Die Wissenschaftsstadt Darmstadt begrüßt die Entscheidung zur Trassenführung der ICE-Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim, die von der DB-Netz AG am heutigen Freitag, 13. November 2020, im Rahmen des Beteiligungsforums vorgestellt hat.
„Dies ist ein großer Erfolg unserer Verhandlungen. Nach fast zwanzigjährigem Ringen ist nun der Weg geebnet für den Anschluss Darmstadts an das europäische Schnellbahnnetz – darüber freue ich mich sehr“, erklärte Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Bei der Streckenvariante, auf die sich die Bahn nun festgelegt hat, handelt es sich um eine Lösung mit enormem Potenzial – für Darmstadt und die Region, aber auch für den schienengebundenen Nahverkehr, Fernverkehr und Güterverkehr.“
Im Vorfeld der Entscheidung hatte die Wissenschaftsstadt noch einmal ganz deutlich gemacht, welche Bedingungen für eine Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs in die Neubaustrecke erfüllt sein müssen:
– weitestgehende Führung der Trasse im Tunnel,
– maximale Schonung des Westwalds, nach Möglichkeit, ohne Waldstücke durch die künftige Bahntrasse zu zerschneiden,
– maximaler Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Schallbeeinträchtigung,
– maximale Entlastung der bestehenden Main-Neckar-Bahn vom Güterverkehr,
– möglichst schonende Abwicklung des Baugeschehens mit geringstmöglicher Belastung der Anwohner und Anwohnerinnen
„Wir werden den Streckenvorschlag der DB Netz-AG nun gründlich prüfen, auch mit dem Land Hessen und den benachbarten Landkreisen besprechen. Auf den ersten Blick lässt sich jedenfalls sagen: Die Darmstädter Forderungen sind mit dieser Lösung zum größten Teil erfüllt worden“, betonte OB Partsch. „Bei geringstmöglichen Eingriffen in städtische Strukturen und Schonung des Westwaldes erzielen wir auf der Schiene den größtmöglichen Nutzen für die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger – im Fernverkehr, der nun Darmstadt fester in das Netz schneller überregionaler Verbindungen knüpfen wird, und im Nahverkehr, der auf den vorhandenen Strecken des Rhein-Main-Necker-Raums deutlich mehr Trassen-Kapazität erhalten wird. Hinzu kommt die Entlastung der Bergstraßenorte von vor allem nächtlichem Güterverkehr.“
Der Oberbürgermeister unterstrich noch einmal, dass die Einbindung ins ICE-Netz die wichtigste Infrastrukturentscheidung nicht nur für die Wissenschaftsstadt Darmstadt, sondern für die gesamte Region sei. „Darin sind sich das Land Hessen, die Stadt und die benachbarten Landkreise stets einig gewesen. Von ihr gehen wesentliche Impulse für die Prosperität des Standorts Südhessen aus. Dies stärkt die ökologische Verkehrswende, indem Menschen Zugang zum europäischen Schnellverkehr erhalten und Güter von der Straße auf die Bahn gelangen. Das ist gut für Mensch, Umwelt und Wirtschaft.“