Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat ihre Aktivitäten im Klimaschutz in einem interkommunalen bundesweiten Benchmarking auf den „Klimaschutzprüfstand“ gestellt. Durchgeführt wurde der Wettbewerb/das Benchmarking von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) in Radolfzell. Die DUH ist ein gemeinnütziger, bundesweit tätiger Verband, der sich für den Schutz von Umwelt und Natur einsetzt.
78 Kommunen aus ganz Deutschland haben sich dem Wettbewerb gestellt und ihre Aktivitäten in den Bereichen Ziele, Konzepte und Berichte, Energieerzeugung, Energiesparen, Siedlungsgestaltung, Verkehr, Forstwirtschaft und Abfallvermeidung, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung, Beteiligung und Kooperation einer externen unabhängigen Bewertung unterziehen lassen. 50 Fragen mussten beantwortet und validiert werden. Dabei sind sowohl Aktionen und Programme der Stadt selbst, aber auch teilweise der ihr angeschlossenen Wirtschaftsunternehmen und Eigenbetriebe (HSE, NATURpur, Bauverein AG, EAD) bewertet worden.
Im hessenweiten Vergleich belegt Darmstadt Rang drei von sieben teilnehmenden Kommunen, in der Teilnehmerklasse der 31 Städte mit über 100.000 Einwohnern erreicht die Wissenschaftsstadt Rang 11, und im bundesweiten Vergleich steht Darmstadt auf Rang 12 der 78 teilnehmenden Kommunen.
Der kommunale Klimaschutz besteht aus einer Vielzahl von Facetten. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ standen der Ausbau einer klimaschonenden Energieversorgung, Spar- und Effizienzmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften sowie Klimaschutzmaßnahmen beim Verkehr und in der Stadtplanung.
Außerdem wurden klimarelevante Themen wie „Forstwirtschaft“ und „Abfallvermeidung“ abgefragt. Kreative Formen der Öffentlichkeitsarbeit und die Beratung von Bürgern flossen ebenfalls in die Bewertung ein. Positiv bewertet wurden auch Kooperationen zwischen Kommune, Bürgern und Interessengruppen, um gemeinsam das Klima zu schützen.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat mit ihren Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes, der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und Klimarelevanten Agenda21-Aktivitäten gepunktet und ein bemerkenswertes Ergebnis erreicht.
Stadtrat Klaus Feuchtinger dazu: „Wir freuen uns sehr über das ausgezeichnete Gesamtergebnis und den bundesweit 12. Platz. Mit der einmaligen und unabhängigen Bewertung durch die Deutsche Umwelthilfe haben wir die verschiedenen Bausteine und vielfältigen Aktivitäten zur Umsetzung des städtischen Klimaschutzkonzeptes und unsere umgesetzten Maßnahmen, Strategien und Konzepte auf den Prüfstand gestellt und können nun den Stellenwert unserer Arbeit noch besser einschätzen."
Im Agenda2-21-Dokument 2000 der Stadt Darmstadt ist eine Reduktion der CO2-pro-Kopf-Emissionen um 90 Prozent in den nächsten 50 Jahren und der Abbau dieser Emissionen in den Bereichen Gebäude, Verkehr und Industrie um 90 Prozent in den nächsten fünf Jahrzehnten angepeilt. Im Klimaschutzkonzept 2002 wird für Emissionen ein Minderungsziel von 35 Prozent bis 2010 – bezogen auf das Jahr 1990 – für Darmstadt angesetzt. Bis 2020 soll dieses Ziel auf 40 Prozent erhöht werden und langfristig 80 Prozent betragen.
Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis für Klaus Feuchtinger Anerkennung und Ansporn zugleich: "Wir werden uns nicht auf dem Titel „Klimaschutzkommune 2006“ ausruhen.
Um den anspruchsvollen und nötigen Zielen des städtischen Klimaschutzkonzeptes oder den Zielvorgaben des Klimabündnisses europäische Kommunen „ALLIANZA DEL CLIMA" gerecht zu werden, bedarf es weitergehender Anstrengungen. Wir werden das unsrige dazu tun“.
Ergänzende Informationen zum Wettbewerb finden Interessierte unter www.duh.de/858.html.
Über die Möglichkeiten der Energieeinsparung, der Energieeffizienz oder generell zum Klimaschutz informiert der Externe Energiebeauftragte des Agenda-Büros, Franz Schimek unter 06151 / 132671.
Wer sich bürgerschaftlich engagieren und Themen rund um den Klimaschutz, dessen Auswirkungen und Lösungsmöglichkeiten in und für Darmstadt erarbeiten und diskutieren möchte, kann sich an den Agenda21-Beauftragten der Stadt Darmstadt, Herrn Jens Bolze, wenden unter 06151 / 133757 oder jens.bolze@darmstadt.de.