Zur Präsidiumssitzung der Europapreisträgerstädte am 1. Dezember 2020 hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt neun europäische Städte aus Deutschland, Österreich, Polen, der Türkei und der Ukraine sowie eine Vertreterin des Europarates in Straßburg zu einer virtuellen Sitzung begrüßt. Ziel des Treffens war wie jedes Jahr zum Jahresende die Abstimmung über die Agenda der Organisation für das kommende Jahr und die Auswahl von Themen für die Vollversammlung im Jahr 2021.
In seinem Grußwort verwies Oberbürgermeister Jochen Partsch auf die bedeutende Rolle, die Deutschland derzeit in Europa zukomme: „70 Jahre nach der Unterzeichnung der Europäischen Menschenrechtskonvention des Europarates müssen wir uns weiterhin für ein friedliches Zusammenleben in Europa einsetzen. Deutschland hat zurzeit sowohl den Vorsitz im Europäischen Rat als auch im Ministerkomitee des Europarates inne und trägt deshalb angesichts der aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf Rechtsstaatlichkeit und Schutz der Menschenrechte in Europa eine enorme Verantwortung. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei die Europapreisträgerstädte, die dieser Verantwortung auf kommunaler Ebene Rechnung tragen müssen.“
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträgerstädte Krzysztof Matyjaszczyk, Bürgermeister von Częstochowa/Polen, und weiteren Mitgliedern des Präsidiums erörterte Oberbürgermeister Partsch die aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Darmstadt und den europäischen Ländern. Diese neue globale Herausforderung nimmt die Städte besonders in die Pflicht, lokal humane Lösungen zu finden und umzusetzen.
Die nächste Vollversammlung der Europapreisträgerstädte, die für Juni 2021 in Straßburg, dem Sitz des Europarates, geplant ist, wird sich deshalb hauptsächlich mit den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie befassen. „Die Folgen der Pandemie werden die Städte und Gemeinden langfristig belasten, weshalb der Erfahrungsaustausch zu diesem Thema für uns alle wichtig ist und uns dabei hilft, die Situation auch langfristig gemeinsam, über Landesgrenzen hinweg, zu meistern“, so Oberbürgermeister Partsch.
Der Europarat verleiht seit 1955 den Europapreis an Städte und Gemeinden, die sich vorbildlich für – im Originaltext von 1955 – „Völkerverständigung und die Förderung der europäischen Zusammenarbeit“ engagieren. Seit 1984 haben sich bis heute 80 europäische Städte und Gemeinden in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam weiter für die europäische Idee zu werben.
Darmstadt erhielt den Preis 1975 und ist im Präsidium der Arbeitsgemeinschaft seit vielen Jahren aktiv. Mehr Informationen über den Europapreis und die Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträgerstädte im Internet auf: www.europeprize.org oder www.europe-prize.coe.int oder per E-Mail unter interkulturell-international@darmstadt.de.