Hessischer Denkmalschutzpreis 2025

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Hohe Auszeichnung für die sanierte Turnhalle der Georg-Büchner-Schule.

V.l.: Birgit König-Ehmke (IDA), Juliane Winnewisser (IDA), Christoph Beck (Denkmalschutzbehörde), Annelene Bolz, Janine Abou-Zahab und Andreas Janouschkowetz (Loewer + Partner Architekten) / Quelle: Loewer + Partner Architekten

Die vom Immobilienmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (IDA) in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sanierte Turnhalle der Darmstädter Georg-Büchner-Schule (GBS) wurde mit dem zweiten Preis des Hessischen Denkmalschutzpreises 2025 in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde im Wiesbadener Schloss Biebrich am vergangenen Mittwoch (3.).

Die Turnhalle befindet sich am Ende des Hauptflures der als „Klassenteppich“ entworfenen GBS, die als Turn- und Gymnastikhalle, für das Fach Darstellendes Spiel und für Schulveranstaltungen für bis zu 200 Personen nutzbar ist.

Aus Sicht der Jury ist es gelungen, einerseits die Turnhalle denkmalgerecht energetisch zu sanieren und mit Blick auf die Anforderungen des heutigen Schulbetriebs zu modernisieren, andererseits aber Teile der Originalausstattung zu erhalten. Dazu gehören auch die Garderoben, die wieder ihre ursprüngliche Farbgebung zeigen. Besonders dieser Aspekt war es wert, in der Reihe „Denkmalschutz in Darmstadt“ als Jahreskarte 2024 gewürdigt zu werden (siehe dazu https://shorturl.at/GDFBG).

Im Zuge der energetischen Sanierung wurde eine Photovoltaikanlage denkmalgerecht auf dem Dach der Turnhalle installiert. „Dieses Projekt veranschaulicht, wie mit sorgfältiger Planung Klimaschutz und Nachhaltigkeit erfolgreich mit dem Denkmalschutz in Einklang gebracht werden können“, so Denkmalschutzdezernent Michael Kolmer.

„Die Herausforderung, Denkmalschutz an moderne Anforderungen seitens Schule, Brand-, Wärme- und Schallschutz, Barrierefreiheit und Klimaschutz anzupassen, ist in einem konstruktiven Dialog zwischen den Denkmalschutzbehörden, der Projektsteuerung von IDA, den Architekten und Fachplanern gelungen. Erfreulicherweise sind wir außerdem im Kostenrahmen geblieben“, so Stadtkämmerer André Schellenberg.

„Es freut mich, dass mit der Auszeichnung ein für die Darmstädter Wiederaufbaugeschichte so wichtiges Denkmal in den Fokus gerückt wird“, so Olaf Köhler, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde.

Mit der Auszeichnung für die im Sommer 2024 wiedereröffnete Turnhalle der GBS erhält zum sechsten Mal in Folge ein Darmstädter Denkmal diese Auszeichnung. Zuvor waren die Wohnanlage Rhön-/Spessartring (2020), der Kiosk in der Moltkestraße (2021), die Alte Vorstadtmauer (2022), das Große Haus Glückert (2023) und der Ludwigstempel (2024) ausgezeichnet worden. Turnhalle und Schule wurden als „Meisterbau“ von 1958 bis 1960 nach dem Entwurf von Hans Schwippert errichtet. Mit den Meisterbauten hatte die Stadt Darmstadt seit 1951 vielbeachtete Entwürfe für eine zukunftsorientierte Architektur vorgelegt und mit dem begleitenden Darmstädter Gespräch „Mensch und Raum“ Ideen zum Wiederaufbau geliefert. In der Laudatio wurde die Bedeutung des Meisterbaus für die Nachkriegszeit gewürdigt und wie vorbildlich dieser nun in die Zukunft überführt wurde.