Karl Krolow

Krolowweg (J 10), benannt 1999 nach

Karl Krolow (1915-1999)

Lyriker

Biographie: Vollständiger Text (PDF)

Lebenslauf

  • * 11. März 1915 in Hannover
  • 1921-1925 Besuch der Volksschule in Hannover
  • 1925-1935 Besuch des Realgymnasiums in Hannover
  • Ab 1934 Mitglied der HJ
  • 1935 sogenannter „Ausgleichsdienst“
  • 1935-1942 zunächst Studium der evangelischen Theologie in Göttingen, dann Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Göttingen (bis 1939/40) und Breslau (1940-1942)
  • 1937-1945 Mitglied der NSDAP (Mitglieds-Nr. 4819613, Eintritt: 01.05.1937)
  • 1938/39 Mitarbeiter der studentischen Fachzeitschrift „Junge Geisteswissenschaft“
  • 1938/39 NSDAP-Blockleiter
  • Ab 1940 Veröffentlichung von Gedichten in großen deutschen Zeitungen, auch in NS-Presseorganen
  • 1941 Heirat mit Luzie Gaida
  • 1941/42 Referent (K) beim Reichsführer SS – Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums
  • 1942 Rückkehr nach Göttingen, Arbeit als „freier Schriftsteller“
  • 1943 „Hochgelobtes gutes Leben“ (erster Gedichtband)
  • 1944 Autor der NS-Wochenzeitung „Das Reich“
  • 1948-1997 Veröffentlichung zahlreicher Gedichtbände
  • 1951 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland
  • 1952 Umzug nach Hannover
  • 1953/54 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
  • 1956 Umzug nach Darmstadt
  • 1960 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz
  • 1960/61 Poetik-Vorlesung an der Universität Frankfurt am Main
  • 1962 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
  • 1972-1975 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
  • 1985 „Nacht-Leben oder Geschonte Kindheit“ (autobiografischer Roman)
  • 1997 vierbändige Gesamtausgabe seiner Gedichte
  • † 21. Juni 1999 in Darmstadt

Bewertung durch den Fachbeirat

Als Mitglied der HJ (seit 1934), Mitglied der NSDAP (1937-1945) und (nach eigenen Angaben) 1938/39 NSDAP-Blockleiter und Referent beim Reichsführer SS – Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums zeigte Krolow eine relativ große Nähe zu NS-Organisationen, auch wenn nicht nachweisbar ist, welche Tätigkeit er beim Reichsführer SS ausgeübt hat. Ab 1940 finden sich Veröffentlichungen von Gedichten auch in NS-Presseorganen; 1944 publizierte Krolow in der NS-Wochenzeitung „Das Reich“.

Sein Gesuch um Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer 1942 unterschrieb er mit Heil Hitler. Zudem hat Karl Krolow in seinem Meldebogen zur Entnazifizierung einiges verschwiegen. Auch er hat versucht, seine Rolle im NS zu vertuschen.

Einige Mitglieder des Fachbeirats sahen die Verfehlungen Krolows nicht als schwerwiegend genug für eine Aberkennung des Straßennamens an. Der Fachbeirat Straßennamen sprach sich deshalb nicht einstimmig für eine Aberkennung des Straßennamens aus.

"Streitsache Straßennamen"

Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.