Darmstadt Aktuell

Für seine über vierzigjährige Tätigkeit im Förderkreis Hochzeitsturm e. V. hat Oberbürgermeister Jochen Partsch am heutigen Freitag, 31. März, Alfred Helfmann die Bronzene Verdienstplakette der Wissenschaftsstadt Darmstadt verliehen.

Als sich am 27. November 1982 der Förderkreis Hochzeitsturm konstituierte, gehörte Alfred Helfmann zum Gründungsvorstand. Der Verein arbeitet seitdem daran, die Erhaltung und Wiederbelebung des Darmstädter Wahrzeichens und Europäischen Denkmals sicherzustellen. Helfmann, am 30. Dezember 1948 in Darmstadt geboren, war von 2004 bis 2022 Vorsitzender des Förderkreises; er bleibt als Beisitzer im Vorstand aktiv.

„Mit seinem Sachverstand als Architekt hat Alfred Helfmann die Arbeiten am Turm mit geplant und beaufsichtigt. Er hat unzählige Stunden Vereinsarbeit geleistet und sich unermüdlich in die Planungen und Finanzierungen eingebracht. Seine Leistungen stehen einzigartig da im Förderkreis Hochzeitsturm, der in all den Jahren auf viele sehr engagierte Mitglieder zählen konnte. Durch seine kontinuierliche Mitarbeit gibt Helfmann dem Verein bis heute Stabilität und Sicherheit. Mit seiner Fachkenntnis half er, den guten Erhaltungszustand des Hochzeitsturms zu bewahren und damit Darmstadts Bewerbung um den Welterbe-Status zu begründen. Ohne Alfred Helfmann sähe Darmstadts Wahrzeichen heute anders aus“, so Partsch.

Helfmann war außerdem viele Jahre Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Martins- und Johannesviertel. Für dieses Engagement erhielt er 2002 die Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger. Von 1989 bis 1993 war er für die CDU-Fraktion Stadtverordneter, er ist zudem Beisitzer in der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Darmstadt. Helfmann führt ein Architekturbüro in Darmstadt bereits in der dritten Generation.

In Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat der Förderkreis Hochzeitsturm über Spenden und Einnahmen aus zahlreichen Aktivitäten viele Maßnahmen finanziert, die den Turm wieder zu einer Attraktivität werden ließen. In einem Nutzungsvertrag mit der Stadt ist dem gemeinnützigen Verein der Betrieb des Turmes für die Öffentlichkeit überantwortet.

Seit 1986 betreibt der Förderkreis mit eigenem Personal die öffentlich zugänglichen Räume des Turmes samt Aufzug und stellt in der fünften Etage das Hochzeitszimmer für standesamtliche Trauungen zur Verfügung. Die Restaurierung des Hochzeitszimmers wurde finanziert durch Spenden und die beliebten Hochzeitsturmfeste. Der Hochzeitsturm verzeichnet jährlich vierzig- bis fünfzigtausend Besucherinnen und Besucher.

1989 erhielt der Förderkreis für seine Arbeit die Silberne Medaille der Konrad-Adenauer-Stiftung. 1999 übernahm der Förderkreis beispielsweise die Kosten für die Restaurierung der mechanischen Turmuhr an der Nordseite. Seit 1999 ist in der Vereinssatzung die Förderung des Platanenhains verankert. Auch wurde die Patenschaft für die beiden Brunnen übernommen. Die historische Wiederherstellung der Rankgitter um den Hain wurde durch eine hohe fünfstellige Spende möglich.

Chronologische Aufstellung der vom Förderkreis umgesetzten Projekte
1982 Renovierung der Plattform
1988 Verlegung neuer Elektrik
1991 Renovierung der Eingangshalle
1991-2000 Restaurierung des Hochzeitszimmers (heute Standesamt)
1994 Restaurierung des Tonnengewölbes (im Eingangsbereich) und der Gewölbemosaiken
1999 Wiederherstellung des gesamten Gittertores
2002 Sanierung der vergoldeten Turmuhr (Nordseite), Restaurierung der vergoldeten Zifferblätter, Gestaltung des Platanenhains in den Originalzustand, Wiederherstellung der Spaliere um die Plastiken im Platanenhain
2010 Renovierung der Außenfassade (mit authentischer Umhüllung)
2012 Abschluss der Renovierung der Außenfassade
2013 Erneuerung des Shops
2014 Restaurierung des Hoetger-Reliefs über dem Eingang
2017 Erneuerung des Shops
2018 Ankauf der Sammlung historischer Hochzeitsbecher, Fortsetzung der Erneuerung der Rankgitter im Platanenhain durch den Verein