Anlässlich des 75. Todestags der Dichterin Elisabeth Langgässer lässt die Wissenschaftsstadt Darmstadt am 25. Juli an deren Grab auf dem Alten Friedhof einen Kranz niederlegen. Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt Stadtrat Alexander Schleith teil, der Oberbürgermeister Hanno Benz vertritt. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Haupteingang des Alten Friedhofs (Herdweg 105).
Oberbürgermeister Hanno Benz erklärt dazu im Vorfeld: „Mit der Kranzniederlegung anlässlich des 75. Todestags von Elisabeth Langgässer gedenken wir einer bedeutenden deutschen Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts und halten die Erinnerung an ihr Leben und Wirken weiter aufrecht.“
Elisabeth Langgässer wurde 1899 in Alzey geboren. Sie wuchs nach dem Tod ihres Vaters in Darmstadt auf und besuchte die Viktoriaschule. Nach dem Abitur 1918 absolvierte sie eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar, von 1920 bis 1928 arbeitete sie als Lehrerin in Griesheim. 1924 erschien mit „Der Wendekreis des Lammes“ ihr erster Gedichtband. Für ihre Novelle „Proserpina“ wurde sie 1931 mit dem Preis des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes ausgezeichnet. Zu dieser Zeit lebte sie mit ihrer Tochter Cordelia in Berlin. In ihren Erzählungen „Grenze. Besetztes Gebiet“ (1932) und „Gang durch das Ried“ (1936) verarbeitete sie unter anderem die Erfahrungen mit der französischen Besatzung, die auch das Umland Darmstadts betroffen hatte. Das NS-Regime erteilte ihr Schreibverbot, außerdem wurde sie als sogenannte „Halbjüdin“ eingestuft. Ihre Tochter Cordelia wurde 1944 nach Theresienstadt und Auschwitz verschleppt. Vom Überleben der Tochter erfuhr Elisabeth Langgässer erst 1946.
1948 übersiedelten Elisabeth Langgässer und ihr Mann Wilhelm Hoffmann nach Rheinzabern in der Pfalz. Hier beendete sie ihren Roman „Märkische Argonautenfahrt“. Ihr Buch „Das unauslöschliche Siegel“ hatte 1946 noch einmal das Aufsehen der literarischen Öffentlichkeit erregt. 1950 wurde ihr postum der Georg-Büchner-Preis zuerkannt. Elisabeth Langgässer starb am 25. Juli 1950 in Karlsruhe.