Stadt und Landkreis per Rad vernetzt

(dk)

Politische Radtour bringt konkrete Impulse für bessere Nahmobilität

Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt

Am vergangenen Donnerstag, 26. Juni, hat Darmstadts Mobilitätsdezernent Paul Georg Wandrey gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Lutz Köhler, und weiteren Vertretern des Landkreises bei einer politischen Radtour zentrale Stationen der Nahmobilität in Stadt und Umland erkundet. Unter der Leitung von Professor Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt wurden aktuelle und geplante Projekte zwischen Weiterstadt und der Darmstädter Innenstadt angefahren. Ziel war es, konkrete Potenziale und Herausforderungen einer stärkeren Vernetzung über die Stadtgrenzen hinweg zu identifizieren – insbesondere im Radverkehr, aber auch im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Nahverkehr. Auch Vertreter der DADINA und des Mobilitäts- und Tiefbauamtes der Wissenschaftsstadt Darmstadt begleiteten die Tour.

„Deutlich geworden ist für uns vor allem, dass auch für den Radverkehr eine enge Vernetzung zwischen Stadt und Umland entscheidend ist“, erläutert Stadtrat Wandrey im Nachgang. „Gerade die stadtnahen Kreiskommunen wie Weiterstadt, Griesheim, Pfungstadt oder Roßdorf bieten enormes Potenzial für attraktive und alltagstaugliche Radverbindungen. Dabei geht es nicht nur um durchgängige Routen, sondern auch um hochwertige Infrastruktur, sichere Übergänge und gut abgestimmte Schnittstellen zum öffentlichen Nahverkehr.“

Die Tour war auch ein Ausdruck des sogenannten „Mobilitätsfriedens“ – eines gemeinsamen Verständnisses darüber, dass eine zukunftsfähige Mobilität nur im Schulterschluss gelingen kann. Anstelle von Zuständigkeitsgrenzen oder Systemdenken stand der vernetzte Blick auf die Mobilität im Vordergrund. Stadt und Kreis sehen sich hier als Partner mit gemeinsamen Zielen – von der Erreichbarkeit bis zum Klimaschutz.

Auf der Route lagen unter anderem der geplante Anschluss an die Radschnellverbindung Rüsselsheim–Darmstadt, die Kasinostraße als künftige innerstädtische Nord-Süd-Hauptroute für den Radverkehr, die Wilhelminenstraße als Beispiel für eine gut umgesetzte Fahrradstraße und das Forschungsprojekt SQUADA zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an Kreuzungen im Bestand. In Richtung Roßdorf läuft durch die Stadt Darmstadt in diesem Jahr das Vergabeverfahren für einen qualitativ hochwertigen Radweg mit Beleuchtung an, das in Kooperation mit Hessen Mobil auch über die Stadtgrenze hinaus geführt wird.

Perspektivisch wichtig bleiben der weitere Ausbau regionaler Radverbindungen zwischen Darmstadt und den Kreiskommunen, die Entwicklung intermodaler Knotenpunkte, an denen Radverkehr und ÖPNV effektiv verknüpft werden und die Umsetzung von Qualitätsstandards bei Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Breite, Belag, Beleuchtung, Querungshilfen).

„Die Tour diente nicht nur dem fachlichen Austausch, sondern auch der politischen Verständigung, ein politischer Schulterschluss für eine zukunftsfähige Mobilität und den Mobilitätsfrieden“, erläutert Wandrey weiter. „Die Herausforderungen moderner Mobilität – ob Flächenkonkurrenz, Barrierefreiheit oder Umsetzungsgeschwindigkeit – lassen sich nur gemeinsam lösen. Der Mobilitätsfrieden ist nicht nur ein Konzept für die einzelnen Verkehrsmittel, sondern kann auch eine bessere Verständigung mit dem Landkreis und den anderen Städten und Gemeinden bedeuten.“