Antisemitismus, Demokratie, gesellschaftlicher Zusammenhalt

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Christina Wirth ist die erste Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus sowie Leiterin des Büros für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt der Wissenschaftsstadt Darmstadt

Christina Wirth und Oberbürgermeister Hanno Benz. Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt

Christina Wirth ist seit dem 1. Juli 2025 die erste Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Sie leitet zugleich das von Oberbürgermeister Hanno Benz geschaffene Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Mit dieser Stellenbesetzung haben wir die Frage, wie Antisemitismus- und Antirassismusarbeit sowie Demokratieförderung strukturiert und wie das frühere Amt für Vielfalt zu einem Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterentwickelt werden soll, erfolgreich abgeschlossen“, so Benz.

Die gebürtige Kölnerin absolvierte ihr Studium der Geschichtswissenschaften und Deutschen Philologie auf Lehramt für Gymnasien an der Georg-August-Universität Göttingen und der Hebrew University in Jerusalem. Ihr Studium schloss Christina Wirth 2021 als Master of Education mit Auszeichnung und einer Masterarbeit über Narrativität und nationalsozialistische Täterinnen- und Täterschaft ab. Während ihres Studiums war sie unter anderem für das Mittelhochdeutsche Wörterbuch und die Arolsen Archives, nach ihrem Studium als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Landesarchiv Sachsen-Anhalt im Projekt „Jüdisches Leben als Baustein ganzheitlicher Bildung. Quellen zur jüdischen Geschichte in Sachsen-Anhalt“ tätig.

Von 2021 bis 2025 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt „Von den Displaced Persons zum Flüchtling“ des Sonderforschungsbereichs 1482 „Humandifferenzierung“ am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz und bearbeitete das Dissertationsprojekt „Rechtlich-bürokratische Humandifferenzierung in der Nachkriegszeit. Von den ‚Displaced Persons‘ zum ‚Flüchtling‘“, das sich aktuell in der Endphase befindet. 2023/2024 war sie „Robert J. Katz Research Fellow in Antisemitism Studies“ bei der USC Shoah Foundation in Los Angeles. Seit Juli 2025 gehört Christina Wirth dem IEG als assoziierte Wissenschaftlerin an.

Das von Christina Wirth geleitete Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt umfasst über ihre Funktion als Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen den Antisemitismus hinausgehend folgende Arbeitsbereiche: WIR-Vielfaltzentrum; Soziales, Flüchtlingskoordination, Islam, Ausländerbeirat; Demokratieförderung, Erinnerungsarbeit, Antirassismus; DEXT-Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention; LSBT*IQ-Koordination; allgemeine Fragen Flüchtlinge sowie allgemeine Fragen jüdisches Leben und Antisemitismus.

Über die Ausrichtung des von ihr geleiteten Büros sagt Christina Wirth, zentral für ihre Arbeit sei ein „diskriminierungskritischer“ Ansatz und dass der Fokus auf jeder Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit liege. Ihre Funktion als Antisemitismusbeauftragte bildet demnach nur einen Teil ihres gesamten Tätigkeitsfeldes. „Das Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist ein klares gesellschaftspolitisches Statement der Wissenschaftsstadt Darmstadt und ich freue mich sehr, dass wir mit Christina Wirth eine fähige und vielversprechende Büroleiterin für uns gewinnen konnten“, so Benz abschließend.