Projekt SQUADA

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Nach intensiven Diskussionen ist es gelungen, eine einvernehmliche Lösung für die weitere Planung der Schutzkreuzung nach niederländischem Vorbild zu finden.

Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt – Mobilitätsamt

Im Projekt „SQUADA – Sicheres Queren für alle in Darmstadt“ ist es nach intensiven Diskussionen gelungen, eine einvernehmliche Lösung für die weitere Planung der Schutzkreuzung nach niederländischem Vorbild zu finden. Damit ist ein zentraler verkehrspolitischer Konfliktpunkt im Sinne des Mobilitätsfriedens beigelegt, führte Mobilitätsdezernent Paul Georg Wandrey im Rahmen eines Pressetermins am heutigen Mittwoch (25.) aus.

Seit 2017 befasst sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit der Frage, wie die Sicherheit an Kreuzungen für Radfahrerinnen und -fahrer verbessert werden kann. Im Rahmen des vom Bund geförderten Modellprojekts SQUADA wurde die sogenannte „Holländische Schutzkreuzung“ in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt auf ihre Tauglichkeit im deutschen Straßenverkehr geprüft. Im Planungsverlauf zeigten sich allerdings insbesondere zwischen dem die Kreuzung überquerenden Rad- und Fußgängerverkehr sowie bei der barrierefreien Gestaltung für blinde und seheingeschränkte Menschen erhebliche Konflikte.

Nach dem zwischenzeitlichen Stopp des Projekts gelang es Stadtrat Wandrey in mehreren Einzelgesprächen mit beteiligten Interessengruppen – darunter FUSS e.V., der Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF), die Hochschule Darmstadt und der Radentscheid –, neues Vertrauen aufzubauen. „In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass der Wille zur Einigung besteht, wenn alle Seiten gehört und ernst genommen werden“, so Wandrey.

Darauf aufbauend wurde am 26. März 2025 im Rahmen eines Runden Tisches eine überarbeitete Planung vorgestellt, die auf breite Zustimmung stieß. Die Rückmeldungen wurden in das Konzept integriert und bilden die Grundlage für den nun begonnenen Entwurfsprozess. Kern des neuen Konzepts ist eine veränderte Radverkehrsführung: Anders als im ursprünglichen SQUADA-Design im Seitenraum wird der Radverkehr nun auf der Fahrbahn geführt – über einen geschützten Radfahrstreifen im Zufahrtsbereich der Kreuzung.

Für Radfahrerinnen und -fahrer, die rechts abbiegen wollen, gilt künftig das Signal der Lichtsignalanlage für den Kfz-Verkehr, wodurch Konflikte mit dem Fußgängerverkehr minimiert werden. Für Radfahrerinnen und -fahrer, die links abbiegen wollen, wird eine sichere, indirekte Lösung mit baulicher Trennung geschaffen.

Auch Fußgängerinnen und -gänger profitieren: Die Gehwege werden barrierefrei gestaltet, Querungen verlaufen künftig gerade – insbesondere im Bereich vor dem Jugendstilbad. Die freie Rechtsabbiegerspur wird aufgehoben und dem Fußgängerverkehr zugeordnet.

„Ich bin froh, dass ein weiterer jahrelanger verkehrspolitischer Streitpunkt im Sinne des Mobilitätsfriedens gelöst werden konnte“, erklärt Wandrey. „Die erzielte Einigung ist nicht nur ein Erfolg für dieses Projekt, sondern auch für das Konzept des Mobilitätsfriedens und bietet eine Blaupause für die Umgestaltung weiterer Kreuzungen in Darmstadt. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt setzt damit ein klares Zeichen für einen sicheren, barrierefreien und konfliktarmen Umbau der urbanen Verkehrsinfrastruktur.“

Mit dem nun beauftragten Planungsbüro wird auf Basis des Konsenses die Entwurfsplanung erarbeitet.