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Darmstadt Aktuell

Wissenschaftsstadt Darmstadt legt ersten städtischen Tiny Forest an der Berliner Allee an

(DK) – Dienstag, 16.11.2021

Umweltdezernent Kolmer: „Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, der zudem den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Natur und Naturerfahrung ermöglichen soll“

Umweltdezernent Michael Kolmer © Wissenschaftsstadt Darmstadt/ Lea Stenger

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Dienstag, 16. November, im Beisein von Umweltdezernent Michael Kolmer den ersten städtischen ‚Tiny Forest‘ (etwa ‚Mini-Wald‘) in der Berliner Allee 3 angelegt. Dabei handelt es sich konkret um 700 Setzlinge, von 27 Baum- und Straucharten, die auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern einen weiteren Beitrag zu mehr Grün und mehr Klimaschutz in der Stadt leisten sollen. Betreut vom städtischen Grünflächenamt wird der Tiny Forest von der ENTEGA NATURpur Institut gGmbH mit 5.000 Euro gesponsert. Die Kosten insgesamt belaufen sich auf circa 30.000 Euro. Pflanzung und Pflege übernehmen für drei Jahre das Grünflächenamt, interessierte Anwohnerkinder zusammen mit der Montessori-Schule Darmstadt und ‚miya‘, dem Fachverband zur Förderung der so genannten Miyawaki-Methode (Erfinder des Tiny Forests), der die Planung erstellt, die vorhandenen Bestandsbäume in die Planung integriert und die Auswahl der Pflanzen nach Grundsätzen der potentiellen natürlichen Vegetation mit dem Grünflächenamt abgestimmt hat.

Umweltdezernent Michael Kolmer: „Tiny Forests können ein wichtiger Beitrag zur Rettung der Flora und Fauna in den Städten und zur Erreichung der Klimaziele sein. Sie locken Vögel und Insekten an, tragen als CO2-Senke zur Erreichung der Klimaziele bei und wachsen zehnmal schneller, 30-mal dichter und 100-mal biodiverser als ein herkömmlicher Wald. Der Tiny Forest ergänzt damit viele andere Anstrengungen der Stadt Darmstadt den Klimawandel zu bremsen, wie zum Beispiel Dach- und Fassadenbegrünungen auf Gebäuden in den neuen Stadtteilen Lincoln-Siedlung und Ludwigshöhviertel, die Förderung des ÖPNV mit mehr Radwegen oder die Umstellung der städtischen Busse auf E-Mobilität. Zudem ist die Einbeziehung der Nachbarschaft und der Bürgerschaft in die Pflanzung und Pflege des Tiny Forest ein wichtiger Bestandteil der Methode. Der Wald soll nicht nur dem Klima helfen, sondern auch den Stadtmenschen den Zugang zu Natur und Naturerfahrung ermöglichen.“

„Der inzwischen spürbare Klimawandel in Form von Hitzewellen, Trockenperioden aber auch Starkregenereignissen erfordern schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Wir haben uns also auf die Suche gemacht nach einem Standort der eine klimatische Aufwertung benötigt, eine gewisse Mindestpflanzfläche von wenigstens 200 Quadratmetern bereit hält, nicht in einem historischen Park liegt und sich in städtischem Besitz befindet. In der Berliner Allee haben wir ihn gefunden“, so die ehemalige Umweltdezernentin und heutige Bürgermeisterin Barbara Akdeniz, die das Projekt mit auf den Weg gebracht hat. „Dass darüber hinaus Kinder die Entwicklung dieses Biotops über die nächsten Jahre konkret verfolgen und begleiten können, ist eine tolle Erfahrung. Sie werden sehen, wie die Bäume wachsen, wie die klimatischen Bedingungen wirken und was die Natur zum Überleben braucht. Da die Kinder sich auch bei der Pflege des Tiny Forests beteiligen, werden sie viel lernen und sicher durch praktisches Erfahren auch uns Erwachsenen in Sachen Klimaschutz zurecht weiterhin in die Verantwortung nehmen“, so Akdeniz abschließend.

Im Anschluss an Planung, Bestandsrecherchen und Bodenuntersuchungen wurde die Fläche für den Tiny Forest mit spezifischen Erdarbeiten für ihre zukünftige Nutzung vorbereitet. E-netz Südhessen hat als ausführende Firma die oberste Grasnarbe abgehoben, den Boden gesiebt und von Bauschutt befreit. Schließlich erhielt der vorhandene Boden noch eine Aufbesserung seiner wasserhaltenden und nährstoffgebenden Eigenschaften mit dem Einbringen von Pflanzenkohlechips und dem Untermischen von Terra Preta. Die Montessori-Schule und Stefanie Scholz, Initiatorin des Tiny Forests für die Wissenschaftsstadt Darmstadt, haben deshalb eine Pflegevereinbarung für die ersten drei Jahre des Tiny Forests mit dem Grünflächenamt, als Eigentümer der Fläche abgeschlossen. Im Rahmen dieser Kooperation wird das Jäten von Beikräutern, rechtzeitiges und ausreichendes Wässern sowie bei Bedarf auch das Aufsammeln von Müll gemeinsam in Angriff genommen.

Hintergrund:

Das Konzept Tiny Forest stammt ursprünglich vom japanischen Biologen Akira Myawaki, der als erster kleine verdichtete Stadtwälder auf degradierten Böden pflanzte. Seit 1993 war er Direktor des Japanese Center for International Studies in Ecology (JISE) und im Laufe seiner Karriere verbrachte er auch ein Jahr in Deutschland an der Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie in Niedersachsen, einem Vorläufer des heutigen Bundesamtes für Naturschutz BfN. Mittlerweile sprießen solche Mini-Waldoasen in ganz Europa.
 

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