„Krisen als Chance für internationale Partnerschaften?“ – unter dieser Überschrift diskutierten anlässlich des Kommunalpolitischen Workshops, der im Rahmen des Europawochenendes am heutigen Freitag, 10. Juni 2022, stattfand, Vertreterinnen und Vertreter von Darmstadts Partnerstädten und der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch.
Den Verlauf der Diskussion fasste Darmstadts Stadtoberhaupt in einem eindringlichen Resümee zusammen. „Krisen wie der anhaltende Krieg gegen die Ukraine und der Klimawandel, aber auch die internationalen Flucht- und Migrationsbewegungen können eine Chance bergen für die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Städten und Gemeinden“, so Partsch. „Bereits während der Covid-19-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig die Kommunen für die praktische Umsetzung staatlicher Vorgaben vor Ort waren und sind. Ohne sie geht faktisch nichts. Dies gilt für die Städte selbst – und für ihre Verbindung untereinander, über Grenzen hinweg. Das gilt es, sich am Europawochenende ins Bewusstsein zu rufen: Wir achten einander, wir helfen einander, auf diese Solidarität können die Bürgerinnen und Bürger bauen. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang, dass mein ukrainischer Amtskollege aus Uzhhorod, Bohdan Andriyiv, ungeachtet des anhaltenden Krieges in seiner Heimat an diesem Wochenende zu uns nach Darmstadt gekommen ist. Darmstadt und Uzhhorod sind und bleiben einander eng verbunden. Wir werden uns weiter gegenseitig in allen Bereichen unterstützen.“
Mit Bezug auf den Hinweis von Gunārs Ansinš, dem Bürgermeister der lettischen Stadt Liepāja, dass beim Krieg gegen die Ukraine wiederholt die Stadtoberhäupter ukrainischer Städte und deren Anstrengungen, die Folgen des Krieges zu bewältigen, im Fokus stehen, führte Partsch weiterhin aus: „Städte sind nahe dran an den Menschen und den Fragen, die sich diese stellen. Über die kommunalen Partnerschaften lernen wir mit- und voneinander, die Folgen von Krieg, Flucht und Migration sowie Klimawandel zu bewältigen. Unser Handeln wird von der Prämisse geprägt, allen Menschen ein selbstbestimmtes und gutes Leben zu ermöglichen. Städte werden die Integrationsmotoren einer Gesellschaft bleiben.
Für Darmstadts Partnerstädte nahmen teil: Bohdan Andriyiv, Bürgermeister der Stadt Uzhhorod (Ukraine), Gunārs Ansinš, Bürgermeister der Stadt Liepāja (Lettland), Glenys Falkoner, Stadträtin und ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Chesterfield (England), Artur Zielinski, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Płock (Polen), Karl Dreisiebner, Gemeinderat der Stadt Graz (Österreich), Edvin Mihálik, Stadtrat der Stadt Szeged (Ungarn), Sara Shafighi, Stadträtin der Stadt Trondheim (Norwegen) und Dick Jan Braaij, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees aus Alkmaar (Niederlande).