« werden 2023 drei Künstlerresidenzen in Kooperation mit den in Darmstadt ansässigen wissenschaftlichen Instituten European Space Operations Center (ESOC), GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und Hessisches Zentrum für künstliche Intelligenz (hessian.AI) durchgeführt. Drei über ein Bewerbungs- und Juryverfahren ausgewählte internationale Künstler:innen wohnen jeweils sechs Wochen im Atelierhaus
von Kultur einer Digitalstadt und arbeiten in dieser Zeit an ihren Projekten in Kooperation mit den Wissenschaftler:innen und den vorhandenen und nutzbaren Technologien des jeweiligen Partnerinstitutes. Die Residencies sind von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm flankiert: VIP-Tangos (Expert:innenrunden), Open Labs und Präsentationen.
Über eine Kooperation mit dem MINT-Tank der Dr. Hans Riegel-Stiftung wird 2023 ein weiterer Schwerpunkt auf Bildungsarbeit und Outreach gelegt. Außerdem sind Jugendworkshops in Kooperation mit Darmstädter Schulen geplant, in denen Kunst und Wissenschaft als verwandte Disziplinen thematisiert werden. Die Publikation zur AiSR 2023 wird in hybrider Form (analog/digital) für Print und Web konzipiert. Die umfassenden wissenschaftlichen und technischen Potentiale innerhalb der Stadt sollen auf diesem
Wege mit der ebenso umfassenden und relevanten Kultur- und Kunsttradition fruchtbar zusammengeführt werden. Diese Verknüpfung künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung zu gemeinsamen Themen und Fragen kann einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Welt, des Menschen und seiner Gesellschaft leisten.
Die künstlerische Jury bestehend aus:
Barbara Struif (ZDF)
Elke Gruhn (Nassauischer Kunstverein WI)
Jeanne Charlotte Vogt (NODE Forum for Digital Arts FFM)
Anita Beckers (Galerie Beckers FFM)
sowie Vertreter:innen der kooperierenden Institute:
Kathrin Göbel (FAIR/GSI)
Wolfgang Stille (hessian.AI)
Daniel Mesples (ESOC)
wählten aus 187 Bewerbungen aus 45 Ländern die folgenden drei Künstler:innen:
Mona Hedayati (Iran/Kanada) in Kooperation mit hessian.AI
Violeta López López (Spanien) in Kooperation mit FAIR / GSI
Louise Charlier (Belgien) in Kooperation mit ESOC
Die »Artist-in-Science-Residence« wird mit Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Dr. Hans-Riegel-Stiftung Bonn, der Sparkassenstiftung, den HEAG-Kulturfreunden, der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Digitalstadt Darmstadt GmbH sowie den beteiligten Instituten realisiert.
Hintergrund des Vorhabens
In der Wissenschaftsstadt Darmstadt gibt es mit ESOC, der GSI und hessian.AI, mehreren Fraunhofer Instituten und zahlreichen technischen und naturwissenschaftlichen Fachbereichen der TU Darmstadt eine über die Rhein-Main-Region hinaus einzigartige Dichte an Forschungsinstituten im Bereich der Hochtechnologien (Raumfahrt, Informatik,
Struktur der Materie). Hinzu kommt, dass Darmstadt als Digitalstadt in den Handlungsfeldern einer Kommune und ihrer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontexte innovativ forschend und entwickelnd tätig ist.
Auch die Tradition von Kunst und Kultur ist in Darmstadt außergewöhnlich vielfältig und präsent:
Im Darmstädter UNESCO Welterbe Kultur z.B., der architektonisch herausragenden Künstlerkolonie Mathildenhöhe, manifestierte sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kulturvorstellung, in der die Einheit von Kunst und Wissenschaften als Grundlage einer Gesellschaft postuliert wurde. Das Hessische Landesmuseum z.B. betreibt als Universalmuseum seit 200 Jahren die Vermittlung der Grundlagen und Werte der menschlichen Gesellschaft über das Nebeneinander von naturhistorischen und kunsthistorischen Abteilungen. Das Internationale Musikinstitut Darmstadt (IMD) z.B. pflegt ein großes Archiv musikalisch-künstlerischer Forschung und macht sich als Veranstalter der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik seit vielen Jahren einen Namen im Bereich der künstlerischwissenschaftlichen Forschung.
Die Anzahl der Wissenschafts- und Kulturinstitute ebenso wie ihre räumliche Nähe und nicht zuletzt das gemeinsame Interesse an einem solchen Diskurs sind hervorragende Ausgangsbedingungen für ein Darmstadt und das Format der Artist-in-Science-Residence bietet eine hervorragende Möglichkeit, den interdisziplinären Diskurs anzustoßen.
Über die multimediale Dokumentation und Präsentation von Verlauf und Ergebnissen der Kooperationen findet eine umfassende Vermittlung in die Stadtgesellschaft und darüber hinaus in die Rhein-Main-Region statt. Die Internationalität der beteiligten Institute ebenso wie die weltweite Ausschreibung der Residence eröffnen eine überregionale Sichtbarkeit und Vernetzung.
Siehe auch https://kultur-digitalstadt.de/projekte/artist-in-science-residence/