Klimasplitgeräte bzw. Klimaanlagen sind aus technischer Sicht Wärmepumpen, die heizen und kühlen können, informiert das städtische Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung. Im Kühlbetrieb entziehen diese Anlagen der Luft im Wohnraum Wärme und führen diese nach Außen ab; im „Heizbetrieb“ wird dieser Kreislauf umgedreht: Der Außenluft wird Wärmeenergie entzogen und diese in den Innenraum abgegeben – ein auch bei niedrigen Außentemperaturen hocheffizientes Prinzip.
Moderne Klimasplitgeräte nutzen Strom, um Wärme oder Kälte zu erzeugen. Viele Modelle erreichen beim Heizen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von über 4. Das heißt: Aus 1 kWh Strom können mehr als 4 kWh Heizenergie gewonnen werden. Verglichen mit fossilen Heizsystemen wie Nachtspeicheröfen oder Öl-/Gasheizungen können so CO₂-Emissionen und Energiekosten deutlich gesenkt werden.
Gerade im Frühjahr und Herbst können Klimasplitgeräte ideal ergänzend zu bestehenden fossilen Heizsystemen betrieben werden. Statt die Zentralheizung für wenige kühlere Tage hochzufahren, erwärmen Klimageräte flexibel und effizient den Wohnraum. Dies ist besonders sinnvoll, da gerade in der Übergangszeit der Betrieb von teils überdimensionierten Gas- und Ölheizungen durch häufiges Ein- und Ausschalten („Takten“) ineffizient ist. Der Einsatz der flexiblen und schnell auf Änderungswünsche reagierenden Klimasplitgeräte kann im Winter auch parallel zur Zentralheizung erfolgen. Das macht sie auch für Haushalte mit älteren Heizsystemen zu einer interessanten Option, um den fossilen Brennstoffverbrauch und damit die Kosten deutlich zu reduzieren, ohne die komplette Heizungsanlage austauschen zu müssen.
„Durch die Nutzung von Klimageräten können also sowohl Kosten gespart als auch CO2-Emissionen vermieden werden. Dadurch wird vielleicht das Interesse an einem Umstieg von einer zentralen Heizungsanlage auf eine Wärmepumpe verstärkt. In jedem Fall ist die Nutzung von Klimasplitgeräten zum Heizen ein Spartipp und wichtiger Beitrag zur Energiewende im Gebäudebereich. Zudem lassen sich Klimaanlagen einfach nachrüsten, was sie besonders für die energetische Sanierung in Bestandsbauten attraktiv macht – idealerweise in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, um einen Teil des Strombedarfs günstig selbst zu erzeugen“, so Klimaschutzdezernent Michael Kolmer.
Für Darmstädter Ein- und Zweifamilienhausbesitzer, die an optimierten Einstellungen ihrer fossilen Heizungsanlage interessiert sind, gibt es das Angebot der Initiative heiner*heizungsoptimierung. Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater besprechen vor Ort, welche Effizienzpotentiale es gibt und unterstützen bei der Optimierung der Einstellungen. Weitere Informationen zu diesem kostenfreien Angebot und zur Anmeldung sind auf www.heinerheizung.de zu finden.
