Netzwerke und Kooperationen

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt fördert den globalen Austausch und schafft nachhaltige Verbindungen zwischen Menschen, Kommunen und Institutionen. Ob auf internationaler, europäischer, bundesweiter oder lokaler Ebene: sie setzt sich dafür ein, verschiedene Akteure zusammenzubringen, um voneinander zu lernen, Prozesse mitzugestalten und enger zusammenzuwachsen.

Internationale Netzwerke

Die internationale Initiative Mayors for Peace“, auch als „Bürgermeister*innen für den Frieden“ bekannt, wurde 1982 in Hiroshima ins Leben gerufen und setzt sich für Frieden und insbesondere atomare Abrüstung ein. Darmstadt ist seit 1998 aktives Mitglied dieses Netzwerks.

Das Bündnis stützt sich auf die im Juli 2021 verabschiedete „Vision für eine friedliche Transformation zu einer nachhaltigen Welt (PX Vision)“, die seitdem als Grundlage für das Handeln der Mitgliedsstädte zur Verwirklichung eines dauerhaften Weltfriedens dient. Einen weiteren bedeutenden Meilenstein stellt das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 08. Juli 1996 dar, welches den Einsatz von Atomwaffen als klaren Völkerrechtsverstoß definiert. Als Erinnerung an diesen historischen Tag beteiligt sich Darmstadt jedes Jahr am Flaggentag am 8. Juli und hisst die Flagge der Mayors for Peace in enger Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Friedensforum und anderen zivilgesellschaftlichen Initiativen.

Im Jahr 2023 bekräftigte die Wissenschaftsstadt Darmstadt ihre Unterstützung mit zwei ganz besonderen Aktionen: Oberbürgermeister Benz pflanzte gemeinsam mit Dr. Simon Poppinga, dem wissenschaftlichen Leiter des Botanischen Gartens der TU Darmstadt, die Ginkgo-Samen eines hibaku (‚survivor‘) Baumes aus Hiroshima ein. Diese Bäume, die den Atombombenabwurf von 1945 überlebten und aus ihren verbrannten Stämmen wieder Knospen trieben, symbolisieren die Hoffnung auf Frieden. Gemeinsam mit dem Friedenspfahl, den das Darmstädter Friedensforum auf dem Hiroshima-Nagasaki-Platz aufstellte, tragen diese wesentlich zur Förderung einer nachhaltigen Friedenskultur bei. 

Ein Video der Firma Gropper Filmproduktion zur Aktion im Jahr 2020 findet sich auf der städtischen Facebook-Seite sowie auf der Seite der deutschen Mayors for Peace.

Weitere Informationen zur internationalen Initiative "Mayors for Peace" finden Sie auf www.mayorsforpeace.de.

Seit 2020 ist die Wissenschaftsstadt Darmstadt Mitglied im gemeinnützigen Netzwerk Sister Cities International mit Sitz in Washington D.C., dessen Hauptziel darin besteht, Partnerschaften zwischen Gemeinden weltweit zu schaffen und zu stärken. Dabei setzt die Organisation auf die Förderung globaler Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene, die Steigerung des kulturellen Verständnisses und die Anregung wirtschaftlicher Entwicklung. Die Mission von Sister Cities Internationalist klar definiert: „Den Frieden durch gegenseitigen Respekt, Verständnis und Zusammenarbeit fördern.“ Zur Umsetzung dieser Ziele organisiert das Netzwerk verschiedene Projekte, darunter Kunst- und Kulturaustausche, humanitäre Hilfen sowie Jugend- und Bildungsprogramme.

Das amerikanische Sister Cities Programm startete 1956 mit einer Initiative von Präsident Dwight D. Eisenhower für "Bürgerdiplomatie". Diese einzigartige Form der Bürgerbeteiligung ermöglicht es den Menschen, an Aktivitäten der Städtepartnerschaften und internationalen Beziehungen teilzunehmen und gleichzeitig repräsentative Rollen einnehmen. Die Mitgliedschaft Darmstadts in diesem Netzwerk unterstreicht das Engagement für interkulturellen Austausch und globale Verständigung auf bürgerschaftlicher Ebene.

