Klimapreis 2025

(dk)

Wissenschaftsstadt Darmstadt zeichnet Preisträgerinnen und Preisträger für herausragende Projekte im nachhaltigen Bauen aus

Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am 25. November im Ernst-Ludwig-Saal in Darmstadt-Eberstadt den diesjährigen Klimapreis für nachhaltiges Bauen verliehen. Die feierliche Preisverleihung war mit über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht. Prämiert wurden insgesamt zehn Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien: „energetische Sanierung“, „denkmalgerechte Sanierung“ und „Klimaschutz und Klimaanpassung“ als gesamtheitliche Maßnahme bzw. Teilmaßnahme. In allen Kategorien wurden darüber hinaus Anerkennungen ausgesprochen.

„Auch dieses Jahr wurden wieder viele inspirierende Bewerbungen eingereicht, die allesamt nachahmenswert sind. Ich bin beeindruckt von den vielfältigen Einreichungen, die die Breite der Möglichkeiten für Klimaschutz und Klimaanpassung in Darmstadt aufzeigen und im besten Sinne zum Nachmachen anregen“, so Klimaschutzdezernent Michael Kolmer.

Die Veranstaltung hatte bereits zu Beginn mit dem Gastredner Jan Hegenberg ein Highlight zu bieten. Der Bestsellerautor präsentierte auf sehr unterhaltsame und spannende Weise wissenschaftlich belegte Fakten zur Klimakrise und deren Lösungen aus seinem kürzlich erschienenen Buch: „Klima-Bullshit-Bingo“.

Die Auszeichnung der diesjährigen Klimapreisträger erfolgte im Anschluss durch Laudationes der Mitglieder der externen Fachjury. Den Preis für die Gesamtmaßnahme aus Klimaschutz und Klimaanpassung erhielt der BUND Darmstadt e.V. für sein vorbildliches Zentrum für Stadtnatur in der Orangerie. Das Effizienzhaus mit Passivhauskomponenten in der Klappacher Straße 27 vereint den Einsatz regenerativer Energien mittels Erdwärmepumpe und Photovoltaikanlage, die Verwendung nachhaltiger Baustoffe und klimaangepasste Bauweisen mit Gründach, außenliegenden Verschattungsvorrichtungen und biodivers bepflanzten Außenflächen.

In der Kategorie „Denkmalgerechte Sanierung“ gab es drei geteilte erste Plätze, welche allesamt auf eindrückliche Weise zeigen, wie ältere, unter Denkmalschutz stehende Gebäude saniert und in vollumfänglicher Weise nachhaltig modernisiert werden können. So wurde beispielsweise eine Fachwerkscheune von 1747 in ein modernes Wohnhaus mit Erdwärmepumpe, PV-Anlage und einer Außendämmung mit nachwachsenden Baustoffen umgewandelt.

Im Bereich der energetischen Sanierung wurden vier Preisträgerinnen und Preisträger gekürt. Platz 1 erreichte die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses von 1928 zum Passivhaus im Bestand in der Lönsstraße 5. Im Winter wird hier Wärme über ein Klima-Split-Gerät bereitgestellt, die Warmwasserversorgung erfolgt über eine separate Brauchwasserwärmepumpe. Für ein angenehmes Innenraumklima sorgt eine Lüftungsanlage mit effizienter Wärme- und Feuchterückgewinnung. Dach und Fassade sind nachhaltig mit Zellulose im Holzständer gedämmt. Auf dem Dach wurde eine PV-Anlage mit ca. 11 kWp und Speicher installiert. Besonders beeindruckt hat die Jury die Senkung des Jahres-Energiebedarfes von zuvor ca. 40.000 kWh (Gas und Strom) auf ca. 3.000 kWh – also eine Reduzierung um den Faktor 13.

Im Bereich der Teilmaßnahmen konnten zwei Projekte besonders überzeugen: Eine energetische Do-it-yourself-Sanierung mit Dachboden- und Fassadendämmung sowie Fenstererneuerungen am Burgwald 25 in Kooperation mit dem Passivhaus Institut, welches in diesem Zuge auch eine Anleitung für die Umsetzung der Maßnahmen auf dessen Website veröffentlicht hat. Zudem wurde ein Nachbarschaftsprojekt in der Mecklenburgerstraße ausgezeichnet, bei welchem vier nebeneinander liegende Garagendächer in Eigenleistung durch die Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer begrünt wurden. Das Projekt ist ein Vorzeigeprojekt im Kontext bürgerschaftlichen und gemeinschaftlichen Engagements.

Einen Sonderpreis für effiziente Flächennutzung und Innenentwicklung erhielt die bauverein AG für die Großmodernisierung, Aufstockung und Neubau in der Kranichsteiner Straße 33-37, wodurch 18 neue Wohnungen im Effizienzhaustandard 55 entstanden sind.

Außerdem wurden vier Objekte mit einem Anerkennungspreis gewürdigt: in der Kategorie Teilmaßnahmen die WEG Lichtenberg, welche das Dach eines denkmalgeschützten Gebäudes restauriert, gedämmt und mit Solardachziegeln ausgestattet hat sowie die TG07 Eberstadt e.V., welche das Vereinsgebäude unter anderem mit einer Photovoltaikanlage, Ladesäulen und einem Trinkwasserbrunnen versehen hat. Weitere Anerkennungspreise gingen in der Kategorie Denkmalschutz an ein Wohngebäude in der Ludwigshöhstraße und in der Kategorie ganzheitliche energetische Sanierung an ein Wohngebäude in der Wilhelm-Jäger-Straße.

Nach der Preisverleihung konnten die Besucherinnen und Besucher in entspannter Atmosphäre in Austausch mit den Ausgezeichneten treten und die Highlights der Projekte nochmals an Projektplakaten bestaunen.  

Alle Projekte und weitere Informationen finden Interessierte unter: www.darmstadt.de/klimapreis