Familienzentrum wird Pilotstandort für das Projekt „Familienleben und Digitalisierung“

(ono)

Digitales Anmeldeverfahren für die Kurse des zweiten Programmhalbjahrs

Das Familienzentrum der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist eine von insgesamt 14 hessischen Familienbildungseinrichtungen, die vom Sozialministerium als Pilotstandort gefördert wird – mit insgesamt rund 425 000 Euro. Darauf hat jetzt Bürgermeisterin Barbara Akdeniz hingewiesen. Die Medienkompetenz von Familien zu stärken ist das Ziel des auf drei Jahre angelegten Projekts „Familienleben und Digitalisierung“ der Arbeitsgemeinschaft hessischer Familienbildung (AHF) in Kooperation mit der Landesmedienanstalt Hessen (LPR Hessen). Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen wird den Fachkräften der teilnehmenden Einrichtungen vermittelt, wie junge Familien zeitgemäß angesprochen und durch medienpädagogische Angebote in Sachen Medienkompetenz gestärkt werden.

„Medienbildung ist uns schon lange ein großes Anliegen, denn der kompetente Umgang mit Medien ist für alle Altersgruppen sehr wichtig. Umso besser, wenn wir hier unsere Angebote für Familien mit kleinen Kindern verbessern und ausbauen können“, erklärt Bürgermeisterin Akdeniz. „Das Familienzentrum ist ein sehr guter Ort, um diese Ansätze und Angebote auszuprobieren und zum Nutzen der Familien möglichst dauerhaft anzubieten und zu reflektieren.“ 

Das Programm bietet zudem direkte Angebote für Eltern und Familien, die in Kooperation mit der Landesmedienanstalt Hessen (LPR) und ihren vier Medienprojektzentren „Offener Kanal“ an den Standorten Kassel, Gießen, Rhein-Main und Fulda sowie dem Verein Blickwechsel durchgeführt werden. Die Kurse und Veranstaltungen sind kostenlos für Einrichtungen in Hessen, die Bildungsangebote für Familien haben – dazu zählen Familienbildungsstätten, Familienzentren, Mehrgenerationenhäuser sowie Mütterzentren. Die Pilotstandorte, darunter auch das Familienzentrum in Darmstadt, übernehmen hierbei eine Schlüsselfunktion im gesamten Projekt. Durch themenspezifische Workshops wird die Entwicklung von medienpädagogischen Konzepten, Bildungsformaten und einer passenden Internetpräsenz angestoßen und begleitet. 

„Davon  wird das Familienzentrum Darmstadt stark profitieren können“, betont Akdeniz. „Für Darmstadt ist die Beteiligung des Familienzentrums als Pilotstandort ein großer Gewinn. Die frühkindliche und erwachsenenbildnerische Kompetenz der Familienbildung bietet die Möglichkeit, sehr früh Familien zu erreichen und interessante und fördernde Angebote im Bereich der Medienbildung darzustellen. Dies stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den Angeboten des Hauses der digitalen Medienbildung dar, das vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen im Auftrag der Wissenschaftsstadt Darmstadt organisiert wird. Die medienpädagogischen Veranstaltungen richten sich an Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene und pädagogische Fachkräfte und tragen somit zur Integration digitaler Medien in Bildungs- und Erziehungsprozesse bei. Beide Projekte widmen sich eingehend der notwendigen Orientierung in der vielfältigen digitalen Welt“, so Bürgermeisterin Akdeniz.

Imke Jung-Kroh, Leiterin des Jugendamtes, ergänzt: „Die Entwicklung von passenden Formaten für Familien fügt sich sehr gut in die vielfältigen Aktionen durch die Jugendhilfe- und Bildungseinrichtungen in Darmstadt ein, die Medienkompetenz von Kinder, Jugendlichen und Familien zu stärken. Auch deshalb sind wir sehr froh, als Pilotstandort ausgewählt worden zu sein.“

Die Auseinandersetzung mit digitalen Formaten in der Familienbildung ist seit Jahren Thema für die Fachkräfte des Familienzentrums, sowohl in der Familienbildung, als auch in der Erziehungsberatung. Auch im Kontext der Frühen Hilfen wurde das Thema bearbeitet. So hatte die Kampagne „Sprich mit mir!“, initiiert von der Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen in Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund, auf einen überlegten Umgang mit dem Smartphone im Beisein des Kindes hingewiesen. Durch viele Fachveranstaltungen hat sich eine sehr differenzierte Haltung zum Umgang mit den digitalen Medien entwickelt, die sich in der Öffnung für digitale Angebote im Familienzentrum repräsentiert.

Im Zuge der Corona-Pandemie und der Absage der analogen Kurse in der ersten Jahreshälfte 2020 wurden erstmals Online-Veranstaltungen im Bereich Familienbildung organisiert und durchgeführt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass diese digitalen Formate für bestimmte Angebote und einige Familien passend ist. Die besonderen Herausforderungen wurden auch deutlich. Vor allem die persönliche Begegnung und das direkte Gespräch während der Kurse werden auch weiterhin der zentrale Orientierungspunkt der Angebote des Familienzentrums sein.

Das Projekt wird auch einen Nutzen für die Weiterentwicklung des digitalen Auftritts des Familienzentrums ergeben. Dies gilt umso mehr, da das Familienzentrum im zweiten Halbjahr die Einführung eines neuen, zeitgemäßen Kursverarbeitungsprogramms plant. „Die Anmeldungen für die Kurse und Veranstaltungen der Familienbildung werden dann direkt über die digitale Seite möglich sein. Mit dieser Neuerung wird die Benutzung einfacher“, sagt Yvonne Gaye, Leiterin des Familienzentrums. 

Weitere Informationen sowie tagesaktuelle Hinweise sind auf der Homepage www.familienzentrum-darmstadt.de eingestellt. Informationen zum Gesamtprojekt sind auf www.ahf-hessen.de zu finden.