Das Sozialdezernat der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der SKV Rot-Weiß Darmstadt 1954 e.V. werden das „Lincoln Soccer Projekt“ mit Unterstützung durch die bauverein AG fortsetzen und verstetigen. Das „Lincoln Soccer Projekt“ wurde ursprünglich im Rahmen des Corona-Folgen-Fonds der Stadt als sogenanntes „Mikroprojekt“ auf den Weg gebracht. Seit Oktober 2021 wird zweimal wöchentlich ein lockeres, aber fachlich angeleitetes Fußballtraining auf dem Sportgelände von Rot-Weiß Darmstadt angeboten. Das Angebot ist für alle Kinder und Jugendlichen auf Lincoln offen, eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht erforderlich.
Bürgermeisterin Barbara Akdeniz erläutert: „Die städtebauliche Situation auf Lincoln und die einschränkenden Vorschriften der sogenannten ‚TA-Lärm‘ – eine Bundesverordnung zum Lärmschutz – haben es leider nicht zugelassen, dass auf Lincoln ausreichende Flächen, beispielsweise ein Bolzplatz, für die Bewegungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen geschaffen werden konnten. Hinzu kamen durch die Coronapandemie erzwungene Einschränkungen für Kinder und Jugendliche, die den Handlungsbedarf zusätzlich verschärften und auf die die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit der Schaffung des Corona-Folgen-Fonds reagierte.“ Wie die Bürgermeisterin weiter ausführt, lag es daher nahe, „gemeinsam mit dem unmittelbar angrenzenden Sportverein Rot-Weiß Darmstadt ein Konzept zu entwickeln, um die Jugend- und Sozialarbeit auf Lincoln durch sportliche Angebote zu ergänzen und als Initialzündung über den Corona-Folgen-Fonds zu finanzieren.“
„Wir haben mittlerweile über 50 Erstanmeldungen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 14 Jahren, von denen – je nach Wetterlage – 15 bis 20 regelmäßig anwesend sind. Das Projekt wird seit Tag eins sehr gut angenommen. Ein ‚harter Kern‘ hat bislang kaum ein Training verpasst“, berichtet Projektleiter Lukas Jutzler. Die Rückmeldungen von Eltern und Kindern seien durchweg positiv und die Zusammenarbeit mit dem Quartiermanagement auf Lincoln funktioniere sehr gut. Diese positive Sichtweise teilt auch die Darmstädter Sportstiftung, die im Rahmen ihres Sonderpreises “Verein(t) in und durch Krisen“ das „Lincoln Soccer Projekt“ am 14. September auszeichnen wird.
Die bauverein AG begleitet dieses Projekt und hat zur Stärkung der Identifikation und des Zusammenhalts „Lincoln Soccer Trikots“ gestiftet, die Sybille Wegerich, Vorstand der bauverein AG, am 5. September dem Verein überreicht hat: „Wir unterstützen gerne dieses Projekt und den das Projekt tragenden Verein, weil wir erkannt haben, dass solche Aktivitäten einen wirksamen Beitrag zur Stabilisierung und Weiterentwicklung von Quartieren leisten können.“
Der Erfolg und die Attraktivität dieses Projekts für Kinder und Jugendliche haben sich über die ursprüngliche Zielgruppe hinaus herumgesprochen, so dass mittlerweile eine ganze Reihe von Jugendlichen im Alter von 16+ ohne Aufsicht und ohne entsprechende Erlaubnis die vereinseigenen Sportanlagen benutzen. Da dies nicht immer, aber zumeist, konfliktfrei abläuft wird Bürgermeisterin Akdeniz hierzu eine Gesprächsrunde einberufen, die gemeinsam mit den Trägern der Sozialarbeit vor Ort und dem Sportverein auch hierfür ein Konzept entwickeln soll.
„Ich begrüße es ausdrücklich, gerade auch als Sozialdezernentin, wenn Kinder und Jugendliche Gelegenheit erhalten ihrem Bewegungsdrang auch ohne Vereinsbindung nachzugehen und wenn hierfür entsprechende Anlagen bereitstehen. Für mich ist dies eine wichtige Komponente einer sozialen Stadt. Ich sehe aber auch, dass dies nicht die originäre Aufgabe eines Sportvereins sein kann, der sich im Wesentlichen aus seinen Mitgliedsbeiträgen finanziert. Ich freue mich daher sehr darüber, wenn sich Sportvereine mit städtischer Förderung für diese sozialpolitischen Aufgabenstellungen öffnen und Kooperationen im Sinne der Kinder und Jugendlichen eingehen.“