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Darmstadt Aktuell

Neues Kunstdepot der Wissenschaftsstadt Darmstadt feierlich eröffnet

(stip) – Dienstag, 25.04.2023

Oberbürgermeister Jochen Partsch mit Direktor Dr. Philipp Gutbrod (Institut Mathildenhöhe) bei der Eröffnung. © Wissenschaftsstadt Darmstadt/ Evelyn Fleischer

Am heutigen Dienstag (25.) hat Oberbürgermeister Jochen Partsch das neue und klimaneutrale Kunstdepot der Wissenschaftsstadt Darmstadt in der Mainzer Straße 83 feierlich eröffnet.

„Nach nur 20 Monaten Bauzeit ist ein modernes und zeitgemäßes Depot für die Lagerung und Pflege der städtischen Kultur- und Kunstsammlung entstanden. Wir haben einen Ort geschaffen, an dem Geschichte überdauern kann. Das Kunstdepot, in dem wir heute hier stehen, ist nun zeitgemäße Darmstädter Erinnerungskultur. Viele denkwürdige Objekte lagern ab sofort hier und damit hat dieses Gebäude jetzt schon einen unschätzbaren Wert. Wir befinden uns in einer Schatzkiste, die Platz für das Institut Mathildenhöhe, das Stadtarchiv, das Hessische Landesmuseum, das Jazz-Institut und das Internationale Musikinstitut bereithält.
Hier lagern von nun an bei idealen Bedingungen die wichtigsten Kunstgegenstände und Archivalien unserer Stadt. Zudem können künftig das Institut für Neue Technische Form sowie der Kunstarchiv Darmstadt e.V. auch Räume des neuen Kunstdepots nutzen. Hierzu wird die Stadt ein Angebot machen. Dieses Gebäude sagt viel über Darmstadt aus: 

Dass wir in einer Stadt leben, die einen reichen Schatz an Kultur hat, wie die Objekte unseres Stadtarchivs und des Instituts Mathildenhöhe zeigen. Und dass wir in einer Stadt leben, die es aber auch versteht, verantwortungsvoll mit seiner großen Geschichte umzugehen und diese in Richtung Zukunft transformiert. In diesem Zusammenspiel aus Vergangenheit und Zukunft haben hier viele Wissenschaften miteinander agiert und harmoniert, um für die historischen und künstlerischen Schätze unserer Stadt ein Gebäude zu erschaffen. Beim Bau und der Ausstattung des Gebäudes haben die Projektbeteiligten nach den Bedürfnissen aller nun hier tätigen Einrichtungen gehandelt, die den historischen Schatz Darmstadts bewahren wollen. Hier machen wir Geschichte auf eine ganz neue Art erfahrbar und freuen uns, dass künftig alle historischen Objekte auch digital für unsere Bürgerschaft abrufbar sein werden. Denn Geschichte kommt nicht an die Menschen, wenn wir sie nur hinter verschlossenen Türen vermodern lassen. Die Erinnerungskultur wächst erst aus ihr, wenn wir die historischen Schätze für alle Generationen zugänglich machen. Somit tun wir mit diesem neuen Ort der Geschichte und seinen künftigen Möglichkeiten viel für die Geschichtsvermittlung von morgen.

Das Gebäude bietet optimale Lagermöglichkeiten für die Sammlung und das gesamte Archivgut der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Lagerbedingungen sind für Großobjekte ebenso perfekt wie für Kleinplastiken, Gemälde, Grafik- und Papiersammlungen. Fotos, Filmmaterial und digitale Medien werden in einem Kühlmagazin gesondert aufbewahrt. Dieser Neubau trägt aber nicht nur der Vergangenheit Rechnung, indem in ihm überlieferte Objekte ver- und bewahrt werden, sondern auch künftigen Herausforderungen wie dem Klimawandel. Passivhausstandard, Dachbegrünung, Photovoltaikanlage und Parkplätze mit Ladesäulen für E-Autos machen deutlich, dass wir auch bei einem Zweckbau wie dem Kunstdepot, in das die Wissenschaftsstadt Darmstadt rund 14 Millionen Euro investiert hat, Klimaschutz, Energie-, Wärme- und Verkehrswende immer mitdenken“, so Oberbürgermeister Partsch.

