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Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe mit dem hauptsächlich von Joseph Maria Olbrich geprägten „Darmstädter Jugendstil“ ist der Hauptanziehungspunkt Darmstadts für Besucher aus aller Welt. Das im Laufe von 14 Jahren von 1901 bis 1914 in vier Ausstellungen entstandene Ensemble ist von außerordentlich hoher bau- und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Zu verdanken hat Darmstadt dieses einmalige Gesamtensemble seinem gebildeten und kunstsinnigen Großherzog Ernst Ludwig. 1898 hatte er die ersten sieben Künstler nach Darmstadt gerufen und sie verpflichtet, drei Jahre lang in Hessen tätig zu sein. Dafür gewährte er ihnen die Möglichkeit, frei von materiellen Sorgen künstlerisch arbeiten zu können. 

Einmal im Jahr rückt die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH Darmstadts Stadtkrone in die Aufmerksamkeit: Im Mai laden die „Darmstädter Jugendstiltage“ zum Feiern, Flanieren und mehr ein. Höhepunkt der Jugendstiltage ist das Illuminationsfest am Samstag (21.). 1.000 Windlichter, 200 Lampions und die Gebäude versetzen den Musenhügel in eine unvergessliche Atmosphäre. Dieses Jahr heißt das Motto: „Eine Nacht in Blau“.

Verankerung in Stadt, Region und überregionaler Wahrnehmung

Mit einem Pressegespräch von Darmstadt Marketing im Museum Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe am heutigen Dienstag wurden Einzelheiten zum Programm mitgeteilt.  Zu Beginn konstatierte der Leiter des Institus Mathildenhöhe, Dr. Ralf Beil, bei seiner Begrüßung als „Hausherr“ eine immer stärkere Präsenz der Mathildenhöhe in den überregionalen Medien und gleichzeitig eine  immer stärkere Verankerung in der Region (in welche er z. B. den Jugendstil im Dippelshof in Traisa miteinbezog). Hieran hätten die Jugendstiltage einen wesentlichen Anteil. Ein Gesamtbemühen im Zusammenhang mit der Bewerbung ums Weltkulturerbe und den Ausstellungen der Mathildenhöhe  sei zu erkennen.

Oberbürgermeister Walter Hoffmann möchte den Besucherrekord von 2010 brechen und erwartet auch wegen des günstigen Wetterberichts fürs Wochenende „Tausende Besucherinnen und Besucher“. Das 2011 gewählte Blau sei die Farbe des Vertrauens, die Botschaft der Jugendstiltage sei es, dieses „einmalig schöne und wertvolle Ensemble“ noch weiter in die Bevölkerung hineinzutragen, „mitten in die Gesellschaft Darmstadts und der Region“, dies werde auch mit der Teilnahme von Bad Nauheim und Schloss Wolfsgarten deutlich. Hoffmanns ausdrücklicher Dank ging an die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH „für dieses wichtige Kulturevent der Stadt. Der OB freut sich darüber und nimmt daran teil!“ Die Mathildenhöhe werde weiterentwickelt.

Fest der Darmstädter

Geschäftsführerin Anja Herdel sieht die Jugendstiltage als „Fest der Darmstädter“, das nur durch viele ehrenamtliche Helfer möglich werde und durch viele Partnerschaften wie zum Beispiel mit dem Jugendstilbad. Neue Partner wie das Schlossmuseum mit der Binding-Lesung am Freitag nähmen erstmals teil. Gleichzeitig, so Herdel, „heben sich die Jugendstiltage heraus als Fest der Ruhe und des gelassenen Genießens von Architektur, Illumination und Rahmenprogramm“.

Der Samstagabend beginnt um 17 Uhr mit Führungen über die Stadtkrone: Kostümierte Gästeführerinnen in Jugendstil-Roben warten auf neu- und wissbegierige Besucher, um ihnen die Tradition und das Besondere des Gesamtensembles Mathildenhöhe darzulegen. Ab 18 Uhr sind in den Jugendstilhäusern und Einrichtungen auch Gästeführer anzutreffen und beantworten gerne alle Fragen.

Geöffnet haben an diesem Abend (bis 22 Uhr) das Museum Künstlerkolonie und das Designhaus, das derzeit eine Fotoausstellung von Kris Scholz zeigt, sowie das Wasserreservoir, der Hochzeitsturm und die sonst der Öffentlichkeit weitgehend verschlossenen Jugendstil-Häuser Glückert und Deiters.

