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Darmstadt Aktuell

Dichterin Büchner-Preisträgerin Elisabeth Langgässer

(ono) – Thursday, 22.02.2024

Stilles Gedenken und Kranzniederlegung auf dem Alten Friedhof am 23. Februar

Am Freitag, 23. Februar 2024, jährt sich der Todestag der deutschen Dichterin Elisabeth Langgässer, die lange in Darmstadt gelebt hat, zum 125. Mal. Aus diesem Anlass widmet ihr die Wissenschaftsstadt Darmstadt ein stilles Gedenken und wird an ihrer Grabstätte auf dem Alten Friedhof einen Kranz niederlegen. 

Elisabeth Langgässer wurde 1899 in Alzey geboren – in der damals zum Großherzogtum Darmstadt gehörenden Provinz Rheinhessen, deren Landschaft und Sprache sie lebenslang ebenso geprägt wie ihre nahezu gleichaltrige Schriftsteller-Kollegin Anna Seghers. Der Rhein, das Ried, auch eine noch vom Französischen nachhallende Liberalität finden in den Werken beider einen vergleichbaren Niederschlag.

Langgässer wuchs nach dem Tod des Vaters in Darmstadt auf, besuchte die Viktoriaschule , wo sie nach dem Abitur 1918 eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar absolvierte, um von 1920 bis 1928 in Griesheim als Lehrerin zu arbeiten. 1924 erschien unter dem Titel „Der Wendekreis des Lammes“ ihr erster Gedichtband. Für ihre Novelle „Proserpina“ erhielt sie 1931 den Preis des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes. Zu dieser Zeit lebte sie mit ihrer Tochter Cordelia bereits in Berlin. In ihren Erzählungen „Grenze. Besetztes Gebiet“ (1932) und „Gang durch das Ried“ (1936) verarbeitete sie die Nachkriegserfahrungen unter anderem der französischen Besatzung, die auch das Umland Darmstadts betroffen hatte. Kurz darauf erhielt Langgässer Schreibverbot – im nationalsozialistischen Deutschland wurde sie als sogenannte „Halbjüdin“ eingestuft. Sie konnte auch nicht verhindern, dass ihre Tochter Cordelia 1944 nach Theresienstadt und Auschwitz verschleppt wurde. Vom Überleben der Tochter sollte die Mutter erst 1946 erfahren.

1948 übersiedelte Elisabeth Langgässer mit ihrem Mann Wilhelm Hoffmann nach Rheinzabern in der Pfalz. Hier schloss sie kurz vor ihrem Tod den Roman „Märkische Argonautenfahrt“ ab. Mit ihrem  Buch „Das unauslöschliche Siegel“ hatte sie bereits 1946 noch einmal das Aufsehen der literarischen Öffentlichkeit erreicht. 1950 wurde ihr postum der Georg-Büchner-Preis zuerkannt, Elisabeth Langgässer starb am 25. Juli 1950 in Darmstadt.

„Elisabeth Langgässer verdient, dass wir uns ihrer erinnern“, erklärt Oberbürgermeister Hanno Benz, „zunächst wegen ihrer kraftvollen und zugleich eigenwilligen Dichtung, die oft dicht und realistisch dem Leben ihrer Heimat verhaftet ist, zugleich aber auch einen Raum andächtigen und mystischen Erlebens öffnet, der uns heute vielleicht fremd anmutet. Wir gedenken ihrer auch, weil in ihrem Leben und Schreiben sich das Verhängnisvolle des Zwanzigsten Jahrhunderts spiegelt, die Erfahrungen von Schrecken, Gewalt und Terror. Überstehen und Verlieren, Widerstehen und Erliegen – Macht und Ohnmacht: Die grausamen Gegensatzpaare, in die Menschen wie Elisabeth Langgässer gezwungen wurden, sie sind heute auf furchtbare Weise erneut aktuell.“
 

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