100 Tage, 1700 Jahre – Jüdisches Leben in Deutschland: Liederabend im Staatstheater eröffnet Festjahr

(ono)

Oberbürgermeister Partsch: „Wollen uns die Präsenz und Lebendigkeit jüdischer Kultur bewusster machen“

Programmheft 2021 Jüdisches Leben © Wissenschaftsstadt Darmstadt

„100 Tage, 1700 Jahre – Jüdisches Leben in Darmstadt“: So ist das Festjahr überschrieben, das am Sonntag, 5. September 2021, im Staatstheater Darmstadt mit dem Liederabend „Famous Musicians of Jewish Origin“ eröffnet wird. Mit dem Festjahr feiert die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde, der Centralstation und zahlreichen Kultureinrichtungen ihre reichhaltige jüdische Geschichte und Gegenwart und setzt ein klares Zeichen gegen Antisemitismus.

„Darmstadt blickt auf eine lange und vielfältige Tradition jüdischen Lebens zurück, und es hat heute, nachdem sie in der Zeit des Nationalsozialismus fast völlig ausgelöscht worden war, wieder eine äußerst lebendige und engagierte Jüdische Gemeinde“, betont Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Mit dem überaus vielfältigen Programm dieses Festjahres wollen wir uns die Präsenz jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in allen Gesellschaftsbereichen bewusster und gegenwärtiger machen. Der Auftakt, den das Staatstheater gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Darmstadt veranstaltet, ist eine wunderbare Gelegenheit, mit der Jüdischen Musik den ersten Schritt auf dieser Entdeckungsreise zu gehen.“

Das Staatstheater Darmstadt ist ein zentraler Akteur dieses Festjahres und macht mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen die vielfältigen Aspekte jüdischen Lebens durch Theater, Tanz und Musik erlebbar. Beim Eröffnungsakt, dem Liederabend im Staatstheater, wird die US-amerikanische Sopranistin Megan Marie Hart gemeinsam mit dem Pianisten Giacomo Marignani die „jüdische Seele feiern“ und damit zeigen, dass jüdische Musik allgegenwärtig und ein selbstverständlicher Teil unserer Kultur geworden ist.

Der erste Teil des Liederabends beginnt mit fünf von Simon Sargon vertonten Gedichten von Primo Levi, dem weitere Lieder von Erich Wolfgang Korngold und Sonnette von Viktor Ullmann folgen. Oberbürgermeister Jochen Partsch leitet den zweiten Teil des Abends mit einer Festrede ein, dem sich Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, anschließt. Ein Grußwort von Karin Wolff, der Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH, beendet den zweiten Teil.
 
Den letzten Teil des Liederabends widmen Marie Hart und Giacomo Marignani den jüdischen Meistern der Grand Opéra: Fromental Halévy, Camille Saint-Saëns und Giacomo Meyerbeer.

„An Juden wird oft im Zusammenhang mit Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung, Pogromen oder dem Holocaust gedacht. Dies wird jedoch weder den Juden noch dem Judentum gerecht“, erklärt Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. „Deshalb soll mit dem musikalischen Auftakt im Staatstheater eine 100-tägige Rundfahrt durch 1700 Jahre jüdischen Lebens beginnen – um Altes und Neues, Bekanntes und Unbekanntes zu erkunden. Und um sich auf eine spannende, informative, mitreißende, farbenfrohe und erhellende Reise durch jüdisches Leben und jüdische Kultur aus Vergangenheit und Gegenwart zu begeben.“

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und findet im Foyer des Großen Hauses statt. Einlass ist bereits um 17 Uhr. Aufgrund der notwendigen Einhaltung der Corona-Regeln und der dadurch bedingten Einlasskontrollen wird gebeten, sich bereits zeitig einzufinden.