Veröffentlichung neuer Zwischenergebnisse zum Monitoring der verlagerten Abflugroute „Cindy S“

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Flugzeug am blauen Himmel mit Wolken von unten
Quelle: Shutterstock - Mabeline72

Am Freitag (5.) wurden im Rahmen eines Konvents des Forums Flughafen und Region erste Zwischenergebnisse zum Monitoring der verlagerten Abflugroute „Cindy S“ präsentiert. Das Monitoring umfasst eine dreimonatige Auswertung zur Einhaltung der nominellen Flugspur, der Flughöhen, von Direktfreigaben sowie einmonatige Vorabauswertungen einzelner Fluglärmmessungen. Die Auswertungen wurden dabei jeweils ins Verhältnis gesetzt zu entsprechenden Zeiträumen vor der Verlagerung der Abflugroute.

Demnach zeigen die Auswertungen der Flugspuren und Überflughöhen kaum Abweichungen von den prognostizierten Erwartungen. Es wurde ein leichter Anstieg der Überflughöhen im Vergleich zur alten Route festgestellt. Der Flugkorridor im Bereich zwischen Wixhausen und Erzhausen wird bislang, von Unwetterlagen abgesehen, gut eingehalten, und auch die seinerzeit festgestellte systematische Abweichung der Flugzeuge in südliche Richtung ist geringer als beim ersten Probebetrieb der Verlagerung zum Jahreswechsel 2020/2021. Im Vergleich zum ersten Probebetrieb liegen die aktuellen Flugspuren im Mittel etwa 150 Meter nördlicher.

Erste Fluglärmauswertungen wurden für den September 2025 anhand der temporären Fluglärmmessstellen des Umwelt- und Nachbarschaftshauses in Egelsbach und Erzhausen und einer Messstelle der Fraport AG in Gräfenhausen vorgenommen. In Egelsbach und Erzhausen kam es – wie erwartet und im Vorfeld berechnet – zu einem Anstieg der Fluglärmbelastung. In Gräfenhausen hingegen konnte eine Verbesserung gemessen werden, die mittleren Maximalpegel aller Flugzeugmuster sind an dieser Messstation in relevantem Umfang gesunken. In Arheilgen und Wixhausen beginnen die Vergleichsmessungen ab Januar 2026 und werden ebenfalls über einen Zeitraum von drei Monaten durchgeführt.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat auf Basis ihrer eigenen Messstellen ebenfalls erste eigene Auswertungen vorgenommen. Diese deuten darauf hin, dass die angestrebten Entlastungen insbesondere in Arheilgen eindeutig messbar sind.

Der für Fluglärm zuständige Stadtrat Michael Kolmer erläutert hierzu: „Angesichts des frühen Stadiums der Fluglärmmessungen ist es geboten, voreilige Schlüsse zu vermeiden. Nichtsdestotrotz zeigen auch unsere eigenen Auswertungen, dass die Entlastung, die uns von vielen Bürgerinnen und Bürgern beschrieben wurde, messtechnisch nachweisbar ist. Nun gilt es, die Ergebnisse der temporären Messungen des Umwelt- und Nachbarschaftshauses unter anderem am Nordrand von Wixhausen und in Arheilgen abzuwarten und hierdurch die Auswertungen auf eine möglichst breite und robuste Datenbasis zu stellen. Ziel muss es sein, auf dieser Faktenbasis anschließend in der Fluglärmkommission die Gesamtwirkung der Verlagerung zu beraten und auch sich eventuell offenbarende Verbesserungspotentiale zu nutzen. Über die Debatte um die Verlagerung hinausgehend müssen wir uns zukünftig auch auf allen Ebenen intensiv um die bei der Abflugroute Cindy S besonders in der Nacht sehr hohen Belastungsspitzen kümmern. Da dies alle Städte und Gemeinden in der Nähe der Route Cindy S betrifft, geht mein Angebot entsprechend in die betroffenen Landkreise und Kommunen hier zusammen aktiv zu werden.“

Das Forum Flughafen und Region hat angekündigt, weitere Ergebnisse des Monitoringverfahrens im Juni 2026 zu präsentieren und zu veröffentlichen. Vorab werden, sobald dies möglich ist, der Ortsbeirat Wixhausen und die Bürgerschaft im Darmstädter Norden durch die Stadt Darmstadt informiert.