Ein weiteres internationales Netzwerk, in dem sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt regelmäßig einbringt ist das „City Directors of International Affairs“ (CDIA)-Netzwerk des Programms GMF Cities (German Marshall Fund Cities). GMF Cities versteht sich als eine Art Schnittstelle zwischen lokalen Regierungen und der Zivilgesellschaft, mit dem Fokus auf internationale Themen. Die Begründer vertreten dabei die Überzeugung, dass Städte in globalen und europäischen Angelegenheiten – wie Pandemien, Migration oder die Energiewende – zunehmend wichtige Akteure sind. 

Das CDIA-Netzwerk ist ein besonderes Projekt, das Kommunen dabei unterstützt, ihr Potential und Handlungsfähigkeiten im internationalen Bereich zu verbessern. Es dient in erster Linie der Vernetzung von kommunalen Expertinnen und Experten für internationale Beziehungen aus Städten weltweit, um lokale Perspektiven und Lösungsansätze auszutauschen und sich bei globalen Problemstellungen einzubringen. Thematische Schwerpunkte bei Sitzungen des Netzwerks waren bereits unter anderem Demokratieförderung, feministische Außenpolitik oder Nutzung von künstlicher Intelligenz.

Internationale Kampagnen

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beteiligt sich bereits seit vielen Jahren am internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe” am 30. November. Dabei handelt es sich um die weltweit größte Mobilisierung von Städten, die sich mit unterschiedlichen Aktionen für die Achtung der Menschenrechte und eine Kultur der Wertschätzung des menschlichen Lebens einsetzen. Darmstadt bringt seine Unterstützung jedes Jahr mit einem Glockenspiel im Darmstädter Residenzschloss zum Ausdruck, das um Punkt 12:00 Uhr ausgewählte Lieder vom Tod und Sterben spielt.

Die Initiative „Cities for Life“ geht zurück auf die Gemeinschaft Sant’Egidio, eine christliche Laienbewegung für Frieden und Gerechtigkeit, die in ca. 70 Ländern der Welt vertreten ist. Seit 1998 engagiert sie sich mit der World Coalition against the Death Penalty für die universale Abschaffung der Todesstrafe. Im Jahr 2002 wurde der 30. November als Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ festgelegt, da an diesem Datum im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.

Weitere Informationen über das Bündnis finden sich im Internet unter www.nodeathpenalty.santegidio.org/en

Im Juni 2022 unterzeichneten 51 (Ober-)Bürgermeister*innen weltweit die „Global Declaration for Democracy”, welche auf eine Initiative des GMF (German Marshall Fund) Cities, des Global Parliament of Mayors und des Pakts der freien Städte zurückgeht. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt schloss sich im März 2023 dieser Erklärung an, die mittlerweile von über 250 Städten unterzeichnet wurde.

Die Deklaration betont die bedeutende Rolle und Verantwortung, welche Kommunen als Geburtsorte und Verfechter der Demokratie tragen. Städte werden darin als Innovationszentren beschrieben, die eine zentrale Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) spielen.

Weiterhin reflektiert die Erklärung, dass Demokratien und ihre Werte, wie freie Meinungsäußerung, freie Presse, kulturelle Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit, vermehrt Anfeindungen ausgesetzt sind. Die Unterzeichnenden verpflichten sich, sich für freie und faire Wahlen einzusetzen, demokratische Strukturen zu stärken und gegen Korruption, Rassismus, Populismus und die Aushöhlung rechtsstaatlicher Prinzipien zu kämpfen. 

Die vollständige Deklaration (in englischer Sprache) können Sie hier abrufen, ebenso wie die Liste der unterzeichnenden Bürgermeister*innen.

Im Juni 2016 beschloss der Magistrat, die europäische Kampagne „Mayors United Against Antisemitism“ des American Jewish Committee (AJC) zu unterstützen, welche 2015 in den USA ins Leben gerufen wurde. Die Unterzeichnenden dieser Initiative bekennen sich zu einer Null-Toleranz-Politik im Kampf gegen Antisemitismus und zur Gewährleistung der Sicherheit jüdischen Lebens und jüdischer Gemeinden weltweit.

