Zum Gedenken an Albin Camillo Müller wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt anlässlich seines 150. Geburtstages am 13. Dezember 2021 eine Blumenschale an seiner Grabstätte (L 9c 178) auf dem Waldfriedhof niederlegen lassen.
„Mit der Niederlegung der Blumenschale erinnern wir an das Werk Albin Müllers in Darmstadt und würdigen seinen wichtigen Einfluss auf Kunst und Architektur in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mit seinen Ideen und Entwürfen gestaltete er maßgebliche Teile unserer Stadtkrone mit, die in diesem Jahr als Welterbe ausgezeichnet wurde. Wer sich gerne auch selbst ein Bild der Entwürfe Müllers machen möchte, kann sich auf der Mathildenhöhe unter anderem das Wasserbecken vor der Russischen Kapelle, den Gartenpavillon und die Mosaiknische am Olbrichweg anschauen, denn diese baulichen Anlagen Müllers sind bis heute erhalten. Auch empfehle ich einen Besuch der Ausstellung ,albinmüller³ Architekt Gestalter Lehrer‘ des Instituts Mathildenhöhe, die noch bis 30. Januar 2022 geöffnet ist und das Leben und Wirken dieses großen kreativen Kopfes aufzeigt“, erklärt Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch.
Albin Camillo Müller, auch unter dem Künstlernamen Albinmüller bekannt, wurde am 13.12.1871 als Sohn eines Tischlers in Dittersbach geboren.
Albin Camillo Müller absolvierte von 1884 bis 1887 in der Tischlerei seines Vaters eine Tischlerlehre und arbeitete danach als Geselle in verschiedenen Möbelfabriken, unter anderem in Mainz, wo er sich an der Kunstgewerbeschule zum Möbelzeichner weiterbildete.
1889 begab er sich nach Dresden, um die dortige Kunstgewerbeschule zu besuchen. Noch im gleichen Jahr trat er dort in der Ausstellung ,Heim und Herd‘ erstmals als selbständiger Innenarchitekt in Erscheinung.
1900 wurde Albin Camillo Müller Lehrer an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg für Zeichenunterricht und 1903 für Metallgestaltung und Innenraum. 1905 wurde er Leiter der neu gebildeten Abteilung für Innenraum und Architektur.
1906 erhielt Albin Camillo Müller einen Lehrauftrag für angewandte Kunst an der Darmstädter Künstlerkolonie, wo er nach dem Tod von Joseph Maria Olbrich 1908 zum führenden Architekten wurde.
1907 wurde er zum Professor ernannt und war bis 1911 Lehrer für Raumkunst am Großherzoglichen Lehratelier für angewandte Kunst. Die von ihm entworfene und teilweise mit Mustereinrichtungen versehene ,Miethäusergruppe‘ am Olbrichweg war sein Hauptbeitrag zur letzten Künstlerkolonie-Ausstellung im Jahre 1914. Seit 1917 verwendete er den Künstlernamen ,Albinmüller‘.
Der ,Albinmüllerweg‘ in der Wissenschaftsstadt Darmstadt erinnert bis heute an Albin Camillo Müller.
