Unter dem Motto „Gemeinsam Stark – Vernetzte Prävention für eine sichere Stadtgesellschaft“ nahmen rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei, von sozialen Einrichtungen und der Kommunalpolitik am heutigen Mittwoch (10.) an der diesjährigen Präventionskonferenz des Kommunalen Präventionsrats Darmstadt (KPRD) im Rosa-Parks-Saal auf Lincoln teil. Im Mittelpunkt stand der Austausch über aktuelle Herausforderungen und erfolgreiche Ansätze in der Präventionsarbeit.
Der KPRD entwickelt im Auftrag der Wissenschaftsstadt Darmstadt und des Polizeipräsidiums Südhessen Strategien, die das Zusammenleben in Darmstadt langfristig sicher und lebenswert gestalten. Für eine Balance zwischen Sicherheits- und Sozialpolitik ist dabei eine vernetzte Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Polizei, Hilfesystemen und Zivilgesellschaft zentral.
Oberbürgermeister Hanno Benz sagte dazu: „Die Menschen sollen sich in Darmstadt sicher fühlen. Dies erreichen wir durch eine abgestimmte Strategie aus wirksamen Präventionsmaßnahmen, konsequenten Sanktionen bei Regelverstößen und den richtigen Akzenten bei der Gestaltung des öffentlichen Raums. Diese Aspekte müssen kontinuierlich zwischen den relevanten Akteuren weiterentwickelt werden, um so das Sicherheitsgefühl in Darmstadt weiter zu verbessern. Dafür ist der KPRD ein wichtiges Instrument, ebenso der Verein Gesellschaft und Polizei. Mit dem Ziel, aus der Mitte der Gesellschaft heraus staatliche Organe durch zivilgesellschaftliches Engagement zu unterstützen. Der Verein beschäftigt sich vor allem mit der Förderung der Kriminalprävention und der Unterstützung von Opfern von Straftaten. Damit setzen das Polizeipräsidium Südhessen und die Stadt Darmstadt neben dem KPRD ein weiteres gemeinsames und starkes Zeichen für Dialog, Vertrauen und gesellschaftliche Zusammenarbeit.“
Polizeivizepräsident Dirk Fornoff führte aus: „Als Polizei stehen wir täglich in erster Reihe, um für objektive Sicherheit zu sorgen. Aber wir wissen: Sicherheit ist kein polizeiliches Monopol. Sie ist eine kollektive Verpflichtung und das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen. Durch diesen vernetzten Ansatz können wir frühzeitig Interventionsketten schmieden und Ressourcen bündeln. Hierbei erlaubt es uns der KPRD Prävention ganzheitlich und wissenschaftlich fundiert zu denken, und nicht nur auf punktuelle Ereignisse zu reagieren. Er ist der Ort, an dem wir strategische Maßnahmen entwickeln, die dann in enger Zusammenarbeit operativ angegangen werden. Gemeinsam tragen wir so dazu bei, die objektive Sicherheit zu steigern und gleichzeitig das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.“
Für Bürgermeisterin Barbara Akdeniz ist der kommunale Präventionsrat der zentrale Ort, um verlässliche Allianzen zu bilden: „Wenn wir miteinander reden, handeln wir klüger. Wenn wir uns vernetzen, sind wir stärker. Und wenn wir Verantwortung teilen, schaffen wir mehr Sicherheit – für alle, ohne Ausgrenzung und ohne Angst. Prävention ist handlungsleitend für die Darmstädter Sozialpolitik und durch die Impulse bei der Präventionskonferenz greifen wir wichtige Themen auf, an denen kontinuierlich weitergearbeitet wird.“
Fachleute aus der Sozialarbeit und den Ordnungsbehörden diskutierten über zentrale Themenbereiche wie die Sicherheit und den Zusammenhalt im Quartier. Dies beinhaltet die Gestaltung sicherer Lebensräume und die Stärkung sozialer Ressourcen wie zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe.
Die Faszination und Gefahren digitaler Medien für Jugendliche rücken die Förderung von Medienkompetenz in den Fokus. Polizei, Schule, Eltern, Medienpädagogik und Jugendhilfe sind aufgefordert, sich hier abzustimmen und zusammenzuarbeiten. Weitere Themen waren der Umgang mit marginalisierten Menschen im öffentlichen Raum und der Kommunale Sicherheitsprozess „KOMPASS“. Deutlich wurde: Prävention gelingt dort besonders gut, wo Akteure frühzeitig kooperieren, Informationen teilen und unterschiedliche fachliche Perspektiven zusammenführen.
Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey begrüßt die Weiterarbeit an diesen Themen: „Sicherheit entsteht nicht durch Einzelmaßnahmen, sondern durch stetige, abgestimmte Zusammenarbeit. Der Kommunale Präventionsrat bietet uns dafür eine unverzichtbare Plattform. Hier bringen wir Verwaltung, Polizei und soziale Akteure an einen Tisch, um Probleme früh zu erkennen und Lösungen gemeinsam zu entwickeln. Ich freue mich darauf, die begonnenen Schwerpunkte weiterzuführen und konkrete Verbesserungen für das Miteinander in unserer Stadt zu erreichen.“
2026 sollen die angesprochenen Themen in Arbeitsgruppen des KPRD vertieft werden. Ziel bleibt es, Prävention in Darmstadt dauerhaft als gemeinschaftliche Verantwortung zu etablieren und die Zusammenarbeit im Netzwerk auszubauen.
