Am Sonntag, 28. September, beginnt um 11 Uhr am Güterbahnhof die jährliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Deportation der Juden und Sinti aus dem ehemaligen Volksstaat Hessen in den Jahren 1942/43 in die Vernichtungslager. Organisiert wird die Veranstaltung von der Initiative „Gedenkort Güterbahnhof“, der Wissenschaftsstadt Darmstadt zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, dem Landesverband der Sinti und Roma in Hessen und „Bündnissen gegen rechts in Südhessen“. Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.
Am 20. März 1942 fand die erste Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger statt. Darmstadt spielte dabei eine zentrale Rolle: Jüdinnen und Juden aus vielen südhessischen Städten und Dörfern wurden nach Darmstadt gebracht und von dort aus vom Güterbahnhof in die Konzentrations- und Vernichtungslager in Polen deportiert. Weitere große Deportationen erfolgten am 27. und 30. September 1942. Am 15. März 1943 deportierte die Darmstädter Kriminalpolizei 69 Sinti aus Darmstadt und Umgebung.
Dieses Jahr gestalten Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Schule, unterstützt von Kirsti Ohr, und der Justus-Liebig-Schule, unterstützt von Julie Mathieu, das Gedenken mit dem Verlesen ausgewählter Biografien und Briefen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Martin Grebenstein.