Die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach wird so viel Energie erzeugen, dass das Gebäude im Jahresbetrieb mehr Energie produziert als es selbst verbraucht. Um das Gebäude herum werden elf neue Bäume gepflanzt und auf drei Gebäudeseiten erhält die Fassade eine aufwändige Begrünung. Auf der Nordseite werden in die Fassadendämmung Sommerquartiere für Fledermäuse integriert sowie Kunsthöhlen, die Mauerseglern und Sperlingen ein Zuhause bieten. Die Außenanlagen können über eine große Zisterne, der die Versickerung über eine Rigole vorgeschaltet ist, bewässert werden.

Im Inneren des Gebäudes sorgt eine auf den besonderen Anwendungsfall optimierte Haustechnik für die richtige Klimatisierung. Eine umfangreiche Technik und verschiedene bauliche Maßnahmen schützen das Gebäude und seinen Inhalt vor Diebstahl oder Zerstörung durch Brand. Eine drei Meter hohe Vitrine aus Sicherheitsglas im Vorbereich des Gebäudes kann mit wechselnden Kunstobjekten bestückt werden und so nach außen hin den Zweck der Anlage signalisieren. Die Fassade des Hauses wird dessen Zweckbestimmung entsprechend relativ geschlossen ausgebildet.

Zu den Hauptnutzern des neuen Gebäudes gehört das Institut Mathildenhöhe (Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss), das hier ideale Bedingungen für Großobjekte, Kleinplastiken, Gemälde Grafik- und Papiersammlungen und Ausstellungsequipment vorfindet. Das Stadtarchiv Darmstadt, für das im Erdgeschoss auch Arbeitsplätze zur Archivierung, Restaurierung und Instandhaltung der Objekte eingerichtet wurden, bezieht seit Mitte März seine neuen Räumlichkeiten. Der Hauptsitz des Stadtarchivs verbleibt im Haus der Geschichte – mit den neuen technischen Möglichkeiten im Kunstdepot soll die Digitalisierung der Bestände beschleunigt werden. Darüber hinaus werden auch vom Internationalen Musikinstitut und dem Jazz-Institut Depoträume genutzt. Im dritten Obergeschoss werden etwa 620 Quadratmeter Depotfläche an das Land Hessen vermietet. Die Einlagerung von Kunstgegenständen erfolgt ab April.

Die Außenmaße des Gebäudes betragen rund 24 Meter Breite, 52 Meter Länge und 17,30 Meter Höhe. Die lichten Raumhöhen variieren ja nach Geschoss zwischen 3.20 Meter und 4.50 Meter. Mittels der Photovoltaikanlage wird eine 4-Wege-Wärmepumpe betrieben. Die klimatischen Bedingungen und die Funktionsfähigkeiten der Anlagen im Gebäude werden mithilfe eines Fernzugriffs überwacht und gesteuert. Die Grundstücksfläche beträgt insgesamt 3.972 Quadratmeter, von denen 1.236 Quadratmeter bebaut sind. Die Bruttogeschossfläche beläuft sich auf 4.957 Quadratmeter, die Nettogeschossfläche auf 4.455 Quadratmeter.

Bevor mit den Arbeiten für das neue Kunstdepot im Juni 2021 begonnen werden konnte, mussten Anfang 2021 auf dem Grundstück drei baufällige Werkhallen und ein kleineres, asbesthaltiges Bürogebäude abgerissen und die Materialien fachgerecht entsorgt werden. Außerdem mussten aus dem Baugrund mehrere Brandbomben und zahlreiche Splitter von Splitterbomben entfernt werden. „Mit Blick auf das bisherige städtebauliche Umfeld im Pallaswiesen-/Mornewegviertel werten wir mit dem neuen Kunstdepot diesen Teil der Stadt deutlich auf“, so Partsch.
 

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