Ehrenurkunde für Margit Sachse

(ono)

Für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Bereichen Kirche, Sport- und Jugendarbeit sowie Gesellschaft hat der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, kürzlich 35 Bürgerinnen und Bürger mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. In einer nachgeholten Feierstunde am Montag, 23. Mai 2022, wurde auch Margit Sachse ausgezeichnet. 

„Das Funktionieren einer Stadtgesellschaft hängt wesentlich davon ab, wie die Menschen sich ehrenamtlich für das Wohl ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen“, erklärte OB Jochen Partsch. „Das gilt auch für die Erinnerungsarbeit, in der sich Margit Sachse seit langem engagiert. Unsere Gesellschaft bedarf immer wieder der Selbstvergewisserung; der Sinn für das Recht, für den Wert der Demokratie wird geschärft, wenn an das Unrecht, das begangen und die Unfreiheit, die erlitten wurde, erinnert wird. Das geschieht in unserer Stadt auf vielfältige bürgerschaftliche Weise; Margit Sachse ist besonders zu danken, dass sie die Werte, auf die das Erinnern zielt, gerade jungen Menschen näher bringt – und dies über Grenzen hinweg.“

Margit Sachse engagiert sich auch außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit an der Lichtenbergschule für Projekte im Rahmen der Erinnerungsarbeit. In ihrer Projektgruppe „Schüler Gegen Vergessen Für Demokratie“ erforschen Schülerinnen und Schüler der Lichtenbergschule seit einigen Jahren das jüdische Leben in Darmstadt. 

Mit der Verleihung der Ehrenurkunde für Sachse soll ihr Einsatz für Demokratie und Aufklärung der Jugend über die Verbrechen des Nationalsozialismus sowie ihr Engagement in der deutsch-französischen Jugendarbeit gewürdigt werden. „Ihr Engagement in der deutsch-französischen Jugendarbeit geht weit über Darmstadt hinaus und findet auch internationale Anerkennung. Vorbildlich leitet sie die Jugendlichen dabei an, selbst aktiv zu werden und sich gegen Vergessen und für Toleranz und friedliches Zusammenleben einzusetzen“, betonte Partsch.

Für die Beteiligung am internationalen Unterrichtsprojekt Convoi77 erhielt Margit Sachse von der französischen Nichtregierungsorganisation Convoi77 und der Botschaft der Französischen Republik in Deutschland eine besondere Auszeichnung. Gewürdigt wurde damit die Recherche der Schülergruppe zur Biographie von Fanny Azenstarck, die im Juli 1944 im letzten Konvoi von Drancy nach Auschwitz deportiert wurde. Staatspräsident Emmanuel Macron, der sich sehr für die Arbeit der beteiligten Schülerinnen und Schüler interessiert, lud die Gruppe zu einem persönlichen Gespräch ein, sobald es die Covid-19-Pandemie erlaubt.