Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch (5.) das Freiraumkonzept für Darmstadts Grünflächen beschlossen. Darin wird die lokale grün-blaue Infrastruktur unter dem Leitmotiv „Freiräume verbinden“ umfassend betrachtet, um gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen zu sichern und zu verbessern.
Planungs- und Grünflächendezernent Michael Kolmer: „Rund 45 Prozent des Darmstädter Stadtgebiets sind Wald, fast zwei Drittel der Fläche von Darmstadt fallen unter die statistische Kategorie ‚Vegetation‘. Wir verfügen mit dem Herrngarten, der Rosenhöhe, dem Bürgerpark Nord oder dem Prinz-Emil-Garten über wundervolle Orte, die den Menschen als Treffpunkte und Erholungsräume dienen. Hinzu kommen über 40.000 Stadtbäume und besondere Freiflächen, die die Kernstadt und Stadtteile prägen, wie etwa der Große Woog, die Modaupromenade, das Arheilger Mühlchen und der Steinbrücker Teich. Diese Orte müssen wir nicht nur bewahren, sondern als grünes Gesamtsystem für alle ausbauen und zur Klimaanpassung weiter vernetzen. Das Freiraumkonzept ist dafür eine unentbehrliche stadtplanerische Grundlage.“
Für das Freiraumkonzept wurden im Verlauf einer über zweijährigen Arbeitsphase mit Beteiligung städtischer Ämter, der Bürgerschaft und der Wissenschaft vorhandene Freiräume wie Parks, Promenaden, Plätze und Friedhöfe erfasst. Daran anschließend wurde die Versorgung der Darmstädter Bevölkerung mit erreichbaren Freiräumen analysiert und bewertet, um Muster in der Verteilung und Erreichbarkeit zu identifizieren.
Ein Ergebnis ist die deutliche Zunahme der Freiraumversorgung von West nach Ost. Das Grünflächenamt konnte über 280 Maßnahmen identifizieren, die mehrheitlich die Strategie „Verbinden – Vernetzen“ verfolgen. Das Freiraumsystem Darmstadts wird mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wachsen. Künftig ist es deshalb wichtig, Projekte nicht nur aus der Perspektive des einzelnen Objekts, sondern die „Grüne Infrastruktur“ als Ganzes zu betrachten. Dementsprechend werden nicht nur die innerstädtischen Freiräume in den Blick genommen, sondern auch deren jeweilige Verbindung mit dem sogenannten „Landschaftsring“, d.h. dem Übergang zwischen Siedlung und freier Landschaft, wo ein großes Potenzial für die Naherholung und zusätzliche Naturerlebnisangebote liegt.
Wichtig für die Lebensqualität der Stadtbevölkerung sind der Erhalt und die Weiterentwicklung bestehender Flächen. Auch eine durchgängige, barrierearme Verbindung und Vernetzung der bestehenden Freiräume trägt zur Verbesserung der Freiraumversorgung bei. Die Neuschaffung von Freiraum wird notwendig, wo sich die Nachfrage nicht durch bestehende Flächen und den Abbau von Barrieren stillen lässt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass es wünschenswert ist, weitere Parks und Grünflächen in der Stadt zu schaffen.
Andere Verbesserungsmöglichkeiten sind die Schaffung von konsumfreien Aufenthaltsbereichen, die Hebung von Flächenpotenzialen und das Pflanzen von Bäumen. Das Freiraumkonzept wird bei städtebaulichen Projekt- und Standortplanungen genutzt, um den Freiraumbestand und die konkreten, potenziellen Erweiterungs- und Vernetzungsflächen zu sichern. Zudem kann es als Grundlage für politische Entscheidungen herangezogen werden.
Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Dezember wird das Freiraumkonzept auf der städtischen Webseite veröffentlicht.
