
Oberbürgermeister Hanno Benz, Stadtkämmerer André Schellenberg und Schuldezernent Holger Klötzner haben am heutigen Mittwoch, 28. Mai, gemeinsam mit Schulleiter Sebastian Franke das neue Hauptgebäude an der Bertolt-Brecht-Schule eingeweiht. Tanja Schulz vom Passivhaus Institut überreichte zudem ein Passivhaus-Zertifikat, das die hohe Energieeffizienz des Neubaus bestätigt. Baubeginn für den Neubau war im Frühjahr 2022, Richtfest im Mai 2023. Der Neubau wurde als Ersatzbau für das abgerissene Hauptgebäude an derselben Stelle errichtet und, wie der frühere Bestand, über einen geschlossenen Verbindungsflur mit dem 2011 errichteten, teilunterkellerten Fachklassentrakt im Westen wieder verbunden.
„Heute beginnt ein neues Kapitel in der über 50-jährigen Geschichte der Bertolt-Brecht-Schule – wieder einmal schreibt die Brecht-Schule Darmstädter Schul-, aber auch Stadtgeschichte: Mit der Eröffnung des Neubaus der Bertolt-Brecht-Schule gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf unserem Weg der konsequenten Modernisierung der Bildungsinfrastruktur in unserer Stadt mit der deutlichen Verbesserung der Bedingungen für die Schülerinnen und Schüler und die Lehrerschaft“, erklärt dazu Oberbürgermeister Hanno Benz. „Dieser Neubau steht symbolisch für die Zukunft, für den Schritt ins 21. Jahrhundert, ist somit ein Zukunftsversprechen: Die Bertolt-Brecht-Schule, deren 50-jähriges Bestehen wir in Kürze nachfeiern, war schon immer – seit 1974 – eine zukunftsorientierte Schule, das stellt sie heute mit der Einweihung des neuen Hauptgebäudes erneut unter Beweis.“ Dabei genüge das neue Hauptgebäude mit dem Passivhausstandard und der durchgehenden Barrierefreiheit modernsten Ansprüchen an die Schule als einen Ort, an dem die Ideen der Zukunft entstünden. Benz betont: „Die Bertolt-Brecht-Schule ist und bleibt ein Darmstädter Unikum: Darmstadts einzige gymnasiale Oberstufenschule, eine Schule für Chancengleichheit und das Prinzip ‚Bildung für alle‘.“
„Mit der Einweihung des Hauptgebäudes geht eine herausfordernde Bauzeit zu Ende“, ergänzt Stadtkämmerer André Schellenberg. „Eine Besonderheit des Neubaus ist dabei die beidseitig bespielbare Bühne in der Aula: Von der Aula aus als Veranstaltungsort nutzbar, kann sie vom Klassenraum aus im Unterricht für Proben genutzt werden. Die Passivbauweise macht die Brechtschule außerdem im Kontext Klimaschutz zu einem Vorzeigeprojekt, das Maßstäbe setzt. Vom geplanten Monitoring erhoffen wir uns neue Erkenntnisse zum Energieverbrauch.“
Und Bildungsdezernent Holger Klötzner ergänzt: „Heute eröffnen wir einen Ort des Lernens, der Inspiration und der Zukunft. Dieser Neubau kann und soll ein Raum sein, in dem junge Köpfe wachsen, Träume entstehen und Gemeinschaft gedeiht.“
Der Neubau wurde als dreigeschossiges annäherndes quadratisches Gebäude in konventioneller Bauweise mit einem Flachdach errichtet. Die Fassade wird gekennzeichnet durch einen zweigeschossigen umlaufenden Fluchtbalkon. Dieser dient nicht nur zur Entfluchtung, sondern auch zum Zwecke des Sonnenschutzes. Die „eigentliche“ Fassade besteht aus großzügigen Fensterelementen, die unterbrochen werden von unregelmäßig angeordneten Holzpaneelen und Lüftungselementen. Der neue Haupteingang ist über den neuen Schulhof erreichbar. Zu Gunsten dieses Schulhofs ist das abgerissene Nebengebäude entfallen und wird durch das zweite Obergeschoss des Neubaus kompensiert.
Der Fachklassentrakt und der Neubau haben beide einen Fahrstuhl, sodass das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss die Möglichkeit haben, über den Verbindungsgang zwei Fahrstühle zu nutzen. Alle fachspezifischen Räume inklusive der Verwaltung befinden sich in diesen beiden Geschossen. Das um 30 Zentimeter abgesenkte Auditorium kann durch eine mobile Rampe erschlossen werden. Alle Türen haben eine lichte Breite von 90 Zentimeter, eine ausreichende Anzahl von behindertengerechten Sanitärräumen inklusive eines Duschraumes sind vorhanden.
Schon im Vorfeld der Planung fand eine enge Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde statt. Anregungen, die sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft zur Bernhard-Adelung-Schule ergaben, wurden architektonisch im Entwurf umgesetzt.
Hintergrund:
Die Bertolt-Brecht-Schule ist Darmstadts einzige gymnasiale Oberstufenschule, am Rande des Bürgerparks Nord gelegen. Ursprünglich bestand der Bau aus den 1970er Jahren aus einem Haupt-, einem Nebengebäude und einer Sporthalle, vom Darmstädter Architekturbüro Dieter Loewer + Partner erbaut. Basierend auf dem vom städtischen Schulamt erstellten Raumprogramm, konnte die Neuplanung für das Hauptgebäude vom Architekturbüro agn, Stuttgart vorangetrieben werden.