Preis für „Gesicht zeigen!“ 2021 ging an Turnier-Tänzerinnen und Flüchtlingsinitiativen

Der diesjährige Preis für „Gesicht zeigen!“ 2021 der Wissenschaftsstadt Darmstadt ging an die 27 Mädchen und Frauen, die sich als Turnier-Tänzerinnen der Karnevalabteilung der Darmstädter TSG 1846 e.V. unter dem Namen #tsgcrew zusammengetan haben, für ihren Mut und den kreativen und künstlerischen Einsatz einer Botschaft der Toleranz und Weltoffenheit.

Turnier-Tänzerinnen der Karnevalabteilung der Darmstädter TSG 1846 e.V

Der Preis war mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden. Die beiden zweiten Preise wurden an Initiativen von und für geflüchtete Menschen verliehen: an die Aktiven des Asylkreises Kranichstein sowie die Engagierten von ClandestIni e.V., die jeweils 500 Euro Preisgeld erhielten. Überreicht wurden die Preise durch OB Partsch am 12. November in der Centralstation. Neben einem Auftritt der Preisträgerinnen wurde die Veranstaltung von Hüseyin Aslan musikalisch begleitet.

Oberbürgermeister Jochen Partsch erklärte zur Entscheidung des Magistrats für den Hauptpreis: „Die jungen Frauen und Mädchen haben ihr Herzensanliegen auf einer Karnevals-Bühne gezeigt, wo solche ernsten Themen und Fragestellungen eher ungewöhnlich sind. Sie haben damit viele Menschen erreicht und sich mutig gegen Rassismus und Ausgrenzung gestellt.“ Zu den beiden zweiten Plätzen betonte Partsch: „Die Aktiven des Asylkreises Kranichstein unterstützen und helfen Geflüchteten vor Ort im Alltag und machen so Willkommenskultur lebendig. Sie öffnen Türen und bauen Brücken für Kinder und Erwachsene. ClandestIni e.V. setzt sich bereits seit 2015 auf unterschiedlichen Ebenen und insbesondere auch auf politische Weise für die Gleichberechtigung von geflüchteten Menschen ein. Der Verein stärkt und unterstützt Menschen unter anderem mit seinem Café als Anlaufpunkt.“

Einen Ehrenpreis erhielt der Bürger Mohamed W., der sich im Sommer 2020 in der Darmstädter Innenstadt selbstlos einem Mann entgegengestellt hat, der in der Öffentlichkeit Menschen attackiert und den Hitlergruß gezeigt und gebrüllt hat. Leider ist die Identität des engagierten Bürgers bislang unbekannt. Oberbürgermeister Partsch erklärte hierzu: „Das couragierte Verhalten des Bürgers W. hat die Jury und den Magistrat besonders beeindruckt. Er hat sich angesichts des zur Schau gestellten rechtsradikalen Verhaltens nicht weggeduckt.“ Die öffentliche Verleihung des Preises verband die Stadt daher mit der Hoffnung, einen Kontakt zu ihm herstellen zu können. 

Hintergrund
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt fördert in vielfältiger Weise das Engagement gegen demokratiefeindliche und rassistische Tendenzen. Zivilcourage wird von der Wissenschaftsstadt Darmstadt auch mit dem Preis für „Gesicht zeigen!“ gewürdigt. Die von der Arbeitsgruppe Aktion Weltoffenes Darmstadt ins Leben gerufene Preisverleihung zeichnet Jugendliche und Erwachsene, Schulklassen, Arbeitsgemeinschaften, Vereine oder Initiativen, die sich in besonderer Weise gegen Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus oder Antiziganismus in jeglicher Form und Ausprägung entgegengesetzt haben, mit einer Geldzuwendung und einer Urkunde aus. Der Preis wird vom Magistrat der Wissenschaftsstadt auf Vorschlag einer Jury mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Zivilgesellschaft verliehen.