Erhalten, verbinden und verbessern: DA's Freiraumkonzept

Jeder war schon einmal in einem Freiraum. Glauben Sie nicht? Können Sie ruhig, denn Freiräume sind keine neue Erfindung. Es sind unbebaute, öffentlich zugängliche und nutzbare Räume in Siedlungsgebieten und deren Umgebung. Davon haben wir in Darmstadt so einige: unsere Parks, Grünanlagen, Friedhöfe, Kleingartenanlagen, Sport-, Spiel- und Stadtplätze und auch die Gewässerauen und Wälder. Insgesamt unterscheiden wir 25 verschiedene Arten von Freiräumen. Nicht alle Freiräume sind spektakulär, manche geradezu schlicht. Etwas haben sie aber alle gemein: Sie sind draußen vor der Tür und sie sind wichtig für unsere Gesundheit.

Ein solch vielfältiges Angebot wird natürlich auch vielfältig genutzt. Erholung, Sport und Begegnung fallen einem sofort ein. Doch das ist nicht alles: Auch das Stadtklima hängt ganz entscheidend vom Vorhandensein solcher Freiräume ab, denn sie können auch als Kaltluftschneisen fungieren. Die vielen Tiere, die solche Flächen zum Leben, Jagen und Brüten nutzen, wollen wir hier keinesfalls vergessen.

Um diese für die Stadt und ihre Bewohner so wichtigen Flächen zu erhalten und weiterzuentwickeln, wurde das Freiraumkonzept unter der Leitung des Grünflächenamts erarbeitet. Das Ziel ist, das gesamte Grünsystem der Stadt zu bewahren, für alle auszubauen und zu vernetzen. So werden nicht nur die Lebens- und Arbeitsbedingungen gesichert und verbessert, sondern auch die Klimaanpassung der Stadt vorangetrieben. Ende 2025 wurde das Freiraumkonzept unter Beteiligung städtischer Ämter, der Bürgerschaft und der Wissenschaft fertiggestellt.

So funktioniert’s - die drei Bausteine des Freiraumkonzepts:

Erfassung

Lage und Fläche der verschiedenen Darmstädter Freiräume wurden digital erfasst, der bewachsene Anteil dieser Flächen berechnet und jeder Freiraum einem Freiraumtypen zugeordnet. Auch die Qualität und Ausstattung der Einzelflächen wurde erfasst. (Linkes Bild)

Auswertung

Nach der kompletten Erfassung wird betrachtet, wieviel Freiraum in den einzelnen Vierteln Darmstadts jeweils vorhanden ist und wie er sich verbessern lässt. Die Bezugsräume werden betrachtet und statistisch ausgewertet. So haben wir die Versorgung der Darmstädter mit erreichbaren Freiräumen in der Nähe ihres Wohnorts analysiert und bewertet, um Muster in der Verteilung und Erreichbarkeit zu identifizieren. Wir haben die wichtigsten Strukturelemente im Stadtgebiet identifiziert, also Strukturen, welche die Stadt prägen, wie zentrale Achsen, Auen oder das unmittelbare Umland.  Die Ergebnisse unserer Analysen werden in “Steckbriefen” für jedes Objekt zusammengefasst. 

Planung

Ausgestattet mit dem Wissen aus den vorherigen Schritten haben wir ein Konzept für die Erhaltung und Entwicklung der Freiräume in der gesamten Stadt erarbeitet.  In der Planung werden mögliche Entwicklungsperspektiven der Freiräume aufgezeigt und konkreten Räumen zugewiesen. Für die Strukturelemente wurde ein Entwicklungskonzept für ein lebenswertes Darmstadt erarbeitet. Neben den großen Entwicklungszielen schlagen wir auch konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vor. Mittlerweile sind das über 280 Stück, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. 

