Die Wissenschaftsstadt Darmstadt wird am Ehrengrab von Georg Fröba am 27. November 2021 eine Blumenschale aufstellen lassen. Dies hat jetzt Oberbürgermeister Jochen Partsch mitgeteilt. „Wir gedenken an seinem 125. Geburtstag eines tapferen Menschen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der seine Überzeugung mit dem Leben bezahlen musste“, betont OB Partsch. „Mit seinem Mut und seiner geradlinigen Haltung, seinem aufrichtigen Eintreten für Gerechtigkeit ist er uns ein Vorbild – gerade dort, wo die Zivilgesellschaft sich auch heute entschlossen gegen Hass, Hetze und Rassismus wendet.“
Georg Fröba wurde am 27. November 1896 in Bayreuth geboren. Er erlernte das Schneiderhandwerk, ging auf die Walz und arbeitete dann als selbständiger Schneidermeister in Darmstadt.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs engagierte er sich politisch. Über die USPD gelangte er zur KPD und war von 1924 an Vorsitzender des KPD-Unterbezirks Darmstadt. Als einziger Abgeordneter der KPD zog Fröba 1930 in die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung ein.
Er setzte sich vehement für die Belange der Arbeiterschaft ein und opponierte gegen den aufstrebenden Nationalsozialismus, außerdem war er ein aktiver Gewerkschafter. In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise setzte er sich erfolgreich für die Einrichtung einer Suppenküche in der Darmstädter Altstadt ein. 1933 wurde Fröba verhaftet und im Konzentrationslager Osthofen in „Schutzhaft“ genommen. Nach seiner Entlassung wurde er vom Oberlandesgericht Kassel zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1936 leitete er in Darmstadt und Umgebung den Aufbau eines illegalen kommunistischen Widerstandsnetzwerks. 1943 nahm ihn die Gestapo fest. Fast eineinhalb Jahre verbrachte er in Einzelhaft im Gefängnis an der Rundeturmstraße.
Der sogenannte Volksgerichtshof verurteilte Fröba am 6. September 1944 wegen Hochverrats zum Tode; am 27. Oktober 1944 wurde er hingerichtet. 1983 wurde eine Straße in der Heimstättensiedlung in Fröbaweg benannt. Auch in Griesheim und Alsbach-Hähnlein erinnert heute eine Georg-Fröba-Straße an den tapferen Widerstandskämpfer.
