Das Kriegerdenkmal hat im Laufe seiner über 120-jährigen Geschichte zahlreiche Veränderungen erfahren: Zur Anlage gehörte 1899 zunächst auch eine kunstvoll gestaltete Einfassung mit einem schmiedeeisernen Gitter. Dieses wurde im 2. Weltkrieg entfernt und vermutlich eingeschmolzen. Im Zuge einer Umgestaltung der Heidelberger Landstraße wurden 1987 auch die bis dahin noch vorhandenen Granitsockel und Fundamente des Zauns entfernt. 2003 musste die Germania-Figur durch einen originalgetreuen Nachguss aus Bronze ersetzt werden: Ursprünglich handelte es sich um eine Kerngalvanoplastik, deren feuchteempfindlicher Gipskern durch Schäden an der dünnen Kupferschicht zu quellen begonnen hatte.
Über die Jahre war zudem der Sockel teilweise abgesackt und wies zahlreiche Risse in der äußeren Bruchsteinschicht auf, weswegen er 2025 nachfundamentiert wurde. Dazu musste zunächst die Germania-Figur und das Postament aus schwarzem Granit abgehoben und in eine Steinmetzwerkstatt gebracht werden. Die Bruchsteine wurden dann in ihrer ursprünglichen Lage markiert, um sie später wieder an dieselbe Position setzen zu können. Der aus Ziegelsteinen gemauerte Sockelkern konnte erhalten werden. Darin wurde eine eingebettete Zeitkapsel in Form einer Blechkassette gefunden. Sie enthielt die Urkunde von der Grundsteinlegung des Kriegerdenkmals und eine Seite des Eberstädter Anzeigers vom 18. Juni 1899. Die Originaldokumente wurden ins Stadtarchiv überführt, die Zeitkapsel mit Kopien der Originale und um zeitgenössische Dokumente und Informationen ergänzt am 20.06.2025 wieder in den restaurierten Sockel eingemauert. Die Germania-Figur wurde im Zuge der Maßnahme schonend gereinigt und mit einem Überzug aus Mikrowachs konserviert, die Inschriften auf dem Postament neu blattvergoldet und damit wieder besser lesbar gemacht. Am 3. Juli 2025 konnte die Germania-Figur wieder an ihren angestammten Ort zurückkehren. Durch eine erläuternde Texttafel ergänzt, ist das Kriegerdenkmal nun Teil des Spazierwegs Geschichte in Eberstadt.