In der Magistratssitzung vom 18. Juni 2025 hat Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz den „Evaluationsbericht zur Pflegebedarfsplanung 2018-2025“ vorgestellt. Nun ist der Bericht, der im Vorfeld zur Fortschreibung des künftigen Altenhilfe- und Pflegebedarfsplans entwickelt wurde, offiziell veröffentlicht und der erste Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Betrachtung. Ziel der Evaluation ist, die in der Pflegebedarfsplanung 2018 bis 2025 entwickelten Prognosen und Handlungsbedarfe zu überprüfen und an die heutige Wirklichkeit anzupassen.
„Die Ergebnisse dieses Evaluationsprozesses bilden das Fundament für die weitere strategische Planung und Ausrichtung der Alten- und Pflegepolitik in Darmstadt“, erläutert Bürgermeisterin Barbara Akdeniz. „Unter Einbindung der Expertinnen und Experten der Darmstädter Fachkonferenz Altenhilfe wurden verschiedene Aspekte der Darmstädter Pflegebedarfsplanung herausgearbeitet und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Wie überall steigt auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die auf Angebote professioneller Pflege und Angehörigenpflege angewiesen sind. Parallel wachsen in einer vielfältigen Gesellschaft auch die Ansprüche, die an die Pflege- und soziale Infrastruktur gestellt werden. Unterschiedliche Lebenslagen müssen wahrgenommen und Bedarfe beantwortet werden. Pflegebedürftigkeit darf nicht das Ende gesellschaftlicher Teilhabe bedeuten. Vielmehr müssen wir auch die sozialräumliche Betrachtung verstärken und das Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich fördern“, so Akdeniz. „Dazu gehören eben neben Pflegeangeboten auch Beratungs- und Begegnungsmöglichkeiten in den Quartieren, ob über Gemeindepflege oder ehrenamtliche Initiativen, der Mehrwert solcher Angebote kommt bei den Menschen direkt an.“ Der Evaluationsbericht bezieht sich daher auch ganz konkret auf die Bedarfe und Ressourcen der Altenhilfe in den Quartieren und bildet somit das erste Verbindungselement zwischen Pflegebedarfs- und Altenhilfeplanung. Die integrative Betrachtung dieser beiden Teilbereiche soll künftig standardisiert werden.
Die Umsetzung einer bedarfsgerechten und vielfältigen Pflegeinfrastruktur in Darmstadt kann nur mit einer Mischung aus professionellen Angeboten, familiärer und nachbarschaftlicher Hilfe gelingen. Die so genannte „sorgende Gesellschaft“ gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund des gravierenden Fachkräftemangels an Bedeutung. Um feststellen zu können, ob ein ausreichender Hilfe- und Sorgemix in Darmstadt vorhanden ist, bedarf es einer regelmäßigen Betrachtung der vorhandenen Angebotslandschaft. Dies erfolgte zuletzt im Altenbericht 2016 und der Pflegebedarfsplanung 2018 bis 2025.
„Zukünftig sollen die Pflegebedarfsplanung und die Altenhilfeplanung nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden. Wenn wir wollen, dass sich Angebote ergänzen, müssen wir sie gemeinsam beleuchten, um besser einschätzen zu können, wie wir Darmstadt in diesem Bereich trotz der großen Herausforderungen wie den Fachkräftemangel effektiv weiterentwickeln können“, führt Akdeniz fort. Eine Fortschreibung der Altenhilfe- und Pflegebedarfsplanung soll 2026 veröffentlicht werden.
Der Evaluationsbericht zur Pflegebedarfsplanung 2018-2025 findet sich auf der Website der Wissenschaftsstadt Darmstadt: https://tinyurl.com/2yerxvpu
Hintergrund:
Die Fachkonferenz Altenhilfe ist ein seit dem Jahr 2000 bestehender Zusammenschluss von Darmstädter Trägern von Pflege- und Altenhilfeeinrichtungen bzw. -angeboten, Verbänden, Vereinen, Kirchen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitswesens. Das Gremium arbeitet thematisch zu allen Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit der Planung und Koordination von Altenhilfe bedeutsam sind. Die Erfahrungen aus der Praxis ergänzen die auf statistischen Daten beruhenden, ermittelten Bedarfe der Sozialplanung für die Bedarfe Älterer der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Berichte der Expertinnen und Experten aus dem Pflegealltag sind ausschlaggebend für die inhaltliche Schwerpunktsetzung der vorliegenden und künftigen Planung.