Im Dezember 2019, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland, hatte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Wissenschaftsstadt Darmstadt zusammen mit den südhessischen Landkreisen in der ersten Runde seines 5x5G-Innovationsprogramms ausgewählt und mit 95.000 Euro unterstützt, um ein Konzept für innovative Anwendungen mit Hilfe der 5G-Mobilfunktechnoloige zu erarbeiten. Dieses wurde Ende August letzten Jahres eingereicht. Nun ist der nächste Meilenstein erreicht. Am heutigen Freitag (23.) hat Bundesminister Andreas Scheuer im Rahmen einer digitalen Prämierung einen Förderbescheid an die Wissenschaftsstadt Darmstadt übergeben, der mit Mitteln in Millionenhöhe hinterlegt ist. Das südhessische Konsortium hat nun zusammen mit 48 anderen Standorten die Gelegenheit, für sein weiter ausgearbeitetes Konzept einen Förderantrag zu stellen, um die reservierten Mittel abzurufen.
Oberbürgermeister Jochen Partsch kommentiert dies wie folgt: „Als Wissenschafts- und Digitalstadt ist Darmstadt ein idealer Ort, um die Chancen neuer Technologien zu erproben. Ich freue mich, dass dies im 5x5G-Programm erneut Anerkennung findet. Mit dem Konzept 5G4Resilience haben wir uns im Sinne der Vision der Digitalstadt und unserer ethischen Leitplanken im konkretesten denkbaren Sinne darauf konzentriert, den Bürgernutzen in den Mittelpunkt zu stellen – indem es darum geht, Gesundheit zu schützen und Leben zu retten. Das Projekt zeigt, dass die Digitalstadt keine Grenzen kennt. Es wird partnerschaftlich mit den südhessischen Landkreisen umgesetzt. Dank geht auch an das Land Hessen mit Digitalministerin Kristina Sinemus für die Unterstützung in der Antragstellung.“
Unter den vier Bereichen (Medizin, Katastrophenschutz, Verkehr, Industrie 4.0), die vom BMVI in der Ausschreibung adressiert wurden, zielt der südhessische Beitrag unter den Titel „5G4Resilience – Resiliente Region Darmstadt, 5G als Basis für übergangslose Services und mehr Versorgungssicherheit“ gleich auf zwei Säulen ab, die Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie den Katastrophenschutz und die Terrorabwehr.
Im Sinne einer durchlaufenden Kette wird mittels extrem schneller und sicherer Datenübertragung durch 5G-Mobilfunk sichergestellt, dass von einem potenziellen Erstversorgungs- oder Unfallort alle wichtigen Vitalparameter und Behandlungsdaten übergangslos an die behandelnde Klinik übermittelt werden, noch bevor der Patient dort eingetroffen ist. Dieser Ablauf wird in der Folge bis zur Reha oder der abschließenden Pflege zu Hause durchgängig sichergestellt.
Im damit verbundenen, zweiten Projektteil geht es um den Schutz der Passagiere von Bussen und Straßenbahnen im ÖPNV bei Bedrohungslagen wie Entführungen, Terroranschlägen, aber auch Naturkatastrophen.
Unterstützt und beraten werden die Gebietskörperschaften in der Antragstellung von einer Experten-Gruppe aus Technischer Universität, T-Systems, Klinikum Darmstadt, Landeskriminalamt und HEAG mobilo.