A-Capella-Gesänge, ein Zauberer und eine Feuershow sorgen für ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Mit Gummistiefeln und  Genialität – so präsentiert sich diesmal die Darmstädter Crème de la Crème der Poetry-Slam-Szene in der mystischen Atmosphäre des Wasserreservoirs. Aus denkmalpflegerischen Gründen ist das Kartenkontingent zu jedem der drei Poesieblöcke auf 15 Personen limitiert – Reservierungen sind beim Stand der Darmstadt Marketing GmbH vor Ort, ab 16 Uhr möglich und erwünscht. Eine Ausstellung im Haus Deiters zeigt neueste Radierungen auf Solarplatten von William Greenwood. Reinhard Backhausen stellt im Glückert-Haus um 20.30 und um 22.45 Uhr sein Wiener Traditionsunternehmen vor, das Jugendstilstoffe und Polstermöbel herstellt.

Oberbürgermeister Walter Hoffmann wird das Illuminationsfest gegen 21.40 Uhr offiziell eröffnen. Es endet gegen Mitternacht mit einem Lichtspektakel.

Das Kombiticket für den Eintritt in die offenen Häuser am Samstag (21.) gibt es am Infostand der Darmstadt Marketing GmbH auf der Mathildenhöhe und direkt in den teilnehmenden Häusern und Einrichtungen. Kosten: 8 Euro (ermäßigt 4 Euro, Familienkarte 20 Euro).

Die Anlage lebt!

Ganz persönlich freut sich Anja Herdel besonders auf das Entzünden der 1000 Kerzen zum Ende des Illuminationsfestes am Samstag und auf die Atmosphäre beim Familienfest am Sonntag. Ein großes Medieninteresse durch Drehanfragen von Fernsehteams sei bereits jetzt festzustellen. Das dreifache Motto „Darmstadt ist Wissenschaft – Darmstadt ist Kultur – Darmstadt ist Leben“ werde auf der Mathildenhöhe und bei diesem Fest in besonderer Weise deutlich. Auch durch die Weltkulturerbebestrebungen zeige sich: „An der Mathildenhöhe wird gearbeitet, die Anlage lebt!“ Auf Nachfrage zum „nachhaltigen Lichtkonzept“ erläuterte Herdel, es gehe nicht alleine um den Bezug von Ökostrom, sondern um „intelligente, stromsparende Lichttechnik“ wie bei der Erleuchtung des Hochzeitsturms.

Die jährlich wechselnden Farbkonzepte gingen auf historische Illuminationsfeste von 1901 zurück, die in Rot, Orange oder Grün getaucht gewesen seien, jetzt haben man eben Blau gewählt.

Am Sonntag (22.) beginnt um 11 Uhr das Familienfest auf der Mathildenhöhe: Im Platanenhain sind zahlreiche Spielgeräte für Kinder aufgebaut. Um 13 und um 15 Uhr gibt es spezielle Kinderführungen „Kinder führen Kinder über die Mathildenhöhe“. Zeitgleich können sich auch die Erwachsenen an kostümierten Rundgängen über das Jugendstil-Ensemble beteiligen und jede Menge Wissenswertes erfahren. Im Haus Deiters können Besucher die Darmstädter Teekultur um 1900 kennen lernen (Karten gibt es im Vorverkauf unter www.darmstadt-marketing.de, oder im Darmstadt Shop im Luisencenter).

Eine zweistündige Busfahrt „Auf den Spuren des Jugendstil“ führt zwischen 15 und 17 Uhr auch zu anderen Orten in der Wissenschaftsstadt, die der Jugendstil geprägt hat: vorbei an Hauptbahnhof, Paulusviertel, Jugendstilbad und Mathildenhöhe. Karten zum Preis von 14 Euro gibt es im Darmstadt Shop im Luisencenter, Telefon 06151/134535 oder im Internet unter www.darmstadt-marketing.de.

An den Jugendstiltagen lädt das kulinarische Dorf zu Erfrischungen und Stärkungen ein, zum Bummeln außerdem ein Kunsthandwerkermarkt im Platanenhain. Neben Darmstadt Marketing bietet die Russische Kapelle im Rahmen eines Tags der offenen Tür jede Menge Führungen an. Darmstädter Gastronomiebetriebe laden zu speziellen Jugendstil-Menüs ein, das Jugendstilbad zur langen Bade- und Saunanacht und der Park von Schloss Wolfsgarten bei Langen hat am 21. und 22. Mai von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Nähere Informationen und das Programmheft als PDF-Download finden Sie unter: www.darmstadt-marketing.de.