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Europawochenende und Internationales Bürger*innenfest 2023
Neben dieser wichtigen Botschaft stand außerdem das 30-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum mit Darmstadts lettischer Schwesterstadt Liepāja im Mittelpunkt des Europawochenendes. Zu diesem Anlass reiste eine hochrangige Delegation, unter der persönlichen Leitung des Bürgermeister Gunārs Ansiņš, nach Darmstadt. Darüber hinaus waren weitere neun Partnerstädte vertreten: Alkmaar (Niederlande), Brescia (Italien), Freiberg (Sachsen), Graz (Österreich), Płock (Polen), Saanen (Schweiz), Szeged (Ungarn), Trondheim (Norwegen) und Uzhhorod (Ukraine).
Zentraler Bestandteil des Europawochenendes war wie immer der kommunalpolitische Workshop, der sich in diesem Jahr mit dem Thema „Nachhaltiger Tourismus“ befasste. Im Rahmen einer moderierten Diskussion tauschten sich Oberbürgermeister Jochen Partsch und seine Gäste über die Gestaltung zukunftsfähiger Tourismus-Strategien sowie über Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich aus. Weiterhin beteiligten sich Mitglieder des Bürgerkomitees für Städtepartnerschaften und der Darmstädter Partnerschaftsvereine an der Veranstaltung.
Bei dieser Gelegenheit konnte außerdem das Partnerschaftsjubiläum mit Liepāja begangen werden: Bürgermeister Ansiņš‘ Eintragung in das Goldene Buch der Wissenschaftsstadt Darmstadt wurde durch musikalische Beiträge des Liepāja Brass Band Quartets feierlich untermalt.
Unmittelbar darauf sorgte die Ankunft zweier ukrainischer Radfahrer für Aufsehen, welche neun Tage zuvor in Uzhhorod gestartet waren und auf der 1.700 km weiten Strecke nach Darmstadt bereits verschiedene Partnerstädte besucht hatten.
In Anlehnung an den Workshop hatten die Gäste anschließend die Möglichkeit, an einer exklusiven Führung über das UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe mit Dr. Philipp Gutbrod, dem Direktor des Instituts Mathildenhöhe, teilzunehmen. Ebenso waren sie am Nachmittag eingeladen, die Ökumenische Andacht in der Sankt-Ludwig-Kirche zu besuchen. Der Europäische Abend, als offizieller Empfang des Oberbürgermeisters für die Gäste aus den Partnerstädten mit erneuter Begleitung durch die Band aus Liepāja, rundete den Tag ab.
Am Samstag stand traditionell der beliebte Grenzgang auf dem Programm: bei bestem Wetter und guter Laune wanderten die Gäste gemeinsam mit den Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern vom Bioversum durch den Kranichsteiner Wald bis zum Bürgermeister-Pohl-Haus in Wixhausen. Zudem waren die Partnerstädte Graz, Saanen, Trondheim und Uzhhorod mit Ständen auf dem Grenzgang vertreten und versorgten die Teilnehmer*innen mit lokalen kulinarischen Spezialitäten.
Internationales Bürger*innenfest
Parallel zum Grenzgang, luden am Samstag Oberbürgermeister Partsch und der Ausländerbeirat der Wissenschaftsstadt Darmstadt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zum neunten Internationalen Bürger*innenfest auf dem Luisenplatz ein.
Mit der Teilnahme von über 30 Migrant*innenselbstorganisationen, Partnerschaftsvereinen und anderen Initiativen bot das Fest wie jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Von traditionellen Tänzen über Musik- und Gesangsauftritte bis hin zu einer großen Auswahl an internationalen Speisen und Getränken gab es für die Besucher*innen ein umfassendes Angebot. Die verschiedenen Vereine sorgten für eine bunte und fröhliche Atmosphäre unter besten Wetterbedingungen. Auch die jüngsten Darmstädter*innen kamen nicht zu kurz: ein umfangreiches Spielangebot und eine Hüpfburg sorgten für großen Spaß und Unterhaltung bei den kleinen Festbesucher*innen.
Die Vielfalt der politischen und kulturellen Beiträge an den Ständen und auf der Bühne sowie das ansprechende, kulinarische Angebot, spiegelte die gelebte Weltoffenheit und Internationalität Darmstadts wider. Auch Oberbürgermeister Jochen Partsch betonte bei der offiziellen Eröffnung am Nachmittag die Bedeutsamkeit eines solidarischen Miteinanders angesichts der globalen Herausforderungen und Unsicherheiten. Dabei verwies Partsch auf aktuelle Ereignisse wie die gewaltvollen Menschenrechtsverletzungen im Iran und das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien, welche die Wichtigkeit des Engagements für Freiheits-, Frauen- und Menschenrechte sowie von Zusammenhalt und Solidarität aller Darmstädterinnen und Darmstädter verdeutlichten.
Partsch unterstrich, wie stolz Darmstadt darauf ist, eine Stadt zu sein, deren Vielfalt nicht nur auf dem Fest deutlich zum Ausdruck komme. Er bedankte sich in diesem Zuge beim Ausländerbeirat und bei den Vertreter*innen aus den Partnerstädten Darmstadts für die hervorragende, langjährige Zusammenarbeit und würdigte das Engagement der migrantischen Vereine, die einen wertvollen Beitrag zur Darmstädter Zivilgesellschaft leisteten.
Für seine Arbeit und die kontinuierliche Unterstützung in den letzten Jahren, erhielt Oberbürgermeister Partsch umgekehrt viel Dank und Anerkennung vom Vorsitzenden des Ausländerbeirats Ibrahim Akbulut. Da es für den Oberbürgermeister das letzte Internationale Bürger*innenfest in seiner Amtszeit war verbanden die anwesenden Ausländerbeiratsmitglieder den Dank mit einem gebührenden Abschied.
Nach dem Auftritt des Liepāja Brass Band Quartets, welches gemeinsam von OB Partsch und seinem lettischen Kollegen Gunārs Ansiņš anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft angekündigt wurde, sorgte die Musik der Band Mama Limón für einen gelungenen Ausklang des neunten Internationalen Bürger*innenfests.
Auch in diesem Jahr war das Europawochenende inklusive des Internationalen Bürger*innenfests ein voller Erfolg, der dem gemeinsamen Engagement von Stadt, Ausländerbeirat und Zivilgesellschaft zu verdanken ist.