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Darmstadt Aktuell

Wissenschaftsstadt Darmstadt gedenkt der im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma

(ono) – Mittwoch, 26.07.2023

Oberbürgermeister Hanno Benz: „Rechtem Gedankengut engagiert entgegentreten“ / Bürgermeisterin Barbara Akdeniz: „Vernichtung einer Bevölkerungsgruppe ist unvorstellbares Menschheitsverbrechen“ / Rinaldo Strauß: „Klar benennen, wohin Vorurteile und Ausgrenzung führen“

Darmstädter Mahnmal für die Opfer des Völkermords an Sinti und Roma vor dem Justus-Liebig-Haus in der Großen Bachgasse © Sibel Öz

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt gedenkt am Mittwoch, 2. August 2023, um 18.30 Uhr gemeinsam mit dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma und der Initiative „Denkzeichen Güterbahnhof“ der Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, deportiert und hunderttausendfach ermordet wurden. Das Gedenken findet am Mahnmal vor dem Justus-Liebig-Haus in der Großen Bachgasse statt; Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger sind zu der Veranstaltung eingeladen; es spricht Bürgermeisterin Barbara Akdeniz in Vertretung für Oberbürgermeister Hanno Benz.

Einige der Darmstädter Sinti und Roma wohnten in der Nähe des Mahnmals in der Großen Bachgasse, das an sie und das Unrecht erinnert, das ihnen zugefügt wurde. Dort werden von der Wissenschaftsstadt Darmstadt sowie Bürgerinnen und Bürger jährlich am 2. August Gedenkveranstaltungen ausgerichtet. Das Datum bezieht sich auf den 2. und 3. August 1944, das heißt auf die Tage, an denen Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der SS liquidiert und Tausende Menschen in den Gaskammern ermordet wurden.

Oberbürgermeister Hanno Benz sieht gesellschaftliche Parallelen zwischen heute und der Weimarer Republik: „Noch immer sind sowohl der Antisemitismus als auch der Antiziganismus gesellschaftlich weit verbreitete Vorurteilsstrukturen. Gerade in Krisenzeiten finden verstärkt Schuldzuweisungen gegenüber Minderheiten statt. Wir sollten jedoch stets im Hinterkopf behalten, dass wir die Herausforderungen unserer Zeit einzig mit dem Blick auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge erklären können – ohne die Schuld auf andere abzuwälzen. Heute ist wichtiger denn je, dass wir uns alle bewusst machen, wohin Chauvinismus und Rassismus führen: zu Terror und zu Völkermord! Dies mahnt uns täglich, rechtem Gedankengut engagiert entgegenzutreten.“ 

„Die Verfolgung, Entrechtung und hunderttausendfache Ermordung der Sinti und Roma ist Teil des unvorstellbaren Menschheitsverbrechens das Deutsche während des Nationalsozialismus begangen haben. Zugleich steht es für sich, weil es auf jahrhundertealten Vorurteilen und auf leider bis heute bestehender durchgehender Ausgrenzung und Diskriminierung beruht“, betont Bürgermeisterin Barbara Akdeniz. „Diese Vorurteile sind nie verschwunden, im Gegenteil, sie sind lebendig und finden sich auch heute noch überall im Umgang mit Sinti und Roma in unserer und anderen Gesellschaften. Es ist daher unbedingt notwendig, sich dieser Ungerechtigkeiten bewusst zu sein und ihnen als Gesellschaft wo wir nur können, entschieden und klar zu begegnen.“

Rinaldo Strauß vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma betont die Notwendigkeit der Bekämpfung von Vorurteilsstrukturen: „Vorurteile führen zu Ausgrenzungen, Ausgrenzungen zu Diskriminierungen und Diskriminierung zum Völkermord. Der Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus kann aus unserer Sicht nur erfolgreich sein, wenn wir ihn gemeinsam und entschlossen führen. Eine Möglichkeit dies umzusetzen ist es, der Opfer zu gedenken, das Unrecht klar zu benennen und unsere Gesellschaft zu mahnen, wohin Vorurteile, Ausgrenzung und Diskriminierung führen.“

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