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Heinrich Detering, der neue Präsident der Akademie für Sprache und Dichtung, eröffnet am Sonntag, dem 3.2. (11.30h) die literarische Saison an der Stadtkirche. „Thomas Manns amerikanische Religion“ heißt seine bahnbrechende Studie, in der er Thomas Manns unbekannte Beziehung zur Unitarischen Kirche in Kalifornien behandelt. Deterings Studie ist nicht nur eine spannende historische Spurensuche, sondern liest sich über weite Strecken auch wie eine faszinierende Bestandsaufnahme des gegenwärtigen religiösen Empfindens, so heißt es in einer Ankündigung.

Am folgenden Montag (4.2. – 19.30h) sind Lilian Faschinger mit ihrem Roman „Die Unzertrennlichen“ und Mechthild Borrmann mit ihrem Roman „Der Geiger“ zu Gast in der Stadtkirche. Borrmans Roman, der zwischen der Gegenwart und der stalinistischen Sowjetunion hin und her pendelt, ist eine erschütternde Reise mitten ins Herz einer Diktatur. „Eine packende Geschichte aus eisiger Vergangenheit, die uns noch immer frösteln lässt“, wie ‚Die Welt‘ befand.

Den Dienstag (5.2. -19.30h) teilen sich Alain Claude Sulzer und Dirk Kurbjuweit. Sulzers Roman „Aus den Fugen“, ist laut der ‚Zeit' "ein Werk, wie wir es von einem Schweizer in den letzten Jahren selten lesen durfte. Dieses Buch erfüllt alle Ansprüche an ein literarisches Ereignis.“ Aus den Fugen gerät auch die Welt Randolph Tiefenthalers in Kurbjuweits Roman „Angst“. Dies geschieht durch einen Nachbarn, der sich als Stalker entpuppt und das Leben Tiefenthalers in einen Alptraum verwandelt. Ein beklemmendes und außerordentlich spannendes Buch.

Bodo Kirchhoff und seinem in jeder Hinsicht großen Roman „Die Liebe in groben Zügen“, gehört der Mittwochabend (6.2. -19.30 Uhr). Kirchhoff, schrieb die FAZ „ist der Melancholiker des Eros, und es gibt wohl keinen Ofen im unheimlichen Haus der Liebe, hinter dem er nicht schon saß. Jetzt hat er das gültige Buch darüber geschrieben, atemraubend und herrlich.“

Am Donnerstagabend (19.30 Uhr) stehen zwei Autorinnen im Mittelpunkt, deren Erinnerungsbücher - trotz ähnlichen Sujets - völlig verschieden sind und dabei jeweils ihren ganz eigenen Ton, Rhythmus und Zauber entfalten: Katharina Hacker, Deutsche Buchpreisträgerin 2006, liest aus „Eine Dorfgeschichte“, Zsuzsa Bánk aus „Die hellen Tage“, ihrem Roman, der seit Monaten auf der Spiegel-Bestenliste steht.

Ein besonderer Höhepunkt jeder Saison ist die LyrikNacht mit ihrer Mischung aus Poesie und Jazz. In diesem Jahr sind am Freitag, dem 8.2. (19.30 Uhr) die beiden Lyriker Adam Zagajewski und Michael Köhlmeier zu Gast in der Stadtkirche. Der Pole Zagajewski, seit Jahren als Anwärter auf den Nobelpreis gehandelt, liest aus seinem jüngst erschienenen Auswahlband „Unsichtbare Hand“, der Österreicher Köhlmeier, als Romancier und Erzähler längst etabliert, stellt seinen ersten Lyrikband vor: „Der Liebhaber bald nach dem Frühstück“. Musikalischer Dialogpartner der beiden ist das Duo Daniel Stelter (Gitarre) und Hanns Höhn (Bass).

Am Sonntag, dem 10.2. gehen die Frühjahrsmatinéen mit zwei Lesungen zu Ende. Um 11.30 Uhr liest Heinrich Steinfest aus seinem neuen Roman „Das himmlische Kind“.  „Er hat schon viel erzählt und stets waren die Fantasien in einen Krimi verpackt gewesen. In "Das himmlische Kind" ist alles ein bisschen anders“ schrieb der Wiener Kurier und kam zu dem Fazit: „Steinfest rührt ... Das kann der 51-Jährige also auch.“

Um 17 Uhr desselben Tages präsentiert zum Abschluss der Reihe Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino seine hinreißende, skurrile Hommage an die Stadt, in der er lebt: „Tarzan am Main“. „Er schreibt Texte über die Gesamtmerkwürdigkeit des Lebens, Texte, die man in der Apotheke verkaufen sollte, weil sie akut gegen Selbstverengung und seelische Austrocknung helfen.“ - so fasste die Süddeutsche Zeitung Wirkung und Stil dieses Meisters der Beobachtung treffend zusammen.

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