Die gesellschaftliche Realität macht es erforderlich, permanent Gesicht zu zeigen, gegen jede Art von Diskriminierung und Ausgrenzung klar Stellung zu beziehen und sich gemeinsam mit vielen anderen Städten und Gemeinden deutlich gegen Antisemitismus zu positionieren. Der Beitritt der Wissenschaftsstadt Darmstadt zur internationalen Kampagne „Mayors United Against Antisemitism“ erfolgte als konsequenter weiterer Schritt im Rahmen der bisherigen Aktivitäten und setzt ein weiteres öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und Ausgrenzung.

Die europäische Deklaration (in englischer Sprache) finden Sie hier.

Europäische Netzwerke

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt trägt seit 1975 den Titel Europapreisträgerstadt, der seit 1955 von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates verliehen wird. Ausgezeichnet werden Städte und Gemeinden, die sich in besonderer Weise um die Völkerverständigung und ein friedliches Europa verdient machen und die europäische Solidarität fördern, beispielsweise durch außergewöhnliches Engagement im Bereich der Städtepartnerschaften, europäische Veranstaltungen und sonstige Austauschaktivitäten. Für die Teilnahme am Wettbewerb um den Europapreis müssen die Gemeinden sich zunächst um das Europäische Diplom, die Ehrenfahne und die Ehrenplakette bewerben und diese verliehen bekommen. 

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt seit ihrer Auszeichnung regelmäßig an den jährlichen Präsidiumssitzungen und Vollversammlungen der Arbeitsgemeinschaft teil, um sich mit anderen Preisträgerstädten intensiv über Aktionen und Ideen rund um europäische Angelegenheiten auszutauschen und laufende Projekte zu vertiefen. Darüber hinaus beteiligte sich Darmstadt regelmäßig an den sogenannten Jugendtreffen, die speziell die junge Generation in die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft einbeziehen.

Bundesweite Netzwerke

Der AK IKON ist eine Initiative des Deutschen Städtetags, der Interessenvertretung deutscher Städte und Gemeinden gegenüber dem Bund, den Ländern und anderen Institutionen. Die Organisation dient primär dem Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen deutschen Kommunen, um die Zusammenarbeit zu stärken und gemeinsame Lösungen für Herausforderungen zu erarbeiten. Dadurch verfolgen der Deutsche Städtetag und die beteiligten Städte die Absicht, die kommunale Selbstverwaltung sowie ihre Rolle als politische Akteure im Bereich der internationalen Beziehungen zu stärken. 

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützt diese Anliegen als langjähriges Mitglied des Deutschen Städtetags und setzt sich speziell im AK IKON für die zunehmende Bedeutung von Städten in der globalen Zusammenarbeit und nachhaltigen Entwicklungspolitik ein. Mit welchen Herausforderungen Kommunen heutzutage konfrontiert werden, welche Rolle sie bei der Umsetzung globaler Ziele spielen und welche Chancen sich durch internationale Kooperationen ergeben, wird im Positionspapier des Deutschen Städtetag „Städte in der Welt. Impulsgeber internationaler Politik“ ausführlich dargestellt.

 

Regionale und lokale Netzwerke

Das Europanetzwerk der Hessischen Staatskanzlei ist eine Initiative von Hessens damaliger Europaministerin Lucia Puttrich (2014-24) mit dem Ziel, den Hessinnen und Hessen Europa näherzubringen und das Interesse sowie das Engagement für Europa zu fördern. Insbesondere in Zeiten, in denen Europa vor Herausforderungen steht, möchte das Netzwerk als Unterstützung für all diejenigen dienen, die sich für Europa einsetzen.

Das Netzwerk bietet der Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Plattform, um sich mit anderen Akteuren Hessens über europäische Angelegenheiten auszutauschen und gegebenenfalls neue Kooperationspartner zu gewinnen. Zudem stellt es Informationen über Europa-relevante Themen und Veranstaltungen bereit sowie zu EU-Fördermöglichkeiten, die auch für einzelne Bürgerinnen und Bürger von Interessen sein können.

Das Europe Direct Büro Darmstadt, angesiedelt im Regierungspräsidium am Luisenplatz, informiert die Menschen in Darmstadt und Südhessen bereits seit 1998 über die Arbeit der europäischen Institutionen. Dazu werden Veranstaltungen organisiert, Workshops und Vorträge veranstaltet und Informationsmaterial für alle Bürger*innen bereitgestellt. In Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt werden regelmäßig gemeinsame Auftritte und Veranstaltungen, beispielsweise zum europäischen Förderprogramm CERV, geplant und durchgeführt. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist Teil des Netzwerks von Europe Direct, welches Institutionen, Bürger*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen, auch über die Grenzen Darmstadts und Hessen hinaus, zusammenbringt.