Verbessern, vernetzen und erweitern

Das Freiraumangebot Darmstadts soll mit der Umsetzung der Maßnahmen stetig verbessert werden. Künftig wird es deshalb wichtig sein, Projekte nicht als isolierte Objekte, sondern die „Grüne Infrastruktur“ als Ganzes zu betrachten. So nehmen wir nicht nur die innerstädtischen Freiräume in den Blick, sondern betrachten auch deren Verbindung mit dem sogenannten „Landschaftsring“. Das ist der Übergang zwischen der Stadt und freier Landschaft, der ein großes Potenzial für die Naherholung und zusätzliche Naturerlebnisangebote hat.

Wichtig für die Lebensqualität der Stadtbevölkerung sind der Erhalt und die konsequente Weiterentwicklung bestehender innerstädtischer Freiräume. Auch eine durchgängige, barrierearme Verbindung und Vernetzung der bestehenden Freiräume trägt zur Verbesserung der Freiraumversorgung bei. Die Neuschaffung von Freiraum wird notwendig, wo sich die Nachfrage nicht durch bestehende Flächen und den Abbau von Barrieren stillen lässt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass es wünschenswert ist, weitere Parks und Grünflächen in der Stadt zu schaffen.

Den Textteil, die Karten und die Legende zum Betrachten und Herunterladen finden Sie im Download-Bereich.

Einfache Verbesserungsmöglichkeiten wie die Schaffung von konsumfreien Aufenthaltsbereichen, die Hebung von Flächenpotenzialen und das Pflanzen von Bäumen reichen meist aus, um die Erholungswirkung eines Platzes zu steigern. Das Freiraumkonzept kann bei städtebaulichen Projekt- und Standortplanungen genutzt werden, um den Freiraumbestand und die konkreten, potenziellen Erweiterungs- und Vernetzungsflächen zu sichern. Zudem kann es als Grundlage für politische Entscheidungen herangezogen werden.

Machen Sie mit!

Gemeinsam können wir Darmstadts Freiräume noch attraktiver gestalten. Sie haben Ideen, wie das Freiraumkonzept umgesetzt werden kann? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail.

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Das haben wir auch noch gemacht

In der Informationsveranstaltung am 06. Mai 2025 haben wir den aktuellen Stand des Freiraumkonzeptes vorgestellt. Die Präsentation finden Sie rechts. Klicken Sie auf das Bild, um die Präsentation zu öffnen. 

Im ersten Schritt wurde ein räumliches Konzept erarbeitet (links), welches die zentralen Strukturen des Freiraums herausstellt. Mit Ihnen zusammen haben wir nach einem Namen, der zur umgebenden Landschaft (Landschaftssaum) passt und im Rahmen des Konzeptes verwendet werden kann, gesucht. Die Vorschläge sind in der Präsentation dokumentiert. 

Wir haben auch Informationen zum Vorhandensein von Vegetation, zur Vegetationshöhe und zum Grünvolumen für den gesamten Siedlungsbereich vorliegen.

Gemeinsam mehr erreichen

Dass die Bewohner von Ballungsgebieten Freiräume für Bewegung und Begegnung benötigen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Deshalb hat das Bundesamt für Naturschutz die Forschungsvorhaben Stadtnatur I + II ins Leben gerufen. Im ersten Projekt wurden Orientierungswerte, z.B. für den Bedarf an Fläche, ermittelt. Im zweiten Vorhaben werden nun die Anwendbarkeit und Praxiseignung der Ergebnisse der ersten Studie getestet. Darmstadt ist dabei Mitglied in einem Verband von fünf „Praxiskommunen“.

Hier finden Sie die ausführlichen Berichte:

Stadtnatur I

Stadtnatur erfassen, schützen, entwickeln – Naturschutzfachliche Begleitung der Umsetzung des Masterplans Stadtnatur - zur Seite.

Stadtnatur II

Stadtnatur erfassen, schützen, entwickeln – Orientierungswerte für das öffentliche Grün – Praxistest - zur Seite.

Grünflächenamt

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