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Die Verbindung des Darmstädter Zentrum für Psychomotorik mit dem Zentrum Magigioco in Brescia ist der europäische Dachverband psychomotorische Praxis Aucouturier (ASEFOP). Hier werden Fachleute mit der Grundidee ausgebildet, dass Körper und Bewegung eine strukturierende Dimension für die psychische Reifung des Kindes sind. Der Kurs in Brescia mit 18 Teilnehmern wurde auch von Ausbildern aus Bilbao und Barcelona begleitet.

Für meine Ausbildung für die deutsche Schule ZAPPA durfte ich im Jahr 2023 sechs Wochenenden in der Darmstädter Partnerstadt Brescia verbringen. Hier fand im Studio MAGIGIOCO – Centro per la crescita (Zentrum für Wachstum) ein Ausbildungskurs für pädagogische Fachkräfte aus der Region der Lombardei statt. In diesem Zentrum wird eine ganzheitliche Unterstützung für Kinder in Schwierigkeiten und deren Eltern angeboten. Die meiste Zeit der Wochenenden habe ich im Bewegungsraum des Zentrums Magigioco mit der Ausbildungsgruppe verbracht.

Die freien Zeiten habe ich für Spaziergänge in der Stadt genutzt. Begeistert hat mich hier das Tanzfestival Brescia (Festival della danza popolare), welches jedes Jahr in Brescia stattfindet. Hier haben wir am Ende der Veranstaltung mit Menschen aus aller Welt getanzt – unkompliziert – mit Freude – ohne Sprache. Ein sehr verbindender Moment für eine unbekannte Gruppe von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen. Die Psychomotorik nach Aucouturier will Kinder dabei unterstützen in Verbindung zu sein, mit sich selbst und mit seiner Umwelt.

Das Nashorn des Künstlers Stefano Bombardieri „Das Gewicht der angehaltenen Zeit“ oder „Il peso del tempo sospeso“ hat mich ebenfalls inspiriert. Dieses Kunstwerk setzt sich mit der Bedeutung von einschneidenden Momenten in einem Menschenleben auseinander.

Kinder zeigen uns ihre einschneidenden Momente in ihrem persönlichen Ausdruck (In der Familie, der Schule oder im Kindergarten). Es ist an den Erwachsenen diesen Ausdruck anzunehmen, zu verstehen und Antworten für die Kinder in einer kindgerechten Sprache zu finden. So verstehen wir die Psychomotorik. Das kindliche Spiel aus Ausdrucks- und Verarbeitungsform des Kindes, in einem haltgebenden, sicheren Rahmen, kann über die Begeisterung am Miteinander zur Potentialentfaltug und Gemeinschaft ein Beitrag für eine gesundes Miteinander stattfinden.

So wie eine Verbindung zwischen Darmstadt und Brescia besteht, verbindet die Psychomotorik Beziehungen zwischen Kindern und unterstützt so die Teilhabe und ein demokratisches Miteinander. Insbesondere in unsicheren Zeiten (mit vielen einschneidenden Ereignissen), kann dies für Kinder sozial wie emotional stabilisiered sein.

In diesem Sinne, alla prossima, herzlichste Grüße
Christian Wiesner