Wissenschaftsstadt Darmstadt beteiligt sich an Partnerschaftskonferenz Urban Diplomacy Exchange in Washington

(DK)
San Antonio © Pixabay

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich vom 18. bis 20. Oktober gemeinsam mit ihrer Partnerstadt San Antonio an der Konferenz ‚Urban Diplomacy Exchange‘ von Engagement Global, Auswärtigem Amt und Deutschem Städtetag in Washington DC beteiligt. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt gehörte dabei mit ihrer Partnerstadt San Antonio zu den nur acht ausgewählten deutsch-amerikanischen Partnerschaften, die an diesem Austausch teilnahmen. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Stärkung kommunaler Partnerschaften mit Blick auf die Agenda 2030, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen („SDGs“).Im Zentrum der Zusammenkunft standen dabei deshalb Fragen wie: Welche Bedeutung kommt Städten auf internationaler Ebene zu? Wie können Kommunen bei internationalen Themen wie der Agenda 2030 gemeinsam Ziele erreichen? Und wer kann davon profitieren? 

Die Konferenz ist somit selbst ein gutes Beispiel für aktive „Städtediplomatie“. Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch weist auf die wachsende Bedeutung der Städte auf internationaler Ebene hin: „Städten und Kommunen kommt im Rahmen der Agenda 2030 eine zentrale Rolle zu, denn sie sind die Schnittstelle zwischen den nationalen Regierungen einerseits und den Bürgerinnen und Bürgern und zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort andererseits. Schließlich werden auch hier vor Ort die großen nationalen und internationalen Ziele der Agenda 2030 lokal umgesetzt.“ 

Die Teilnahme an dem Projekt ist auch eine Auszeichnung für die Partnerschaft zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Partnerstadt San Antonio, wie OB Partsch betont: „Derzeit richten sich unsere Blicke zwar oft nach Osten zu unseren Partnern in Uzhhorod, aber die transatlantische Partnerschaft und der Austausch mit unseren Partnerinnen und Partner aus San Antonio ist und bleibt äußerst wichtig für unsere Stadt.“

Erst kürzlich hat sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit dem entwicklungspolitischen Konzept „Darmstadt global nachhaltig gestalten“ und der Vorstellung des neuen Klimaschutzplans 2035 neue und ehrgeizige Ziele im Rahmen der Agenda 2030 gesetzt und arbeitet ressortübergreifend an deren Umsetzung. San Antonio ist ebenfalls aktiv in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit und bearbeitet anhand eines Aktionsplans die Bereiche Wasserwirtschaft und nachhaltige Stadtentwicklung.

Beide Städte wollen vor allem das Bewusstsein für die Agenda 2030 stärken und durch Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort die Akzeptanz für die Maßnahmen stärken. Ein aktuelles Beispiel der Zusammenarbeit ist die Kooperation der Technischen Universität Darmstadt (TUD) mit der University of Texas at San Antonio (UTSA) im Bereich Wasserwirtschaft. In diese Kooperation können die Fachämter beider Stadtverwaltungen sowie die Flussaufsichtsbehörde von San Antonio einbezogen werden. 

Auch bei der Digitalisierung können die Städte zusammen arbeiten. Dafür begeisterte sich auch San Antonios Stadtrat Manny Pelaez bei seinem Besuch anlässlich des diesjährigen Heinerfestes im Juni 2022. Die ausgezeichnete „Digitalstadt“ Darmstadt und die „Smart City“ San Antonio können bei ganz unterschiedlichen Zukunftsthemen voneinander profitieren: zum Beispiel bei intelligentem Wassermanagement, digitalisierter Verkehrsplanung und digitaler Inklusion. 
 
„Wenn wir mit unseren Partnerinnen aus San Antonio jetzt gemeinsam an globalen Aufgaben forschen und arbeiten, beginnt damit auch ein neues, spannendes Kapitel unserer Städtepartnerschaft. Gerade die Expert*innen aus den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Mobilität und Digitalisierung können von diesem Austausch profitieren“, unterstreicht der OB.

So bestätigt Ron Nirenberg, Bürgermeister von San Antonio: „Darmstadt und San Antonio haben viel gemeinsam, besonders aber ihren Einsatz für Klimaanpassung und starke Widerstandsfähigkeit. Wir freuen uns über die Möglichkeit, unsere Zusammenarbeit zu vertiefen und unsere Bemühungen, den Klimawandel zu bewältigen, damit zu forcieren. So können wir eine nachhaltige Zukunft für unsere Bürgerinnen und Bürger voranbringen.“

Dass die große internationale Diplomatie die „kommunalen Wurzeln“ benötigt, wurde in dieser Konferenz erneut deutlich und durch den Empfang in der deutschen Botschaft in Washington bestätigt. 

Beendet ist das Projekt Urban Diplomacy Exchange mit der Konferenz noch nicht: In den kommenden Monaten wird ein Expertenaustausch und im Frühjahr 2023 ein Vernetzungstreffen der beteiligten deutschen Städte und Kommunen stattfinden.

Aus San Antonio nahmen folgende Partnerinnen an der Konferenz teil: Melissa Bryant, Direktorin der Flussaufsichtsbehörde, Martha Henry als Leiterin Internationale Beziehungen und Emily Royall als Smart City Administrator. Aus Darmstadt nahm die Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen des Amtes für Vielfalt und Internationale Beziehungen, Violeta Sacaliuc, teil.

Weitere Informationen zu den Themen Städtediplomatie, Städtepartnerschaft mit San Antonio und kommunaler Entwicklungspolitik gibt es auf Anfrage beim Amt für Vielfalt und Internationale Beziehungen unter vielfalt-international@darmstadt.de