
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Stadt Griesheim haben am heutigen Montag (3.) mit der Unterzeichnung eines Koordinationsvertrags und einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung den Weg für die abgestimmte Entwicklung der Konversionsfläche geebnet, die bis 1992 von den US-amerikanischen Streitkräften genutzt wurde.
Die Konversionsfläche, bestehend aus dem ehemaligen US-Flugplatz Griesheim-Airfield bzw. August-Euler-Flugplatz und US-Housing, liegt westlich des Autobahnkreuzes Darmstadt und nördlich des 1996 ausgewiesenen Naturschutzgebietes Griesheimer Sand. Das Plangebiet der Wissenschaftsstadt Darmstadt liegt unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Griesheim, die Flughafenstraße dient dabei als Erschließungsstraße.
Ziel ist es, die Entwicklung des geplanten Gewerbegebiets auf Darmstädter Seite (Bauleitplanverfahren W 67 – „Ehemaliges Airfield Griesheim“) und des geplanten Wohnquartiers auf Griesheimer Seite (Bauleitplanverfahren Nr. 111 „Griesheimer Anger“) optimal aufeinander abzustimmen. Das geplante Gewerbegebiet in Darmstadt befindet sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die auf einer Teilfläche des Gebietes ein Einsatztrainingszentrum der Generalzolldirektion errichten will. Nach Informationen der Stadt steht dieser Verwertungsansatz durch den in der letzten Woche bekannt gewordenen „Konversionsstopp“ für ehemalige Militärflächen aktuell nicht in Frage.
Der Vertrag mit der Delegationsvereinbarung regelt die Koordination der Bebauungspläne beider Städte sowie die verkehrliche Erschließung und Übertragung bestimmter Aufgaben und Zuständigkeiten im Bereich Infrastruktur und Entwässerung der Wissenschaftsstadt Darmstadt auf die Stadt Griesheim gemäß dem Gesetz über die Kommunale Gemeinschaftsarbeit.
Oberbürgermeister Hanno Benz erklärt: „Dieser Vertrag markiert einen wichtigen Meilenstein für die Region. Er zeigt, dass wir Herausforderungen im Bereich Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur nur gemeinsam lösen können – und genau das tun Darmstadt und Griesheim hier. Beide Städte können nun die Entwicklung der Baulandflächen östlich und westlich der Flughafenstraße vorantreiben.“
„Wir freuen uns, dass wir einen weiteren großen Meilenstein für Projekte im Griesheimer Südosten erreichen konnten. Dieser Vertrag ist ein wichtiges Fundament für die Flächenentwicklung beider Städte. Entschlossen können wir jetzt gemeinsam die nächsten Schritte angehen“, so Geza Krebs-Wetzl, Bürgermeister der Stadt Griesheim.
Auch Planungsdezernent Michael Kolmer betont: „Die abgestimmte Entwicklung beider Bebauungspläne gewährleistet Rechtssicherheit und städtebauliche Qualität. Das geplante Gewerbegebiet in Darmstadt und das neue Wohnquartier in Griesheim ergänzen sich ideal. So entsteht ein urbanes Umfeld, das Arbeitsplätze schafft und dringend benötigten Wohnraum bietet.“
Stadtkämmerer André Schellenberg führt aus: „Mit der Delegationsvereinbarung sorgen wir für klare Zuständigkeiten und effiziente Abläufe. Die Übertragung der Erschließungsaufgaben an die Stadt Griesheim schafft Planungssicherheit für Investoren und Bürgerinnen und Bürger. Zugleich wird damit ein wirtschaftlich vernünftiger Weg eingeschlagen, der den städtischen Haushalten beider Kommunen zugutekommt.“
Nach der Beschlussfassung und Unterzeichnung beider Städte wird der Vertrag dem Regierungspräsidium Darmstadt zur Genehmigung vorgelegt. Anschließend ist die Delegationsvereinbarung mit dem Genehmigungsvermerk öffentlich bekanntzumachen. Die Delegationsvereinbarung tritt nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde am 1. Januar 2026 in Kraft. Parallel dazu werden die Satzungen der beiden Städte angepasst, um einen rechtssicheren Übergang zu gewährleisten.