Teil des Netzwerks der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist auch die Darmstädter Vertretung der Bürgerbewegung Pulse of Europe. In verschiedenen Formaten, bspw. den europäischen Hausparlamenten und der Förderung von Veranstaltungen, unterstützt die Stadt diese Bürgerbewegung. Pulse of Europe Darmstadt veranstaltet einen regelmäßigen offenen Treff zur Diskussion von Themen der Europäischen Union, ist Teil des Darmstädter Bündnisses für die Ukraine und Mitveranstalter der wöchentlichen Friedenskundgebung.

Rhein.Main.Fair e.V. ist das Netzwerk der Fairen Metropolregion Rhein-Main, dem die langjährige Fairtrade-Stadt Darmstadt im Jahr 2022 beigetreten ist. Insgesamt engagieren sich über 3,8 Millionen Menschen in Gemeinden, Städten und Kreisen der Region aktiv für den fairen Handel. Das besondere an der Fairen Metropolregion ist zudem, dass sie seit ihrer ersten Auszeichnung im Jahr 2021 die erste als fair zertifizierte Region ist, die sich über drei Bundesländer erstreckt (Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern). Rhein.Main.Fair e.V. versteht sich damit als eine (über-)regionale und vielseitige Akteursplattform. Beteiligt sind sowohl Aktive aus Kommunalpolitik und Verwaltung als auch aus lokalen und landesweiten zivilgesellschaftlichen Bündnissen, aus den kirchlichen Gruppen und aus der Wirtschaft. 

Für die Begründer und Mitglieder des Rhein.Main.Fair e.V.s stehen zum einen die Vernetzung für den Fairen Handel und zum anderen die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs; deutsch: Ziele für nachhaltige Entwicklung) im Fokus ihres Handelns.

Das Netzwerk der Partnerschaftsvereine wurde 2020 von der Wissenschaftsstadt Darmstadt gegründet. Es besteht unter anderem aus aktiven Partnerschaftsvereinen, die sich im Rahmen der Städtepartnerschaften engagieren und einen wichtigen Beitrag zur Pflege der partnerschaftlichen Beziehungen der Stadt Darmstadt leisten. Weitere Mitglieder des Netzwerks sind Vereine aus verschiedenen Bereichen – Sport, Kunst, Kultur – sowie interessierte und engagierte Bürger*innen. 

Zweimal im Jahr findet das Netzwerktreffen der Partnerschaftsvereine statt. Bei diesen Treffen berichten die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die Partnerschaftsvereine und weitere ehrenamtliche Akteurinnen und Akteure über ihre durchgeführten und geplanten Aktivitäten mit den Partnerstädten und tauschen Ideen und Anregungen für die zukünftige Zusammenarbeit aus. 

Adresse

Amt für Gremiendienste, Protokoll und Internationales, Abteilung Internationales

Neues Rathaus (Carree)

Luisenplatz 5 a
64283 Darmstadt
ÖPNV Luisenplatz

Neues Rathaus (Carree)

Postfach 11 10 61
64225 Darmstadt

Sacaliuc, Ana-Violeta

Abteilungsleiterin Internationale Beziehungen

Telefon (06151) 13-2321
E-Mail international@darmstadt.de

Seel, Alina

Partnerstädte: Bursa, Liepāja, Szeged, Uzhhorod

Telefon (06151) 13-3608
E-Mail international@darmstadt.de

Schewe, Irene

Partnerstädte: Alkmaar, Gyönk, Płock, Troyes

Telefon (06151) 13-2324
E-Mail international@darmstadt.de

Kuz, Julia

Partnerstädte: Brescia, Freiberg, Graz, Logroño, Saanen-Gstaad

Telefon (06151) 13-2325
E-Mail international@darmstadt.de

Otto, Jessica

Partnerstädte: Chesterfield, Nahariya, San Antonio, Trondheim

Telefon (06151) 13-2323
E-Mail international@darmstadt.de